Die Rückkehr des Tanzlehrers
etwas mit Elsa Berggren geschehen sein.«
»Du hast also jemanden überrascht, der dabei war, abzuhauen? Habe ich dich richtig verstanden?«
»Ich nehme an, daß es so war.«
Giuseppe überlegte. »Ich bleibe hier am Telefon. Du klingelst und wartest, bis sie öffnet. Wenn sie sich nicht zeigt, hältst du dich zurück, bis Erik kommt.«
Stefan ging auf die Vorderseite des Hauses und drückte auf den Klingelknopf. Die Außenbeleuchtung war an. Die ganze Zeit behielt er das Telefon am Ohr.
»Was ist los?« fragte Giuseppe.
»Ich habe geklingelt. Zweimal. Keine Reaktion.«
»Klingle noch mal. Klopf an die Tür.«
Stefan probierte den Türgriff. Die Tür war verschlossen. Er schlug an die Tür. Jedesmal, wenn seine Faust auf die Tür traf, schoß ihm ein Schmerz in den Nacken. Dann hörte er Schritte.
»Jetzt kommt sie.«
»Du kannst nicht wissen, ob sie es ist. Sei vorsichtig.«
Stefan trat ein paar Schritte von der Tür zurück. Elsa Berggren schloß auf. Sie war angekleidet. Stefan sah an ihrem Gesicht, daß sie Angst hatte.
»Sie ist es«, sagte Stefan ins Telefon.
»Frag sie, ob etwas passiert ist.«
Stefan fragte.
»Ja«, sagte sie, »ich bin überfallen worden. Ich habe gerade Erik Johansson angerufen. Er sagte, er würde kommen.«
Stefan berichtete Giuseppe.
»Aber sie ist nicht verletzt?«
»Zumindest sehe ich keine Verletzung.«
»Wer hat sie überfallen?«
»Wer hat Sie überfallen?«
»Er hat eine Mütze getragen. Als ich daran gezogen habe, konnte ich sein Gesicht sehen. Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen.«
Stefan gab die Mitteilung weiter.
»Das klingt sehr eigenartig. Ein maskierter Mann? Was sagt dir das?«
Stefan sah ihr direkt in die Augen, als er antwortete. »Ich glaube, daß sie die Wahrheit sagt. Auch wenn die Wahrheit seltsam erscheint.«
»Dann wartest du dort mit ihr, bis Erik kommt. Ich ziehe mich an und komme runter. Bitte Erik, mich anzurufen, sobald er da ist. Alles klar? Ende.«
Stefan trat einen Schritt zur Seite, als er durch die Tür ging. Sein Schwindelgefühl zwang ihn dazu, sich zu setzen. Da entdeckte sie seine blutige Hand. Er erzählte, was passiert war.
Sie verschwand in der Küche und kehrte mit einem nassen Handtuch zurück. »Drehen Sie sich um«, sagte sie. »Ich kann Blut ertragen.«
Sie drückte das Handtuch vorsichtig gegen seinen Nacken.
»Jetzt ist es gut«, sagte er und stand vorsichtig auf.
Irgendwo schlug eine Uhr die Viertelstunde. Sie gingen ins Wohnzimmer. Ein Stuhl war umgestürzt, eine Glasschale zersplittert. Sie setzte an zu erzählen, was passiert war, aber er bat sie, zu warten.
»Erik Johansson muß hören, was Sie zu sagen haben, nicht ich.«
Erik Johansson kam, als die unsichtbare Uhr die halbe Stunde schlug.
»Was ist passiert?« fragte er. Dann wandte er sich an Stefan. »Ich wußte nicht einmal, daß du noch hier bist.«
»Ich bin zurückgekommen, aber das gehört nicht hierher. Diese Geschichte beginnt nicht mit mir, sie fängt in diesem Haus an.«
»Vielleicht«, erwiderte Erik Johansson. »Aber der Einfachheit halber kannst du vielleicht erklären, was du mit dieser Geschichte zu tun hast.«
»Ich habe einen Abendspaziergang gemacht und geglaubt, jemanden zu sehen, der sich auf dem Grundstück bewegt hat. Ich bin hingegangen, um nachzusehen, und bin niedergeschlagen worden. Außerdem fast erwürgt.«
Erik Johansson beugte sich über ihn. »Du hast Druckstellen am Hals. Bist du sicher, daß du keinen Arzt brauchst?«
»Ja.«
Erik Johansson setzte sich vorsichtig auf einen Stuhl, als fürchte er, er könne zerbrechen.
»Das wievielte Mal ist es?« fragte er. »Ich meine, daß du hier vor Elsas Haus spazierengehst? Das zweitemal, das dritte?«
»Ist das wichtig?«
Stefan erkannte, daß Erik Johanssons Langsamkeit ihn irritierte.
»Was weiß ich, was wichtig ist. Ich werde mir jetzt anhören, was Frau Berggren zu sagen hat.«
Elsa Berggren hatte sich auf den äußersten Rand des Sofas gesetzt. Ihre Stimme war anders. Es war nicht mehr zu übersehen, daß sie Angst hatte. Aber Stefan merkte, daß sie sich Mühe gab.
»Ich war auf dem Weg aus der Küche, um ins Bett zu gehen, als es klopfte. Ich fand das komisch, weil ich selten oder nie Besuch bekomme. Deshalb habe ich, als ich aufmachte, die Sicherheitskette nicht ausgehakt. Aber er warf sich gegen die Tür, so daß sie ausgerissen wurde. Er sagte mir, ich solle mich still verhalten. Ich konnte sein Gesicht nicht erkennen, weil er maskiert war. Eine über den
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