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Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Titel: Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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brennenden Augen: »Ich möchte, dass du die Mahdoubt für mich findest. Bitte.« Sei in der Liebe vorsichtig. »Ich muss mit ihr sprechen.« Diese seltsame, freundliche Alte hatte ihr gegenüber angedeutet, was kommen würde. Fragte Linden sie direkt aus, würde sie vielleicht noch mehr sagen. »Und halte die Gedemütigten von mir fern. Wenn du es kannst. Ich kann ihr Misstrauen im Augenblick nicht ertragen.«
    Ihre Erinnerungen an den See Glimmermere – an Thomas Covenant, wie er einst gewesen war – waren intim und kostbar. Linden wollte sie und damit sich selbst niemandem preisgeben – vor allem nicht dem erniedrigenden Misstrauen von Branl, Galt oder Clyme.
    Stave zögerte keinen Augenblick. »Auserwählte, das tue ich«, sagte er, als sei es ein Kinderspiel, die Absichten der Meister zu durchkreuzen. Zumindest konnte er noch die Gedanken seiner Stammesgenossen lesen. Das würde ihm helfen.
    Hinter Linden schien Covenants Gespräch mit Handir zu Ende zu gehen. Seine Stimme war zu einem heiseren Krächzen geworden, das ihn hörbar anstrengte, aber als ihr Blick ihn streifte, sah Linden ihn erneut lächeln, und Jeremiah an seiner Seite schien seine gespannte Erwartung kaum zügeln zu können. Das einzige Anzeichen dafür, dass er sich noch in Lord Fouls Gewalt befinden könnte, war das stete hektische Zucken in seinem Augenwinkel.
    »Ich weiß, was zu tun ist«, versicherte Covenant der Stimme der Meister. »Deshalb sind wir hier. Sind wir fertig, sind eure Probleme aus der Welt. Aber als Erstes muss ich Linden überzeugen, und das wird nicht einfach. Ich bin zu müde, um es gleich jetzt zu versuchen. Weist uns nur einen Raum an, in dem wir ruhen können. Und haltet sie von mir fern, bis ich so weit bin. Alles andere erledigen wir.« Finster fügte er hinzu: »Ich kann mit ein paar Tricks dafür sorgen, dass die Dämondim und selbst der allmächtige Verächter es bereuen werden, sich aus ihren Verstecken gewagt zu haben.«
    Obwohl ihre Verzweiflung sie weiter fest im Griff hielt, fragte Linden sich unwillkürlich, wo er solche Dinge gelernt haben mochte. Wie viel von seinem Menschentum mochte er bei seinem Aufenthalt in der Zeit eingebüßt haben? Wie hatte eine Perspektive, die mit Äonen rechnete, sich auf ihn ausgewirkt? Wie sehr hatte er sich verändert? Haltet sie von mir fern ...
    Und wie viele Schmerzen hatte ihr Sohn in der Gewalt des Verächters erleiden müssen? Welche erlitt er in diesem Augenblick? Wenn selbst die durch gleichzeitigen Aufenthalt an verschiedenen Orten bewirkte lächerliche Erholungspause ihn mit solcher Freude erfüllte ...
    Linden schauderte. In vielerlei Beziehung hatte sie Jeremiah nie richtig gekannt, und trotzdem schien auch ihr Sohn jemand geworden zu sein, den sie nicht wiedererkannte. Sie musste etwas tun. Sie musste es jetzt tun. Darauf warten, dass Covenant sich ihr erklärte, konnte sie nicht.
    Während Handir dem Ur-Lord, dem Zweifler, dem ehemaligen Retter des Landes antwortete und ihm alles versprach, was er gefordert hatte, stapfte Linden mit energischem Schritt in die Schatten der Torhalle und vertraute darauf, dass Mahrtiir sich eine der Fackeln schnappen und ihr leuchten würde, ehe sie sich im Dunkel verirrte.

2

Schwierige Antworten
     
     
    Als Mahrtiir sie schließlich durch den langen Tunnel begleitete, der zu der Hochebene über und hinter Schwelgenstein führte – als sie endlich Dunkelheit und alte Leere hinter sich ließen und hinaustraten unter dem weiten Himmel und den Sonnenschein, der nur von Kevins Schmutz getrübt wurde, waren der Mähnenhüter und sie tatsächlich allein. Die Gedemütigten waren ihnen nicht gefolgt. Obwohl die Haruchai Stave verstoßen hatten, hatte er es irgendwie geschafft, die Meister dazu zu überreden, sie in Ruhe zu lassen. Sie war ihm dankbar, denn hier würde sie frei von ihrem Misstrauen und Ablehnungen sein, die sie entsetzten. Hier würde sie hoffentlich wieder klar denken können.
    Doch Kevins Schmutz übte noch immer seinen verhängnisvollen Einfluss aus, schwächte ihren Mut und Gesundheitssinn – und sie konnte den Stab des Gesetzes nicht benutzen, weil Covenant und Jeremiah ihr versichert hatten, sie würde damit die Theurgie zerstören, die ihre Anwesenheit ermöglichte. In Träumen aber hatte Covenants Stimme ihr erklärt: Du brauchst den Stab des Gesetzes. Und durch Anele hatte er ihr sagen lassen: Du bist die Einzige, die es schaffen kann. Und jetzt sollte sie glauben, dass sie Covenant und Jeremiah schadete,

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