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Die Runen der Macht - Der verfluchte Prinz (German Edition)

Die Runen der Macht - Der verfluchte Prinz (German Edition)

Titel: Die Runen der Macht - Der verfluchte Prinz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Ballantine
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Angesicht eines Geistes: freudige Erregung. Sie strich über Raeds dickes Haar, bevor sie die Faust fest hineingrub. »Zum Glück für uns beide … nein. Ich bin noch nicht fertig.«
    Er lachte, als sie ihn wieder an ihren Mund zog; fürs Erste hatten sie ja noch etwas Zeit. Sie würden sie genießen.

Kapitel 18
Erleuchtung in der Scharlachstadt
    Sorcha und Raed hatten ihre Kajüte zwei Tage lang kaum verlassen. Jedem war das peinlich bewusst, aber niemandem mehr als Merrick.
    Er hatte die Gerüchte über die Ehe seiner Partnerin gehört, das Getuschel, es sei inzwischen nicht mehr als eine Zweckgemeinschaft, aber in der kurzen Zeit, die sie nun zusammenarbeiteten, hatte er keine Details in Erfahrung bringen können. Jetzt allerdings erfuhr er viel mehr, als er je gewollt hatte.
    »Geht es dir gut, Merrick?« Nynnia drückte seinen Arm.
    Die Schauer der Wonne, die ihn durch die Verbindung zu Sorcha erreichten, stellten sehr unangenehme Dinge mit seiner Anatomie an, und dass die junge Frau so dicht neben ihm stand, machte die Sache nicht besser. Merrick zog rasch den Umhang fester um sich. »Ja, ja, alles bestens. Es ist nur kalt.«
    Sie drehte sich um und schaute auf die rollenden Wolken und den leuchtend blauen Himmel hinaus. »Es ist wohl wirklich etwas kalt, aber die Aussicht macht das wieder wett.«
    Merrick biss die Zähne zusammen, als ihm ein lustvolles Zucken den Rücken hinunterlief. Was immer der Junge Prätendent trieb: Er tat es sehr gut. Es war peinlich, solche Dinge von einem anderen Mann zu wissen, und er konnte sich nicht erinnern, dieses Thema je in einem Noviziatskurs behandelt zu haben.
    Er hätte über die anstehende Aufgabe nachdenken sollen, darüber, was sie dem Erzabt sagen und wie sie die Großherzogin finden würden – über alles, nur nicht über die Körperfreuden seiner Partnerin. Doch Merrick war bloß zu Gedanken ganz ähnlicher Natur fähig. Der Schwung von Nynnias weichem Hals, die Wölbung ihrer Brüste unterm Mieder, die langen, schlanken Finger, die …
    Er taumelte zur Seite und schlug sich das Knie am Holz der Flaggenleinen an – nicht ganz unabsichtlich.
    »Merrick.« Nynnia drückte ihn an sich und machte sämtliche Vorteile des vorübergehenden Schmerzes zunichte.
    Er wollte sich umdrehen und sie küssen – das hatte er schon mit anderen getan, aber er wusste: Würde er ihre weichen Lippen spüren, gäbe es kein Zurück. Er hatte nicht vor, Begierden zu stillen, die aus denen von Sorcha erwuchsen. Das erschien ihm falsch und ein schlechter Dienst an Nynnia.
    Merrick trat zurück, als Kyrix auf sie zugehumpelt kam. Der alte Mann erholte sich langsam von den Schlägen, die ihm die abtrünnigen Diakone verabreicht hatten, aber seine Augen waren immer noch müde.
    Er nickte dem Diakon zu und ergiff Nynnias Hand. Seine Finger lagen weiß auf ihren und zitterten leicht. »Tochter, ich möchte mit dir sprechen.« Er warf Merrick einen sehr kritischen Blick zu. »Allein.«
    »Vater, ich …«
    »Bitte, Nynnia.«
    Die junge Frau straffte sich, küsste seinen Handrücken und ließ sich aus der normalen Hörweite führen. Kyrix’ Miene reizte Merrick, seine feinen Ohren aufs Äußerste zu spitzen, aber hinter sich hörte er Stiefel auf die Planken knallen.
    Die Kapitänin kam über den Laufgang auf ihn zu. Da Sorcha anderweitig beschäftigt war, wandte Revele sich mit der Bitte um Anweisungen an Merrick – nicht, dass sie viele benötigt hätte. Der Wind, der ihr Schiff antrieb, zerzauste ihr kurzes, dunkles Haar, und ihre Lippen waren leicht geschürzt. Schöne, volle Lippen, die …
    Merrick verfluchte die Verbindung mit Sorcha und versuchte, sich wieder auf sein pochendes Knie zu konzentrieren. »Kapitänin«, stieß er hervor. »Gibt es ein Problem?«
    »Ganz und gar nicht.« Revele verschränkte die Hände hinterm Rücken. »Wir nähern uns Vermillion.«
    »Nach zwei Tagen?« Merrick schaute über die Reling des Luftschiffs. »Sehr beeindruckend.«
    »Die
Sommerhabicht
ist eines der schnellsten Schiffe der Flotte, und der Wind war günstig …« Sie verstummte.
    »Gibt es ein Problem, Kapitänin?«, wiederholte Merrick und strich sich das Haar aus der Stirn.
    »Nun« – Revele sah kurz auf ihre Stiefel –, »ich habe mich gefragt, welchen Landeplatz ich anlaufen soll; es gibt mehrere in Vermillion, unter denen wir wählen können.« Sie richtete einen wissenden Blick auf Merrick. »Je nachdem, wie viel … Aufmerksamkeit Eure Ankunft erregen soll.«
    Die meisten

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