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Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Titel: Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Vermummung hindurch. »Lord Bereks Kraft ist noch nicht voll erwacht.« Während er sprach, lockerte er den eisernen Griff, mit dem er ihre Arme umklammert hielt. »Und der, den du Covenant nennst, ist zäher, als er dir eingeredet hat. Trotzdem muss ich auf meiner Forderung beharren, Lady. Ich muss dich warnen. Sag in Gegenwart anderer nichts. Sei vorsichtig mit deinen Antworten, wenn Lord Berek mit dir und deinen Gefährten allein spricht, was unvermeidlich ist. Lass mich an deiner Stelle antworten, wenn du dir nicht sicher bist, was gesagt werden darf. Bei meinem wahren Namen, den du kennst, versichere ich dir, dass ich vor allem Lord Berek helfen und den Bogen der Zeit erhalten will.«
    Er wartete keine Antwort ab. Als er sie losließ, wurde ihre Umgebung – das von Rauch erfüllte Zelt, die Strohsäcke mit Verwundeten, die wütenden Gestalten vor Berek – schlagartig wieder klar, und sie hörte Covenant knurren: »...feuer, Berek, dies ist unerträglich. Das haben wir nicht verdient .«
    »In der Tat.« Bereks Stimme hatte ihre Schärfe behalten. »Streitwart Inbull hat euch verletzt und wird sich dafür verantworten müssen. Von dir fordere ich nur den Namen der Kraft, die mir die Hand verbrannt hat.«
    Von der Theurgie des Theomachs befreit, hätte Linden sofort an Jeremiahs Seite eilen wollen. Sie hätte vielleicht vergessen, dass er ihr verboten hatte, ihn zu berühren. Aber der Insequente war vor ihr da. Scheinbar ohne eine Bewegung tauchte er übergangslos zwischen Berek und Lindens Gefährten auf. Trotzdem wirkte Berek nicht überrascht. Keiner der Anwesenden reagierte auf das plötzliche Erscheinen des Theomachs. Er hatte ihre Sinne – oder Lindens – mit einem Zauber belegt.
    »Mein Lord Berek«, sagte er aalglatt, »gestatte mir, mich einzubringen. Ich bin der Theomach. Die Schuld für diesen Disput liegt bei mir. Dieser Mann und dieser Junge sind Gefährten der Lady. Sie nennt sie Covenant und Jeremiah, ihren Sohn, wie sie sich selbst Linden nennt. Sie sind unter meiner Führung hergekommen. Das habe ich veranlasst, weil die Hilfe der Lady mir unendlich kostbar erscheint – und ich den Wunsch habe, auch dir zu helfen. Bedenkt man, was sie bewirkt hat, kann man ihren Begleitern trotz ihrer ungebärdigen Kraft bestimmt vieles verzeihen.«
    Endlich konnte Linden sich wieder normal bewegen. Mit wenigen raschen Schritten war sie bei Jeremiah und kniete so dicht neben ihm nieder, dass sie seinen verletzten Kopf fast hätte berühren können. »Jeremiah, Schatz«, fragte sie schwer atmend, »geht es wieder halbwegs? Wie schlimm hat er dir wehgetan?«
    Ihren zornigen Drang, über Inbull herzufallen, unterdrückte sie mühsam. Der Theomach hatte sie gewarnt, und sie schätzte Berek als einen Mann ein, der die Verlogenheit des Streitwarts nicht ungestraft durchgehen lassen würde.
    Vielleicht hatte Inbull auch Bereks Sohn verletzt.
    Aus einem Reflex heraus streckte Linden eine Hand nach Jeremiah aus.
    »Nein, Mama«, keuchte er mit ängstlichem Gesicht. »Fass mich nicht an. Versuch nicht, mich zu heilen. Oder Covenant. Wir kommen schon zurecht. Dein Stab ...« Blut lief ihm über die Wange und verfing sich in seinen ersten Bartstoppeln, bis die linke Gesichtshälfte mit Schmerzen überzogen zu sein schien: in Täuschung und Grausamkeit gefangen. »Sogar Heilerde würde uns ausradieren. Du verstehst nicht, wie schwierig dies ist.«
    Oh. Jeremiah. Linden beherrschte sich mühsam. Ihre Oberarme pochten, wo der Theomach sie umklammert hatte. Sie schluckte ihren Kummer hinunter und fragte: »Kannst du dich selbst heilen? Dein Auge sieht ziemlich schlimm aus. Er muss dir ein paar Knochen gebrochen haben.«
    Sie konnte nicht einmal feststellen, wie schwer Jeremiah verletzt war. Er blieb ihr verschlossen, unnatürlich unzugänglich, wie Krenwill behauptet hatte.
    »Darum kümmert Covenant sich.« Jeremiah richtete sich kniend auf, sodass er außerhalb ihrer Reichweite war. Seine Aufmerksamkeit galt wieder nur Covenant und Berek; Linden schien er vergessen zu haben.
    Berek stand noch immer dem Theomach gegenüber. Zweifel färbten seine heisere Stimme, als er fragte: »Welche Hilfe bietest du mir an, Fremder?«
    Der Insequente schlug sich mit der rechten Faust zweimal an seine verhüllte Brust, als imitiere er Damelons Salut. »Mein Lord, wenn du es wünschst, lehre ich dich deine neuen Kräfte begreifen.«
    Berek zog die Augenbrauen hoch. »Und woher kommt dieser unverlangte Wunsch, mir zu helfen?«
    »Darüber,

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