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Die Runen der Macht - Göttliche Rache (German Edition)

Die Runen der Macht - Göttliche Rache (German Edition)

Titel: Die Runen der Macht - Göttliche Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Ballantine
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und das schwache elektrische Knistern in der Luft machte ihn nervös.
    Wenn doch nur Sorcha bei ihm gewesen wäre! Trotz der Freude nämlich, Nynnia gefunden zu haben, und trotz des Staunens über diese gewaltige Maschine spürte er allmählich den Verlust seiner Partnerin. Obwohl ein Aktiver es niemals zugeben würde, wusste er doch sehr gut, dass er ohne seinen Sensiblen blind war. Doch auch ein Sensibler brauchte seinen Aktiven – Merrick war sich dieses Raums bewusst, wo Sorchas Macht gewesen war und ihn getragen hatte. Außerdem vermisste er schmerzlich ihre körperliche Gegenwart.
    Der Prinz zog ihn weiter, und sie kamen durch eine andere Tür, die so geöffnet wurde wie die erste. Und kaum war sie hinter ihnen geschlossen, klangen die Geräusche der gewaltigen Maschine glücklicherweise weit gedämpfter.
    Merrick hatte der Wehrstein in der Maschine beeindruckt, aber jetzt stellte er fest, dass sie in einem Raum voller Wehrsteine standen, von denen viele ebenso groß waren.
    Dieses Magazin ähnelte den Lagerräumen auf den Schiffen der Kaiserlichen Marine, und er wusste, dass er den Atem anhielt, wie er es auch dort tun würde. Wehrsteine waren selbst in den erfahrensten Händen unberechenbar, aber der Prinz von Chioma wirkte unbesorgt und lehnte sich sogar lässig gegen einen davon. Merrick wand sich innerlich. Nur ein Diakon hätte in der Lage sein sollen, einen Wehrstein ohne Folgen zu berühren.
    »Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen«, bemerkte Onika beiläufig. »Die Ehtia sind unter anderem Meister des Wehrsteins. Diese hier sind noch unkodiert. Übrigens haben sie auch das hier für mich angefertigt.« Er deutete auf die schimmernden Kristallschnüre, die sein Gesicht verbargen.
    »Wie ist es möglich, dass ich das nicht gespürt habe?«, platzte Merrick ein wenig ärgerlich heraus. »Und ich dachte, alle Wehrsteine seien blau.«
    »Die meisten sind es, aber die Ehtia können selbst diese Regeln beugen.« Der Prinz seufzte. »Und Ihr konntet sie nicht wahrnehmen, weil sie zu klein sind, um anders als in Wahrer Sicht bemerkt zu werden.«
    Merrick runzelte die Stirn. Der Prinz musste von einer Form der Sicht sprechen, die Diakonen beigebracht wurde – oder vielmehr Diakonen beigebracht werden
würde.
Er hatte sein Zentrum während des ersten Gesprächs mit dem Prinzen, das ja in seiner eigenen Zeit stattgefunden hatte, nicht geöffnet. Jetzt verschränkte er die Arme und schob die Hände unter seinen Umhang; hier war es etwas kälter als in den übrigen Räumen der Ehtia. »Und die Maschine? Was macht sie?«
    »Ihr seid wirklich ausgesprochen neugierig.« Der Prinz strich mit der Hand über den Wehrstein, auf den er sich beinahe lehnte. »Hütet Euch, zu tief zu graben. Selbst ein Zeitreisender kann erwischt werden.«
    Merrick stellte fest, dass seine heikle Lage ihn kühn machte. »Die Maschine«, wiederholte er stur. »Wozu dient sie?«
    Onika antwortete auf fast herablassende Art. »Die Maschine treibt dieses Beförderungsmittel an und gräbt uns durch den Boden, um ihrem Zorn zu entkommen.«
    Der Diakon war in seiner kurzen Zeit beim Orden in einige sehr seltsame Situationen geraten und hatte einige fortschrittliche Reisemethoden benutzt – aber eine Maschine, die wie ein Maulwurf in der Erde wühlte, war eine erstaunliche Vorstellung. Doch etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit erregt. »Ihrem Zorn?«, hakte er nach und fragte sich, warum seine Kehle trocken war und sein Herz raste.
    Die Hand des Prinzen von Chioma spannte sich, und das Geräusch seiner Fingernägel auf dem Wehrstein war so angenehm wie auf einer Schiefertafel. »Ja, dem Zorn meiner Mutter.«
    Der Diakon brauchte sein Zentrum nicht zu öffnen oder seine Runen zu beschwören, um zu wissen, dass ihm die Antwort auf seine nächste Frage nicht gefallen würde, aber er stellte sie trotzdem. »Und wer, bei den Knochen, ist Eure Mutter?«
    Es folgte eine lange Pause, und in der unheimlichen Stille des Wehrsteinlagers konnte er den Prinzen leise etwas murmeln hören. Es klang beinahe wie ein Gebet. Als er zu dem Diakon sprach, war seine Stimme resigniert und voller Bedauern.
    »Sie hat mir diese Augen geschenkt, aber sie hat mir alles verwehrt, was ich mir je gewünscht habe.« Er zog den Vorhang leuchtender Wehrsteine zurück, sodass Merrick einmal mehr auf die Knie fiel. Trotzdem hörte er, was der große und ehrfurchtgebietende Onika als Nächstes sagte: »Meine Mutter ist die Göttin Hatipai.«
    Plötzlich ergab alles einen

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