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Die Rueckkehr des Nexius

Die Rueckkehr des Nexius

Titel: Die Rueckkehr des Nexius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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wurde unruhiger. Es schien, als hätten alle seine Artgenossen das Landhaus verlassen. Irgendwann stieß er auf eine Dienerkreatur.
    »Wo sind all die anderen hin?« fragte er sie.
    »Die meisten sind heute Nacht auf die Jagd gegangen«, lautete die Antwort.
    »So viele gemeinsam?« wunderte Deville sich. Sein Gefühl, daß hier irgend etwas nicht stimmte, verstärkte sich. Er sah in den Zimmern einiger seiner Vertrauten nach. Niemand war anwesend.
    Beim letzten Raum hatte er Glück. Dumpkin, ein schmächtiger Vampir mit dunklem Haar, kam gerade zurück.
    »Deville«, sagte er erstaunt. »Du hier?«
    »Ich wollte sehen, wer noch auf dem Gut ist. Es scheint, als wären diese Nacht alle unterwegs. Warst du auch auf der Jagd?«
    Dumpkin nickte. »Ja, in den Gegenden nördlich der Stadt. Aber obwohl ich zwei Landstreicher ausgesaugt habe, ist mein Durst fast ungemindert.«
    Deville betrachtete Dumpkin näher. Unter den Augen hatte er dunkle Ringe, sein Blick wirkte fahrig, und seine Hände zitterten leicht. Er sah aus wie ein Alkoholiker auf Entzug. »Und warst du auch gestern auf der Jagd?«
    Dumpkin nickte.
    »Vorgestern?«
    Dumpkin nickte erneut.
    »Und dein Durst ist noch immer nicht gestillt?«
    Dumpkin hob die Schultern. Seiner Miene, mit der er dann Deville anstarrte, war abzulesen, daß er keine Antwort darauf wußte.
    Deville nickte grimmig und verließ Dumpkin wieder. Er versuchte ein paar seiner engsten Vertrauten zu erreichen, die in London selbst wohnten, doch keiner von ihnen meldete sich. Er hinterließ bei Dienerkreaturen oder auf Anrufbeantwortern die Nachricht, daß sie schnellstmöglich Kontakt mit ihm aufnehmen sollten, sobald sie wieder zurück wären.
    Dann kam ihm plötzlich Jacques in den Sinn, und bei dem Gedanken um seinen Ziehsohn überkam ihn ein Gefühl der Sorge. Er wunderte sich, daß er zuletzt gar nicht mehr an ihn gedacht hatte.
    Ob Jacques ebenfalls diesem plötzlichen Blutrausch verfallen war?
    Er machte sich auf, um ihn in seinen Gemächern aufzusuchen. Dabei lief er im Wohnraum an einem Fernseher vorbei, der eingeschaltet war, ohne daß jemand zugesehen hätte.
    Gerade lief eine Nachrichtensondersendung. Als Deville hörte, worum es dabei ging, blieb er stehen und sah auf die Mattscheibe.
    Ein Reporter berichtete live von einer Pressekonferenz bei Scot-land Yard. Es ging um eine Mordserie, die die Großstadt seit Tagen erschütterte. Der Pressesprecher rettete sich in Ausflüchte, und man konnte ihm ansehen, daß er selbst so sprachlos wie die anwesenden Reporter war.
    »Bislang glaubten wir, es lediglich mit einem Täter zu tun zu haben«, faßte der Moderator anschließend mit ernster Miene die Lage der Dinge zusammen, »der sich bei seinen blutigen Morden an Vampirfilmen orientiert. Aber nach der Zahl der Toten zu schließen, die in den letzten Tagen aufgefunden wurden, müssen etliche Nachahmungstäter beteiligt sein. Die Polizei ist - wie wir gerade miterlebt haben - ratlos, und es bleibt die Frage, wie sie die besorgten Bürger vor dieser unheimlichen Gefahr schützen will. In diesem Zusammenhang haben wir übrigens eine Schaltung zum britischen Innenminister vorbereitet, der sich bereits vor Ort .«
    Deville schaltete den Fernseher aus. Es war eine Katastrophe, deren Ausmaß er erst jetzt so recht zu begreifen begann.
    Jacques' Zimmer erwiesen sich als leer. Die Gardinen flatterten vor dem offenen Fenster.
    Deville starrte gedankenverloren darauf. Jacques also auch!
    Er lenkte seine Schritte zu Nofretetes Gemächern - in der Hoff-nung, er würde ihn vielleicht dort finden.
    * Die ehemalige Königin wälzte sich unter Krämpfen am Boden. Sie hatte ihre Gestalt zur Hälfte verloren, war zu einer schwarzen, tentakelbedeckten Masse zerflossen.
    Immer wieder versuchte sie ihre menschlichen Körperformen anzunehmen, aber trotz aller Willenskraft, die sie aufbrachte, wollte es ihr nicht gelingen.
    Der Nexius in ihr wurde immer unkontrollierbarer und unbändiger. Und er verlangte nach mehr Vampirblut.
    Erst vor Stundenfrist hatte sich Nofretete zwei Dienerkreaturen einverleibt, aber deren Blut hatte sie kaum zu sättigen vermocht.
    Sie hatte die Veränderungen, die in den letzten Tagen mit den anderen Vampiren vor sich gegangen waren, durchaus registriert. Und auch bei ihr wirkte sich dieser Einfluß - was immer es war - verhängnisvoll aus. Der Hunger des Nexius wurde beständig stärker. Doch das Vampirblut, das er bekam, schien mit einemmal nicht mehr zu genügen, seinen Hunger zu

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