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Die Rueckkehr des Nexius

Die Rueckkehr des Nexius

Titel: Die Rueckkehr des Nexius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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wirklich war, kroch Deville von seiner geradezu sündhaft luxuriösen Bettstatt. Einzig die dunklen Krumen auf den seidenen Laken hätten einen menschlichen Betrachter wohl irritiert - Heimaterde, die Deville einst aus Edinburgh mitgebracht hatte und die ihm in all der Zeit den erholsamen Schlaf der Alten Rasse beschert hatte.
    Heute jedoch nicht .
    Derweil er mit dem begann, was jeder Mensch nur als eine abendliche Verballhornung morgendlicher Toilette angesehen hätte, versuchte Deville in sich zu lauschen. Wünschte er sich, daß Das-wadans Mission in Kairo von Erfolg gekrönt würde?
    Auf eine Art tat er es nicht. Denn es hätte bedeutet, daß Nofretete mit den Morden in Zusammenhang stand. Und das weigerte er sich nach wie vor zu glauben.
    Andererseits - wenn Daswadan in Ägypten keine Antworten fand, würden sie weiterhin hier danach suchen müssen. Und diese Suche schien Deville nach Lage der Dinge recht aussichtslos . Zumal sich zu den Todesfällen noch etwas gesellt hatte, das ihn in steigendem Maße beunruhigte.
    Die Seinen gebärdeten sich seit kurzem in einer Weise, die ihm nicht gefallen konnte. Sie verzichteten zunehmend auf alle Heimlichkeit ihres Tuns und stillten ihren Durst fast schon ungehemmt, nahmen sich Opfer, wie es ihnen beliebte. Und trotzdem schien ihr Verlangen so groß, daß es sich offenbar selbst durch solche Mengen Blutes, wie es seither geflossen war, nicht stillen ließ. Denn seine Getreuen wurden nicht müde, über ihren Durst zu klagen.
    Mittlerweile angekleidet, strebte Deville der umfangreichen Bibliothek seines Hauses zu, in der er in den vergangenen Tagen die meiste Zeit zugebracht hatte. Verbissen forschte er in den alten Folianten, die zu Tausenden in den deckenhohen Regalen des zweigeschossigen Saales standen, nach Hinweisen auf diese seltsame Todesart.
    Freilich war ihm bewußt, daß es nahezu aussichtslos war, auf diesem Wege etwas finden zu wollen; aber zum einen wollte er sich nicht vorwerfen lassen, etwas unversucht gelassen zu haben, und zum anderen mußte er sich einfach mit irgend etwas beschäftigen, weil er ansonsten in vollkommen fruchtloses Grübeln versunken wäre.
    Auf dem Weg dorthin überlegte Deville, ob der übermäßige Durst seiner Sippe - er selbst indes verspürte nichts dergleichen, obschon seine ganze Befindlichkeit neuerdings ein einziger Grund zur Klage war - mit der merkwürdigen Todesdrohung zu tun haben konnte. Handelte es sich etwa um eine Reaktion auf die theoretische Nähe des eigenen Todes - darauf, daß jeder das nächste Opfer sein konnte? Versuchten sie vielleicht deshalb - um es in der Art der Menschen auszudrücken -, »eben noch alles mitzunehmen, was sie kriegen konnten«?
    »Nonsens!« rief Deville sich selbst zu vernunftbestimmter Denkart.
    Aber wie wollte man einer solchermaßen bizarren Situation mit Vernunft beikommen .?
    Noch zweimal in den letzten Tagen waren auf dem Gut weitere Tote gefunden worden - diesmal beides Dienerkreaturen. Zu ihnen verspürte keiner der Vampire eine besondere emotionale Bindung, weshalb ihnen ihr Tod nicht naheging, aber es führte ihnen vor Augen, daß die Gefahr allgegenwärtig war. Und obwohl die Wachen verstärkt worden waren, hatte niemand etwas Auffälliges gesehen.
    Das Sippenoberhaupt wußte nicht recht, wie es die Wandlung einordnen sollte. Das Verhalten der anderen ließ sich nicht allein mit der mysteriösen Bedrohung erklären. Die plötzliche Wesensveränderung, von der alle betroffen zu sein schienen - alle bis auf ihn selbst - ging viel tiefer.
    Irgend etwas hier stimmte nicht mehr. Vor ein paar Tagen hatte es angefangen .
    Deville erreichte die Bibliothek und ließ sich an dem fast schon monströs zu nennenden Sekretär nieder. Aber er zögerte noch, die unterbrochenen Studien in den aufgeschlagenen Schriften wieder aufzunehmen.
    Ein Traum fiel ihm ein. Weil er, wie ihm jetzt erst auffiel, in etwa mit jenem Zeitpunkt zusammenfiel, da die Veränderungen unter den Seinen ihren Anfang genommen hatten - unmerklich zwar, aber im nachhinein wurden sie ihm nun doch bewußt.
    Dieser Traum -
    Ein Mensch hätte ihn gewiß als Alptraum bezeichnet. Deville weigerte sich, dies zu tun. Schließlich kam er selbst der menschlichen Vorstellung eines Alptraums recht nahe . So mochte sein Traum also das vampirische Äquivalent zu einem Nachtmahr sein, wie er Menschen gelegentlich heimzusuchen pflegte.
    Er erinnerte sich des Traumes nicht nur seiner unerfreulichen, ja, unangenehmen Besonderheit wegen so

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