Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08
hier alles umkrempeln. Von diesem Tunnel und dem praktischen kleinen Trog wird kaum etwas übrig bleiben.
Aber Foul will weiterhin den Bogen der Zeit zerstören. Er will entkommen. Er will Rache. Und er hat es satt, von diesem Scheißkerl, der mein Vater ist, besiegt zu werden. Auf diese Weise ...« Roger zeichnete einen weiteren Pfad aus Feuer und Eifer an die Decke der Grotte. »Auf diese Weise, meine Liebe, können wir nicht scheitern.
Erstens«, erläuterte er, als sei er stolz auf sich, »hat immer die Chance bestanden, dass du etwas tun würdest, das gegen die Zeit verstößt. Wir haben dir immer wieder Gelegenheit dazu gegeben. Hättest du es getan, wäre alles gut gewesen. Dann hätten wir uns die Mühe sparen können, hierher zu kommen. Im anderen Fall hättest du uns vielleicht noch genug vertraut, um einen von uns zuerst trinken zu lassen. Danach hätten wir der Schlange mit Macht des Gebots befohlen aufzuwachen .«
Er grinste. »Nachdem du weder das eine noch das andere getan hast, können wir dich einfach umlegen und trotzdem Erdblut trinken.
Aber selbst wenn das nicht klappt – wenn wir dich nicht umlegen können, obwohl das im Augenblick nicht sehr plausibel erscheint –, bleibst du hier gefangen.« Seine Halbhand leuchtete hell, ließ seine Augen in vertrautem Rot erglühen. »Zehntausend Jahre von deiner eigenen Zeit entfernt. Mit einem Stab des Gesetzes. Und mit meinem Ring. Jeder Atemzug, den du dann tust, verstößt gegen die Zeit. Und du kannst von hier nicht ohne eine Zäsur entkommen.« Er knurrte ein Lachen. »Ich hoffe beinahe, dass du überlebst, damit du das versuchen kannst. Bitte. Die Gesetze von Leben und Tod sind noch intakt. Du wirst die Welt vernichten. Aber selbst wenn du es nicht tust, wirst du trotzdem alles verändern.
Es gibt natürlich noch mehr, aber damit will ich dich nicht belästigen, sondern zum entscheidenden Punkt kommen. Seit wir dich aus deiner Zeit entführt haben, meine Liebe, hat es offen gesagt keine mögliche Entwicklung gegeben, die unsere Zwecke nicht gefördert hätte. Und noch dazu dürfen wir erleben, wie du dich furchtsam duckst. Wir dürfen zusehen, wie du wegen deines armen Jungen leidest. Allein das ist diese viele Mühe wert.«
Linden hätte verzagen sollen; seine Siegesgewissheit war bitter wie die Berührung eines Wüterichs, hätte ihr den Mut rauben sollen. Aber das tat sie nicht. Wie oft hatte Linden schon gehört, wie Lord Foul oder seine Diener Tod und Vernichtung prophezeiten, um so Verzweiflung zu wecken? Und wie oft hatte Thomas Covenant ihr gezeigt, dass es möglich war, selbst unter der Last äußerster Hoffnungslosigkeit erhobenen Hauptes dazustehen?
Weiter scheinbar erschöpft auf den Knien liegend, protestierte sie: »Das klingt aber nicht sehr logisch.« Sie ließ absichtlich etwas von den Schmerzen in ihrer Hand in ihre Stimme einfließen. »Du willst die Schlange wecken. Du willst den Bogen zerstören. Aber dabei wirst auch du vernichtet. Lord Foul kann entkommen – du jedoch nicht. Warum willst du unbedingt sterben?«
»Du hast natürlich recht«, bestätigte Roger unbekümmert. »Das hat Kasteness sich nicht richtig überlegt. Ihm geht es nur darum, sich an den Elohim zu rächen. Kommt er bei diesem Kampf um, hat er wenigstens keine Schmerzen mehr. Aber der Croyel und ich haben anderes vor. Foul hat versprochen, uns mitzunehmen. Und er wird sein Versprechen halten. Er braucht deinen Sohn. Teufel, der Junge gehört ihm. Wie sollte der Croyel sonst Zugang zu allem, was dein Sohn weiß und was er tun kann, erhalten haben? Dein Sohn gehört Foul seit Jahren.
Aber selbst wenn Foul uns zu betrügen versucht, bekommen wir, was wir wollen. Der Croyel kann das Talent deines Jungen einsetzen. Du hast es gesehen. Er wird uns eine Tür bauen. Ein Portal in die Ewigkeit.« Er sah sich in dem Tunnel um. »Alles Material, das er dafür braucht, gibt es hier. Während die Schlange die Welt vernichtet, öffnen wir unsere Tür und schlüpfen hindurch. Damit musst du dich abfinden, meine Liebe.« Schwefel und Leidenschaft trübten seinen Blick. »Du hast alles Erdenkliche getan, um uns zu helfen, Götter zu werden.«
Ohne es zu wollen, stärkte Roger sie. Er hatte sie tiefer verletzt als durch jede rein körperliche Wunde. Der Gedanke, dass ihr Sohn seit langem dem Verächter gehörte – dass Jeremiah vielleicht sogar an seiner eigenen Unterwerfung durch den Croyel mitgewirkt hatte –, war schlimmer als jede Drohung mit völliger
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