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Die Runen der Macht - Der verfluchte Prinz (German Edition)

Die Runen der Macht - Der verfluchte Prinz (German Edition)

Titel: Die Runen der Macht - Der verfluchte Prinz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Ballantine
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Macht der Welt, war jetzt kaputt wie ein Kinderspielzeug. Welche Art Geist so etwas tun konnte, war unvorstellbar. Keine Regel, die sie je gekannt hatten, galt noch, und Raed spürte, wie sein Gefühl der Sicherheit mit diesen Regeln verschwand.

Kapitel 5
In dunklem Wasser
    Diakon Chambers war dankenswerterweise still. Sorcha ritt vor ihm her und kämpfte gegen den Drang, Shedryi zum Galopp anzutreiben. Es war ziemlich knifflig, Sensible loszuwerden. Sie brauchte dringend etwas zu rauchen, aber die Menge der Zigarren in ihrer Tasche war begrenzt, und sie hatte das Gefühl, jede einzelne zu benötigen, falls sie in Ulrich festgehalten wurde.
    Sie mussten der Straße nach Norden zur ruhigeren Hafenstadt Irisil folgen, wo freundlichere und wärmere Meeresströme in den Hafen flossen. Sorcha freute sich nicht darauf, mit ihrem neuen Partner ein kleines Schiff zu besteigen.
    Sie riskierte einen Blick über die Schulter und stellte zu ihrer Belustigung fest, dass Merrick tatsächlich den Bericht las. Er hatte den dunklen Lockenkopf über das Papier gebeugt, während er mit gekonnter Leichtigkeit ritt. Vielleicht hatte er diese Wettbewerbe ja wirklich gewonnen.
    Ihr war klar gewesen, dass er jung sein würde, doch sie war nicht darauf vorbereitet,
wie
jung. Beim Lesen seiner Akte im Personalbüro war ihr seine Angabe aufgefallen, ein wenig Altes Blut in der Ahnenreihe zu haben. Obwohl jene ersten Menschen schon vor langer Zeit von der Anderwelt verschluckt worden waren, fanden sich immer noch Spuren ihres Bluts in einigen älteren Familien des Kontinents. Das erklärte seine unglaublich guten Prüfungsergebnisse als Aktiver wie als Sensibler. Sie ließen sich nicht mit den Fähigkeiten des Abts vergleichen, aber hätte er seine Sensibilität ausgebrannt, hätten ihn die Aktiven ohne Zögern in ihre Reihen aufgenommen.
    Sie würde diesen Mann sehr genau im Auge behalten müssen. Diakone, die als Aktive wie als Sensible annähernd gleich gut waren, sahen sich mitunter versucht, bei der ersten Konfrontation mit einem Geist ins Lager der Aktiven zu wechseln. Das wäre ein tödlicher Fehler und könnte dazu führen, dass sie sich wieder einmal nach einem neuen Partner umschauen müsste.
    Währenddessen hatte Merrick seine Stute an ihre Seite getrieben und hielt ihr nun den Bericht wieder hin. »Nicht viele greifbare Einzelheiten.« Zumindest hatte er genug Verstand, sich darüber Sorgen zu machen.
    »Die gibt es selten«, erwiderte Sorcha mit einem kleinen Lachen. »Geister sind eben … mysteriös.«
    »Ihr wisst, dass ich das alles studiert habe, oder?«, gab er schnippisch zurück. »Genau wie Ihr habe ich meine Ausbildung absolviert. Nur dass ich jetzt an den Partner gebunden bin, den niemand im Orden will.«
    Das saß, obwohl Sorcha sich nichts anmerken ließ. Früher einmal war sie überaus begehrt gewesen – jetzt fragte sie sich, was sie getan hatte, dass es so anders geworden war. Oh ja … diese angeblich privaten Auseinandersetzungen mit Kolya.
    Sie sah ihn aus dem Augenwinkel an und überlegte, wie sie die Sache handhaben sollte. Sie waren Partner und als solche aneinandergefesselt und würden sich in schwierigen Situationen aufeinander verlassen müssen. Die Rahmenbedingungen dieses Auftrags bereiteten Sorcha Sorgen, und sie benötigte einen Sensiblen, der nicht nur gut war, sondern sie nötigenfalls auch aus dem Feuer zog; auf seine ungehaltenen Worte ebenso ungehalten zu antworten, brächte also nichts.
    »Schade, dass Ihr das so seht.« Es juckte sie in den Fingern, gerade jetzt eine Zigarre zu rauchen. »Aber unser Auftrag verlangt, dass die Sache mit uns funktioniert.«
    Die nächsten Stunden ritten sie schweigend weiter. Die Verbindung zwischen ihnen war noch frisch und roh, und gewiss flackerte deshalb ein Anflug seiner Enttäuschung durch ihr Bewusstsein und störte, was sonst vielleicht ein vergnüglicher Ritt gewesen wäre.
    Die Ostküste war selbst so spät im Herbst schön, und Sorcha sah sich mit echtem Stolz um. Bei der Ankunft des Kaisers war dieses Gebiet ein Tummelplatz entfesselter Geister und Nebelhexen gewesen. Zu ihren Aufträgen mit Kolya hatte die Überwachung der Säuberung des Gebiets von Vermillion bis zu den Turijk-Bergen gehört. Während sie durch die tief liegenden Sümpfe und dunklen Wasser ritten, erschienen ihr diese Zeiten im Rückblick einfach und recht angenehm. Es war schwere Arbeit gewesen, aber befriedigend.
    Die Erinnerung linderte ihr Missvergnügen ein wenig. Sie deutete

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