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Die Rueckkehr des Nexius

Die Rueckkehr des Nexius

Titel: Die Rueckkehr des Nexius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Gedanken, da muß ich dich wohl überhört haben. Bist du von deiner Jagd zurück? War sie erfolgreich?«
    Er nickte schwer. »Ja, das war sie.«
    »Trotzdem wirkst du nicht sehr zufrieden.«
    Er ließ sich auf der Bettkante nieder und blickte sie verzweifelt an.
    »Ich weiß nicht, was mit mir los ist, Nofretete«, sagte er. »Ich habe zwei Männer und eine junge Frau gerissen, und ich habe so viel Blut getrunken wie noch nie zuvor, und trotzdem fühle ich mich kaum gestärkt. Im Gegenteil, ich fühle mich kraftlos und alt. Und ich verspüre noch immer Durst. Was ist das nur?«
    »Den anderen geht es ebenso.«
    »Den anderen?« Er blickte verwundert drein. Was seine Artgenossen taten, darauf hatte er in den letzten Tagen gar nicht mehr geachtet. Er hatte sich nur noch um sich selbst gekümmert - von ein paar Besuchen bei Nofretete abgesehen. »Aber ja, du hast recht. Was immer hier geschieht, es betrifft uns alle, die ganze Sippe!«
    Sie richtete den Oberkörper auf, betrachtete besorgt Jacques' Gesicht und strich ihm mit den Fingern über die Wange. »Du siehst tatsächlich sehr erschöpft aus. Die Linien in deinem Gesicht sind tiefer geworden, du hast dunkle Ringe unter den Augen und ...« Sie stutzte plötzlich.
    »Was ist? Warum zögerst du?«
    Sie strich über sein Haar an den Schläfen. »Dein Haar beginnt grau zu werden.«
    Er sprang auf und faßte sich an die Schläfen. »Wie ...? Aber das ... das ist nicht möglich. Dazu müßte ich durch Blutmangel gealtert sein.« Er verfluchte die Tatsache, daß er in keinen Spiegel sehen konnte, um sich selbst davon zu überzeugen.
    »Trotzdem ist es so«, beharrte Nofretete.
    Er beruhigte sich nur langsam wieder und ließ sich erneut auf der Bettkante nieder. Sein Blick ging nervös und fahrig hin und her, ohne ein rechtes Ziel zu finden. »Vielleicht ist das der Grund, warum ich mich so erschöpft fühle. Ich beginne zu altern!«
    Nofretete legte ihm beruhigend die Hände auf die Schultern und schmiegte sich an seinen Rücken. »Vielleicht ist es nur vorübergehend.«
    »Und wenn nicht? Nofretete, ich habe Angst. Hier geschieht etwas, das über unseren Verstand geht. Erst diese mumifizierten Toten, und jetzt der unbändige Blutdurst! Zum ersten Mal in meinem Dasein habe ich ... Angst. Was ist, wenn der Alterungsprozeß nicht aufzuhalten ist? Wie lange wird es dauern, bis ich ein Greis bin und zu Staub zerfalle?«
    Darauf wußte sie keine Antwort. Außer, daß es ihr ebenfalls Angst machte. Angst um Jacques und um das, was mit ihr selbst geschehen würde, wenn dieser unerklärliche Verfall alle Vampire betraf.
    »Spürst du denn nichts von alledem?« Jacques wandte den Kopf und blickte sie forschend an. »Du siehst noch immer so jung und anmutig aus wie an dem Tag, an dem du hier erschienen bist. Verspürst du keinen übermächtigen Durst nach Menschenblut?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Jacques. Ich trank vor drei Tagen zum letzten Mal Blut und habe bis jetzt noch kein weiteres Verlangen danach.«
    »Aber was unterscheidet dich von uns?« murmelte Jacques.
    »Vielleicht, weil ich nicht aus dieser Zeit stamme«, sagte Nofretete. »Übrigens bin ich keineswegs die einzige, die verschont geblieben ist. Deville ist ebenfalls nicht davon betroffen. Er war übrigens vor-hin kurz hier und hat sich nach dir erkundigt. Du sollst dich bei ihm melden, wenn du wieder zurück bist.«
    »Das hat Zeit bis später. Ich möchte dich nicht verlassen. Laß mich bei dir bleiben, wenigstens für den Rest der Nacht.« Jacques' Blick wurde bittend. »Nofretete, ich brauche dich jetzt. Die Jagd hat mir keinerlei Befriedigung verschafft. Im Gegenteil. Vielleicht ist es deine Nähe, die mich wieder etwas von meiner Kraft wiederfinden läßt.«
    Sie überlegte, dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, Jacques. Ich habe selbst . mit Schwierigkeiten zu kämpfen.«
    »Die Krämpfe?« fragte er.
    Sie nickte.
    In Wahrheit jedoch traute sie es sich nicht zu, auf Dauer die Kontrolle über den Nexius zu behalten. Und dann wäre Jacques unweigerlich sein nächstes Opfer geworden. Doch gerade ihn wollte sie nicht töten. Er war ihr einziger Vertrauter in dieser Welt.
    »Es tut mir leid, Jacques«, sagte sie. »Ich weiß, wie sehr du dich nach meiner Nähe sehnst. Aber ich muß jetzt allein sein. Geh zu De-ville. Vielleicht gelingt es euch, zu einer neuen Erkenntnis zu gelangen.« Sie fühlte seine Enttäuschung und drückte ihm zum Trost einen sanften Kuß auf die Wange. Dabei spürte sie, wie der

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