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Die Runen der Erde - Covenant 07

Die Runen der Erde - Covenant 07

Titel: Die Runen der Erde - Covenant 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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als Covenant und ich hergerufen wurden, das steht verdammt fest!« Als Jeremiah sich im Feuer des Verächters die halbe rechte Hand weggebrannt hatte. »Du nimmst dir heraus, ein Urteil zu fällen, dabei weißt du überhaupt nicht, was für mich auf dem Spiel steht.«
    Stave schien kurz über ihre Anschuldigungen nachzudenken; dann schüttelte er den Kopf. »Du hast meine Frage nicht beantwortet. Deine Worte erklären nichts. Du hast nur klargemacht, dass du die notwendigen Entscheidungen der Haruchai missbilligst. Du wirfst uns als Fehler vor, dass wir entschlossen sind, niemals wieder in Gefahr zu geraten, zu Dienern des Verderbers gemacht zu werden. Aber auch du fällst Urteile, ohne selbst etwas preiszugeben. Wir erwägen nicht, Weißes Gold ins Innere einer Zäsur zu tragen. Wir haben nicht die Absicht, die völlige Vernichtung der Erde zu riskieren.«
    »Dann hör mir zu «, bat Linden. Er hatte das Wesentliche nicht begriffen. Wie die Ramen konnte er nicht verzeihen. »Ich muss es tun. Lord Foul hat meinen Sohn.«

3

Der Wille der Ranyhyn
     
     
    »Deinen Sohn?«
    Falls Stave überrascht oder besorgt war, ließ seine Körpersprache nichts davon erkennen; Linden konnte seine Reaktion nicht deuten. Aber sie hatte keine Lust, noch länger zu betteln. Ihre Bemühungen, den Meister zu überzeugen, hatten sie bereits zu viel Mut gekostet. »Er heißt Jeremiah. Foul hat ihn mir während unseres Transfers in das Land geraubt. Vor ein paar Tagen. Du kannst dir wahrscheinlich nicht vorstellen, was er seither durchmacht, aber ich kann es.« Sie war selbst einmal von einem Wüterich besessen gewesen. »Du kannst sagen, was du willst. Mich kann nichts mehr umstimmen; mein Entschluss steht fest.«
    Die gleichmütige Art des Meisters verriet nichts, als er verlangte: »Du darfst nicht daran festhalten. Was du beabsichtigst, ist Wahnsinn. Die Erde wird untergehen – und dein Sohn mit ihr.«
    Verdammt!
    »Dann begleite mich nicht. In ein paar Tagen müsstest du reiten können. Bis dahin wird deine Hüfte einigermaßen belastbar sein. Nimm dein Ranyhyn und reite los, um den übrigen Meistern zu verkünden, was ich tue. Ihr werdet Zeit brauchen, um eure berühmte ›Feindschaft‹ zu organisieren. Tu meinetwegen, was du willst. Versuch nur nicht selbst, mich aufzuhalten.«
    Stave zog die Augenbrauen hoch. Vielleicht hatte sie ihn trotz seines Gleichmuts überrascht. Seine Stimme klang jedoch unverändert, als er antwortete: »In einem Punkt hast du wahr gesprochen, Auserwählte. Ich verstehe dich nicht. Wir betrachten Kinder als unser kostbarstes Gut. Trotzdem würde kein Haruchai einen noch größeren Schaden riskieren, um das Leben eines Sohnes oder einer Tochter zu retten.«
    Dann trat er einige Schritte zurück. »Was du für richtig hältst, soll geschehen. In der Vergangenheit haben die Haruchai an dir gezweifelt – und haben erfahren müssen, dass sie im Unrecht waren. Und wir waren nicht dabei, können deine Last also nicht teilen. Ihre Kosten sind uns unbekannt. Deshalb werde ich jetzt nicht versuchen, dich an irgendwas zu hindern. Vielmehr werde ich die Meister von deiner Absicht in Kenntnis setzen. Wir müssen gemeinsam beraten, wie wir darauf reagieren wollen.« Und dann wandte er sich ab und hinkte davon; ließ sie mit Liand und den Ramen zurück.
    Linden hatte einen Teilerfolg erzielt, allerdings nicht mehr. Stave hatte sie nicht niedergeschlagen. Andererseits zählten ihre Feinde jetzt nach Hunderten.
    Liands Begehr, sie und den Meister zu verstehen, stand fast greifbar zwischen ihnen; aber Linden fühlte sich zu verlassen und verwundbar, um die unausgesprochenen Fragen des Steinhauseners zu beantworten. Deshalb trat sie an ihm vorbei und blieb vor den Mähnenhütern stehen.
    »Was ist mit euch?«, fragte sie matt. Wie konnten die Ramen ihr nicht den Rücken zukehren? »Vor kurzem habt ihr mir noch versichert, ich sei hier willkommen.« Ohne Einschränkung und Vorbehalt. »Seid ihr Staves Meinung? Habt ihr euch die Sache anders überlegt? Ich schwöre euch, dass ich es nicht täte, wenn ich eine andere Möglichkeit wüsste, meinen Sohn zu retten.«
    Sie brauchte den Stab des Gesetzes unbedingt. Zumindest in diesem Punkt hatten ihre Träume von Thomas Covenant sich als wahr erwiesen. Und er hatte sie aufgefordert, ihn zu finden. Sie konnte sich nicht vorstellen, wo sie ihn suchen sollte, wenn nicht in der Vergangenheit.
    Hami, Dohn und Mahrtiir wechselten einen raschen Blick, dann standen sie gemeinsam

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