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Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Fenolfs Gedanken hinein. »Atlantis wird schließlich eine Fürstin bekommen, die schöne Melusa.« Er lächelte. »Sie soll so schönsein, dass sich jeder Mann, der sie sieht, in sie verliebt. Aber sie wird nur mir gehören.«
    Fenolf riss sich zusammen. Wenn man ihm nicht richtig zuhörte, konnte Zaidon sehr zornig werden.
    »Und wenn sie dir gar nicht gefällt?«, fragte Fenolf. »Du hast sie ja noch nie gesehen.«
    Zaidon lachte. »Sie wird trotzdem meine Frau sein und mich auf Empfängen und bei Feierlichkeiten begleiten. Glaub mir, jeder Mann wird mich um sie beneiden.«
    »Und wenn sie unausstehlich ist?«, warf Fenolf ein.
    »Dann wird die Fürstin eben eines Tages einen Unfall haben.« Zaidon lächelte dünn. »Und nach angemessener Trauerzeit werde ich eine andere Frau heiraten. Mach dir keine Sorgen um mich, mein treuer Fenolf.«
    Ich mache mir keine Sorgen um dich, sondern um Melusa, dachte Fenolf. Du bist gewohnt, dir alles zu nehmen, was du willst. Du hältst dich für den Mittelpunkt der Welt.
    »Übrigens muss ich mich auch nach einer neuen Seherin umschauen«, sagte Zaidon unvermittelt.
    »Warum? Ist Saskandra krank?« Fenolf erinnerte sich, dass er die blinde Seherin schon längere Zeit nicht mehr gesehen hatte. Früher war sie oft im Palast gewesen.
    »Vielleicht krank im Kopf, wenn du es so nennen willst«, erwiderte Zaidon. »Sie wird mit dem Alter immer halsstarriger. Ich lasse sie ersetzen.«
    Fenolf zuckte innerlich zusammen. Seiner Meinung nach war Saskandra außergewöhnlich gut. Ihre Vorhersagen trafen fast immer ein, während andere Wahrsagerinnen mit ihren Prophezeiungen oft danebenlagen oder nur sehr vage Angaben machten. »Wo ist Saskandra jetzt? Was ist mit ihr geschehen?«
    »Was kümmert dich diese Alte?«, gab Zaidon zurück. »Sie hat ihr Leben gelebt. In den letzten Jahren hat sie es hier im Palast besser gehabt, als sie es verdient hat. Das ist ihr offenbar zu Kopf gestiegen.«
    Fenolf befürchtete das Schlimmste. »Hast du sie in den Kerker werfen lassen?«
    Zaidon sah ihn direkt an. Seine smaragdgrünen Augen funkelten. »Sie hat behauptet, dass keine Hochzeit stattfinden wird. Soll ich mir solche Bosheiten etwa gefallen lassen?«
    Fenolf schluckte. Er konnte sich vorstellen, dass Zaidon sich geärgert hatte, da er im Moment an nichts anderes dachte als an sein prunkvolles Hochzeitsfest. »Warum sollte Saskandra dich anlügen? Vielleicht überlegt Melusa es sich anders und kehrt mitten auf dem Meer um. Oder sie hat einen Unfall und das Schiff geht mit ihr unter.«
    »Nicht das Schiff geht unter«, sagte Zaidon bitter. »Saskandra hat mir geweissagt, dass Atlantis untergehen wird. Mein Reich soll untergehen! Das ist ungeheuerlich!«
    »Untergehen?« Fenolf runzelte die Stirn. Wie meinte Saskandra das? Glaubte sie, dass der Stadtstaat im Meer versinken würde, oder hatte sie es eher im übertragenen Sinn gemeint? Es könnte auch bedeuten, dass Zaidons Einfluss schwächer werden und seine Macht allmählich schwinden würde.
    »Unsinn.« Fenolf lächelte leicht, aber seine Unterlippe zitterte vor Nervosität. »Niemand wird dich stürzen. Deine Stellung ist auf Jahre hinaus gefestigt. Jeder unterstützt dich.«
    »Es gibt Leute, die meinen Regierungsstil kritisieren«, sagte Zaidon sachlich.
    »Davon weiß ich nichts«, log Fenolf.
    »Jedenfalls kann ich nicht riskieren, dass Saskandras Prophezeiung bekannt wird«, entgegnete Zaidon. »Jemand, der meinen Sturz plant, würde durch solche Worte ermutigt und in seinem Vorhaben bestätigt werden. Oder die Prophezeiung bringt ihn überhaupt erst auf so eine Idee.«
    »Ist Saskandra tot?«, fragte Fenolf vorsichtig.
    »Noch nicht. Dieses alte Weib ist zäher, als ich gedacht habe. Wider Erwarten hat sie die Tage im Verlies bisher überstanden. Wenn sie nächste Woche noch immer lebt, werde ich nachhelfen lassen.« Zaidon holte tief Luft. »Aber jetzt wieder zu meinen Hochzeitsvorbereitungen. Ich habe eine begabte Tänzerin hier, die mir eine Tanzgruppe aus jungen, hübschen Mädchen zusammenstellen wird. Dieser Tanz der Meereswandlerinnen soll halb an Land, halb im Wasser stattfinden – mit Feuerwerk und schönen Lichteffekten und natürlich mit prächtigen Kleidern … Ach ja, Stichwort Kleid. Deine Freundin aus der Unterstadt wird doch rechtzeitig fertig werden mit dem goldenen Hochzeitsgewand aus Muschelseide? Das hatte ich nämlich nicht bedacht, als ich ihre Tochter gefangen nehmen ließ.«
    Als Zaidon spöttisch lachte, fühlte

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