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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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den baumbeschatteten Rasenflächen, den Steinbänken und dem Zepterminal an der anderen Seite zugewandt. Die Trümmer der zerstörten Anlegetürme waren weggeräumt worden, und das Terminalgebäude wurde von einem mit Planen verhängten Baugerüst verhüllt. Der Lärm von Presslufthämmern und Sägen schallte herüber.

    Er atmete tief durch und sammelte Mut. Um die Ecke herum lag ein zweiter Eingang mit der unauffälligen Bezeichnung »Wählerregister«, doch von dort aus konnte man die der Öffentlichkeit zugänglichen Flure im Erdgeschoss erreichen. Theo trat aus dem Durchgang, blieb aber sofort stehen, als er hinter sich Fußgetrappel vernahm. Er lehnte sich beiläufig an die Wand, die zu einem großen Geschäft, dem Sachnussem’s gehörte, wandte den Kopf und erblickte den auf ihn zueilenden Donny Barbour. Besorgt sah Theo ihm entgegen.
    »Sie können da nicht reingehen, Theo. Die haben Ihre Kontaktperson umgedreht, haben Ihre Kinder entführt, um sie zur Zusammenarbeit zu zwingen.«
    Theo fluchte. »Wer steckt dahinter?«
    »Dieselben Leute, die Ihre Schwester festgenommen haben, dieser K5-Haufen - das ist eine Geheimdiensttruppe, aber deren befehlshabender Offizier ist angeblich untergetaucht und erteilt Anweisungen an seine Mitarbeiter. Wir nehmen an, dass er und vielleicht noch weitere seiner Leute für Kuros arbeiten, aber wir haben keine Beweise, deshalb lässt der Chef des DFK-Geheimdiensts die K5-Agenten, die sie verhören wollen, gewähren …«
    »Dann helfen Sie mir, Donny, wenn ihr etwas zustößt, bringe ich sie um!«
    »Beruhigen Sie sich, Mann - sie wurde erst vor einer Stunde hergebracht. Sundstrom weiß Bescheid und setzt sich für ihre Freilassung ein, aber dass Sie wegen der Sache mit Botschafter Horst unter Verdacht stehen, ist auch nicht hilfreich!«
    Theo schüttelte den Kopf. Beinahe hätte er vor Zorn und Frust geknurrt.
    »Was sollte das mit dem Comm?«, fragte er.

    »Der DFK-Geheimdienst hat heute Morgen Ihr Comm-Signal geortet und verfolgt. Die Ortung ist ziemlich unsauber, aber für die Brolturaner gilt das nicht - man hat mir gesagt, man könne über das Knotennetzwerk ein einzelnes Comm orten, solange der Akku eingelegt und das Gerät eingeschaltet ist.«
    »Okay, wie geht’s dann weiter?«, sagte Theo. »Ich kann Solvjeg nicht im Stich lassen …«
    »Eins nach dem anderen«, sagte Donny. »Wo ist Horst? Ist er wohlauf?«
    Theo biss die Zähne zusammen und raufte sich das Haar. Wie, zum Teufel, soll ich das erklären?
    »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht.«
    Donny musterte ihn durchdringend. »Sie haben ihn gestern von den Gangradur-Fällen weggeschafft - wie kommt’s, dass Sie nicht wissen, wo er steckt?«
    »Ich weiß, wo ich ihn zum letzten Mal gesehen habe.«
    »Wo war das?«
    »In einer Geheimkammer unter dem Tempel an der Schulter des Riesen«, antwortete Theo und berichtete ihm in knappen Worten, was er am vergangenen Abend in der kalten, finsteren Gruft erlebt hatte. Donny, der aufmerksam zuhörte, wurde zu Theos Überraschung weder zornig noch spöttisch. Stattdessen nickte er nachdenklich.
    »Sundstrom hat einmal gesagt, die Uvovo verfolgten ihre eigenen Widerstandspläne«, sagte er. »Ich frag mich, ob das damit zusammenhängt …«
    »So jedenfalls ist es passiert. Reden Sie mit meinem Neffen Greg, der wird Ihnen alles bestätigen.«
    »Aye, das könnte schwierig werden«, meinte Donny auf einmal in düsterem Ton. »Kurz bevor ich Sie entdeckt habe, hat man mich informiert, dass das K5 Greg Cameron festgenommen
hat und ihn per Zeppelin nach Hammergard bringt.«
    Theo ließ den Kopf hängen. Meine Familie, dachte er. Ich habe sie in Gefahr gebracht …
    Dann fiel ihm etwas ein, und er schnippte mit den Fingern.
    »Mit dem Zeppelin … das bedeutet, sie müssen auf dem Nordostlandefeld anlegen und den Rest des Weges über die Straße zurücklegen. Leihen Sie mir mal eben Ihr Comm?«
    Donny musterte ihn skeptisch. »Sie wollen die Veteranen gegen das K5 ins Rennen schicken? - Würd ich nicht empfehlen, das sind harte Burschen, und zwar jeder Einzelne.«
    »Meine Leute wissen, was auf dem Spiel steht«, sagte Theo und streckte fordernd die Hand aus. Donny gab ihm sein Comm, ein schlankes, graues, funktionales Gerät, und Theo wählte Rorys Nummer.
    »Aye, wer is’n dran?«
    »Rory, ich bin’s.«
    »Mann, Major, das ist aber’ne Überraschung, hab die Nummer nicht erkannt …«
    »Wo sind Sie, Rory, und wer ist bei Ihnen?«
    »Ich bin bei Maclean an der

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