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Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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loszulassen.
    Im gleichen Moment wurde Zaidon von einem Schwindel erfasst und spürte, dass sich Irden bereits in seinem eigenen Gehirn befand und anfing, ihm Bilder vorzugaukeln: Erinnerungen an die wunderschöne Welt Talana, an die friedlichen Delfine, die harmonisch im Wasser schwammen, an die farbenfrohen Muschelpaläste, die sich so unendlich zart und filigran über dem Meeresboden erhoben …
    Und dann sah Zaidon sich selbst, wie er als Delfin den Weltenstein aus Talana gestohlen hatte. Er hatte ihn in seinem Schnabel gehalten und war damit in die andere Welt geflohen, die bisher keine Magie gekannt hatte. Dort hatte er sich in einen Menschen verwandelt.
    Er erblickte nun seine eigene Hand, die den Weltenstein hielt, spürte das Triumphgefühl, das ihn damals durchströmt hatte. Eswar der Reiz gewesen, etwas Unerlaubtes und sehr Wertvolles zu stehlen; etwas, das ihm unendliche Möglichkeiten eröffnen würde …
    Die Erinnerung verblasste. Zaidon sah auf einmal eine andere Hand, die sich auf den Weltenstein legte, als wollte sie ihn zurückfordern. Er kämpfte gegen diese Hand an. Seine Hand war so stark wie die fremde. Es knirschte, der Weltenstein bekam einen Riss und dann geschah das Unglaubliche: Der Stein barst in der Mitte auseinander.
    Es gab keinen Knall, sondern nur eine ungeheure magische Entladung, die Zaidon von den Füßen riss und in einen tiefen schwarzen Tunnel zog, an dessen Ende ein feuriger Vulkan wartete. Er nahm auch den Kraken wahr, der durch den Druck von seinem Platz weggefegt worden war. Das Herz von Atlantis konnte den Vulkan nicht länger besänftigen.
    Um Zaidon wirbelte alles herum: Wasser, Mauern, Meeresboden, Gesteine und loderndes Feuer … Und während die Welt ringsum völlig verrücktspielte, hielt Zaidon sein Stück des Weltensteins fest umklammert und seine Kräfte schwanden.
    Fenolf bemerkte das Beben auch. Er war auf dem Weg zu Anjala. Nur noch wenige Gänge trennten ihn von ihrer Wohnung, als der Boden plötzlich zu wackeln begann. Kleine Gesteinsbrocken lösten sich von der Decke und fielen herunter. Fenolf presste sich gegen die Wand, um nicht getroffen zu werden.
    Als sich die Erde einige Minuten später beruhigt hatte, rannte er weiter, bis er vor Anjalas Tür stand. Er klopfte heftig.
    »Mach auf, Anjala. Ich weiß, dass du da bist.«
    Anjala öffnete. Sie wirkte nicht erfreut. »Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt? Ich will dich nicht mehr sehen!«
    Fenolf ging nicht darauf ein. Er griff nach ihren Händen. »Anjala, wir müssen hier weg! Noch heute Nacht!«
    »Fass mich nicht an!« Sie zog ihre Hände zurück.
    »Jetzt ist keine Zeit zum Streiten«, sagte Fenolf hastig. »Wir können später über alles reden. Ich flehe dich an: Komm mit! Wir müssen hier weg!«
    Anjala war verunsichert, weil im gleichen Augenblick wieder die Erde bebte. Die Pfanne krachte von ihrem Gestell und fiel scheppernd auf den Boden. Brom kam hinter einem Vorhang hervor und schrie vor Angst. Er klammerte sich an Anjala.
    »Was ist das, Mama?«, fragte er heulend.
    Anjala zog ihn an sich und legte schützend die Arme um ihn. »Es passiert nichts, Brom. Alles wird gut!« Dabei war sie selbst bleich wie der Tod.
    »Ihr müsst mitkommen«, flehte Fenolf noch einmal. »Es geschehen unerwartete Dinge … Zaidon wird gestürzt werden …«
    »Gestürzt?« Anjala runzelte die Stirn. »Das hört sich eher so an, als würde das ganze Land dem Erdboden gleichgemacht werden.« Ihre Augen flackerten vor Angst.
    »Lass uns fliehen, Anjala, bitte!«
    »Gut.« Anjala holte tief Luft. »Aber ich gehe nicht ohne Talita. Bring uns zu deinem Haus.«
    Fenolf schluckte. »Talita ist nicht mehr dort.«
    Anjala starrte ihn an. »Wo ist sie?«
    »Zaidon hat sie gefangen genommen«, sagte Fenolf. Er hatte einen Kloß im Hals.
    Eine Sekunde lang sah es aus, als wollte Anjala auf Fenolf losgehen. Dann veränderte sich ihre Miene, sie fing verzweifelt an zu schluchzen und barg ihren Kopf an Fenolfs Brust.
    Er strich ihr übers Haar und wusste nicht, wie er sie trösten konnte.
    Es rumpelte wieder.
    »Der Mann soll Irden sein?«, fragte Mario ungläubig. Seine Stimme hallte in dem Gewölbe.
    »Ja.« Sheila traute sich kaum zu atmen, so sehr stank es. Außerdem war es feucht und kalt. Talita hatte zwar schon erzählt, wie schlimm es im Kerker gewesen war, doch die Wirklichkeit übertraf ihren Bericht noch bei Weitem.
    »Ich habe seinen Gürtel erkannt«, sagte Sheila. Sie zitterte am ganzen Körper. »Er

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