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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Hoehne
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zu Stadt und der gute Greg folgt ihr wie ein Hündchen brav überall hin."
    "Aber warum? Was habe ich ihr denn getan?", fragte ich schockiert.
    "Du lebst. Sie nicht. Du bist damals nach Parkerville gekommen und standst sofort im Mittelpunkt. Du musstest nicht einmal etwas dafür tun. Im Gegensatz zu ihr. Ashley hat sich ihr ganzes Leben lang bemühen müssen, ihre Stellung in der Schule zu halten. Es ist anstrengend, immer den Ton angeben zu wollen. Und dann kommst du und bum, plötzlich reden alle nur von dir."
    "Aber das ist doch gar nicht wahr. Außer Vanessa hat sich niemand für mich interessiert", protestierte ich schwach.
    "Aber alle haben über dich geredet. Und kaum war Ashley fort, krähte kein Hahn mehr nach ihr. Ich denke, das war das Allerschlimmste für sie. Sie fühlt sich betrogen. Von ihren Eltern, von ihren Freunden. Überlege mal, alles ging weiter wie bisher. Joanne wurde Herbstkönigin, Kylie Abschlusskönigin. Mit Ashley an der Schule hätten die beiden das niemals geschafft."
    "Aber das ist doch gar nicht wichtig."
    "Für dich nicht. Aber es war Ashleys Leben. Alles hat sich immer nur darum gedreht." Sam räusperte sich. Ich konnte deutlich sehen, wie er sich fühlte. Die Sorgen standen ihm regelrecht ins Gesicht geschrieben. "Sie hat schreckliche Dinge getan, Lily. Ganz schreckliche Dinge und jetzt will sie dich."
    "Was hat sie getan?" Ich wagte kaum zu atmen.
    "Sie tötet Menschen, und das nicht, weil sie Hunger hat oder aus der Not heraus, sondern, weil es ihr Spaß macht. Ihr gefällt ihre neue Macht, ihre Stärke. Sie spielt mit ihnen und dann tötet sie sie, so wie Joanne und Kylie…"
    "Joanne und Kylie?" Fassungslos starrte ich ihn an. Mein Mund war ganz trocken, und ich schluckte schwer. "Aber… warum?" Mir wurde schlecht. Das war unvorstellbar. Wieso hatten mir meine Eltern nichts davon erzählt? In Parkerville blieben Neuigkeiten keine zwei Stunden unter Verschluss. Doch wann hatte ich eigentlich das letzte Mal mit ihnen geredet? Es schien mir eine Ewigkeit her zu sein.
    "Deine Eltern wollen dir nicht zu viel zumuten… nach der ganzen Sache. Sie sind besorgt, dass es dir noch schlechter gehen könnte."
    Mein Gewissen meldete sich überdeutlich. Es war richtig, ich hatte mich nach dem Brand auf der Hudson-Ranch ziemlich zurückgezogen. Ich wusste, dass meine Eltern sich Sorgen machten, doch nun, wo Sam wieder da war, wo er an meiner Seite war, ging es mir bereits wesentlich besser. Doch das ahnten sie natürlich nicht.
    Ich musste unbedingt mit ihnen reden! Doch vorher mussten wir noch ein anderes Problem lösen: Ashley.
    "Aber was gibt ihr das Recht, einfach… zu töten?" Es war wirklich unfassbar! Mir wurde abwechselnd heiß und kalt. Wut und Panik schwappten wellenartig über mich hinweg. Ich hatte Ashley schon in der Schule nicht leiden können, doch das, was sie nun tat, hätte selbst ich ihr niemals zugetraut. Das war grausam.
    "Ich habe Xander nach Los Angeles zu meinem Bruder David geschickt. Ich habe ihm erzählt, David bräuchte dringend seine Hilfe. Ich hoffe, er bleibt dort einige Tage lang. Ashley ist nämlich nicht unser einziges Problem." Sam seufzte. "Ihr… Verhalten… gefährdet unsere Existenz. Sie ist nicht vorsichtig. Die Menschen werden misstrauisch. Es gibt einen unausgesprochenen Codex, Lily: 'Erwecke niemals das Misstrauen der Menschen' . Sie dürfen nicht wissen, dass es uns gibt. Wir sind ein Mythos, nicht mehr und nicht weniger."
    "Was bedeutet das?", fragte ich atemlos.
    "Das bedeutet, dass der Hunter hinter ihr her ist."
    "Der Hunter?"
    "Ein Vampirjäger. Er tötet unsere Art und er ist verdammt gut darin. Ashley hat es eindeutig übertrieben."
    "Vampirjäger? Du willst mich auf den Arm nehmen!"
    "Sehe ich so aus?"
    Nein, leider sah er absolut nicht so aus.
    "Was muss ich mir darunter vorstellen? Ein Van Helsing-Verschnitt?"
    Sams Blick sprach Bände. "Das ist kein Scherz, Lily."
    "Ach, jetzt wo du es sagst. Vielen Dank für den Hinweis", zischte ich wütend. "Ich halte das alles für einen riesigen Spaß." Argwöhnisch sah ich mich um, voller Furcht, irgendjemand könnte uns hören. In einiger Entfernung lief jemand den dunklen Hauptweg entlang, doch sonst war alles ruhig. "Du musst mir vertrauen, Sam."
    "Ich vertraue dir."
    Ich nickte. "Der Hunter?"
    "Er kontrolliert uns, er passt auf, dass alles seinen geregelten Gang geht. Schlägt ein Vampir über die Strenge, ist er da und killt ihn. Doch er ist nicht wählerisch. Trifft er auf einen Vampir,

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