Die Rückkehr des Verführers
und begann zu lachen.
„Was ist denn so lustig?“, wollte Chris wissen.
„Die Flamingos“, erklärte sie. „Ich kann nicht glauben, dass sie wirklich hier aufgetaucht sind.“ Niemand sollte wissen, wer die Vögel verteilte, also musste sie die Ahnungslose spielen. Die Rasenfläche des Clubs war übersät von zahlreichen pinkfarbenen Flamingofiguren, deren Anblick ebenfalls zum Lachen reizte.
„Tja, der Club ist wohl überfällig gewesen“, sagte er. „Mom hat erzählt, dass es vor ein paar Wochen einen ihrer Nachbarn getroffen hat.“
„Ich finde, sie passen richtig gut hierher“, meinte Macy.
Ihr Gespräch verebbte, und Chris konnte den Blick nicht von Macy im sanften Mondlicht abwenden. Er fasste sie an die Hand und führte sie einen der zahlreichen Fußwege entlang, um aus der Sichtweite allzu neugieriger Beobachter zu gelangen. Ihr dichtes honigblondes Haar umspielte ihre Schultern.
„Warum siehst du mich so an?“, fragte sie.
„Weil ich noch nie jemanden gesehen habe, der so schön ist“, gestand er. Das entsprach der Wahrheit. Heute Abend hatte er außerdem noch so viel mehr über sie gelernt.
„Danke – obwohl das sicher nicht stimmt.“
„Es ist aber die Wahrheit“, entgegnete er. Noch vor einigen Jahren hatte er ihre Frage als Flirtversuch aufgefasst, doch heute merkte er, dass sie sich offensichtlich ihrer Schönheit nicht mehr sicher war. „Wie kann ich dich bloß davon überzeugen?“
Sie zuckte mit den Schultern und knabberte nervös an ihrer Unterlippe. Er liebte diesen Mund trotz der winzigen Narbe auf ihrer Lippe. Am liebsten hätte er sich vorgebeugt und sie geküsst, so groß war sein Verlangen nach ihr.
Nicht, dass ihn das sonderlich verwunderte, schließlich war sie atemberaubend schön. Ursprünglich war er aus rein geschäftlichen Gründen in diese Stadt zurückgekehrt, in der er sich nie richtig heimisch gefühlt hatte. Doch im Augenblick wollte er weder ans Geschäft noch das Gefühl denken, fehl am Platz zu sein – denn in diesem Moment war Macy alles, woran er denken konnte.
„Ich weiß es nicht. Bisher hatte ich Angst davor, auch nur das geringste Risiko einzugehen“, sagte sie.
„Ist es denn so riskant, mit mir zu Abend zu essen?“, fragte er.
Sehnsüchtig lächelte sie. „Ich schätze schon.“
Er nahm ihre Hand und ging mit ihr zu den Flamingos, vor denen sie schließlich stehen blieben. Dann zog er Macy in seine Arme und fasste sacht unter das Kinn. „Das will ich schon machen, seitdem wir uns heute im Krankenhaus begegnet sind.“
„Mich in den Arm nehmen?“
„Nein, dich küssen.“ Er beugte sich vor und gab ihr einen zarten, unschuldigen Kuss von der Art, der in der Highschoolzeit züchtig genug gewesen war, um kein Missfallen zu erregen. Doch unter seiner Berührung öffnete sie leicht den Mund, und er spürte ihren warmen Atem. Leise stöhnte er voller Verlangen auf, denn er sehnte sich nach mehr.
Und diese Begierde ging weit über alles Keusche und Züchtige heraus. Kühn presste er die Lippen fester auf ihre und forderte mit seiner Zunge die ihre zu einem erotischen Spiel auf. Dabei schwelgte er in dem wunderbaren Geschmack dieser zarten und schönen Frau in seinen Armen.
Kaum hörbar stöhnte sie auf und umfasste seine Schultern, als er über ihren Rücken bis zu ihrem Po strich und sie dichter an sich zog. Schon lange Zeit hatte er nicht mehr so ein starkes Verlangen für eine Frau empfunden. Zwar war Leidenschaft kein Fremdwort für ihn, aber Macy rief in ihm Empfindungen vor, die wesentlich stärker waren als alles, was er je zuvor gefühlt hatte.
Dabei ging es ihm nicht darum, sie lediglich in sein Bett zu locken. Eigentlich hätten jetzt bei ihm alle Alarmglocken schrillen müssen, aber er konnte lediglich daran denken, ihr die Sachen vom Leib zu reißen und ihre nackte Haut zu spüren. Als er sich ein Stück von ihr zurückzog, sah er, dass sie die Augen immer noch geschlossen hatte und ihre sinnlichen Lippen feucht schimmerten. Also gab er der Versuchung nach und küsste sie ein weiteres Mal, um sich an ihrem Geschmack und dem unvergleichlichen Gefühl zu berauschen, sie in seinen Armen zu halten. Er hätte nie geglaubt, dass es sich derart gut anfühlen würde.
„Chris …“
„Ja?“
„Das hat mir gefallen. Ich kann mir kein besseres Geschenk vorstellen, um meine letzte Operation zu feiern. Heute Abend, hier, mit dir“, betonte sie noch einmal.
Er zog sie noch fester in seine Arme, und sie lehnte den Kopf gegen
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