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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Küstenstraße, nicht weit von der Stadt, und bei mir sind Janssen, Iwanow, Henriksen, der verrückte Davey, Nikolai und Barney.«
    »Sie sollten doch eigentlich bei Bessonow sein …«
    »Aye, Major, aber die Hütte wurde heute Nacht gestürmt - als wir dort ankamen, hingen da Bullen und ein paar harte Militärtypen rum, da haben wir uns dünnegemacht.«
    »Okay, ich möchte, dass Sie zum Nordostlandefeld fahren - Greg Cameron wird von einer bewaffneten Eskorte
hergebracht, und ich möchte, dass Sie diese ausschalten und ihn unbeschadet aus der Stadt schaffen.«
    »Klar, Sir. Womit haben wir’s zu tun?«
    Theo sah Donny an. »Wie viele Bewacher, und wie sind sie bewaffnet?«
    »Sollten nicht mehr als vier sein«, sagte Donny. »Seitenwaffen.«
    Theo gab das weiter und setzte hinzu: »Das sind gut ausgebildete Einsatzagenten, Rory - die lassen sich nicht so leicht übertölpeln.«
    »Schon gut, Major - ich und meine Jungs, wir brauchen hin und wieder’ne kleine Herausforderung.«
    »Gut - und nehmen Sie Barney nur dann mit, wenn’s ihm nichts ausmacht, eventuell beschossen zu werden!«
    »Ist gut - sind schon unterwegs.«
    »Gute Jagd«, sagte Theo, dann klappte er das Comm zu und reichte es Donny.
    »Hoffentlich wissen sie, was sie tun«, meinte Donny. »Sind Sie immer noch entschlossen, Ihre Schwester zu befreien?«
    »Ja - werden Sie mir helfen? Sonst versuche ich’s allein.«
    Donny kniff einen Moment lang die Augen zusammen, als hätte er stechende Kopfschmerzen. »Ich muss verrückt geworden sein«, sagte er, schlug die Augen auf und fixierte Theo. »Und wissen Sie, warum? Ich werde Ihnen helfen, obwohl es weiß Gott gefährlich ist.« Er nickte in Richtung Platz. »Mir nach.«
    »Ich dachte, die normalen Verwahrungsräume lägen im Keller des Hauptgebäudes«, sagte Theo, als sie sich dem Parlamentsanbau an der Ostseite des Platzes näherten, in dem die Büros des Verteidigungsministeriums untergebracht waren.

    »Aye, aber am Eingang für Zivilangestellte ist die Wahrscheinlichkeit größer, unbemerkt an den Wachen vorbeizukommen …« Er wurde langsamer und legte den Kopf schief. »Hören Sie das auch?«
    Zunächst einmal hörte Theo nichts. Dann vernahm er eine Art Schwirren, das zu einem schrillen Pfeifen anschwoll. Dann schlug etwas in das Hauptregierungsgebäude ein und explodierte mit einem ohrenbetäubenden Krachen. Flammen schlugen hoch, nahe der Treppe stürzte die Fassade ein, Trümmer flogen durch die Luft. Eine Rakete, wurde Theo bewusst. Der Explosionslärm und die gewaltigen Zerstörungen machten ihn benommen, und er wäre gestolpert und gestürzt, hätte Donny ihn nicht beim Arm gefasst und weggezerrt.
    »Kommen Sie! Wir müssen weg aus der …«
    Er brachte den Satz nicht zu Ende, denn ein paar Meter neben dem ersten Einschlag detonierte eine zweite Rakete. Es blitzte, dann schlugen Flammen hoch, und Steinstaub wurde emporgeschleudert. Auf dem Platz gellten die Sirenen, schreiende Menschen flüchteten in Panik in die Nebenstraßen. Theo kam ein entsetzlicher Gedanke, und er hielt unvermittelt an.
    »Befinden sich im ersten Stock nicht die Räume des Präsidenten?«, sagte er.
    Donny nickte grimmig, dann rannten sie ohne zu zögernd auf das brennende Gebäude zu.

46 Greg
    Es war wirklich ärgerlich - die Leute vom K5 wollten ihm einfach nicht antworten.
    »Nun, Lieutenant, ich bin halt neugierig - welche Rolle hat Ihre Organisation bei der Jagd nach den Mördern gespielt, die sich als Befreiungsfront Darien bezeichnen?«
    Lieutenant Laing war ein hochgewachsener, hohlwangiger Mann und trug wie seine drei Untergebenen eine dunkelgrüne Uniform ohne Rangabzeichen. Er saß Greg in der Zeppelingondel gegenüber, und seine Miene war ebenso ausdruckslos wie bei Gregs Festnahme an der Schulter des Riesen. Allerdings meinte Greg, in seinem Blick einen schmerzlichen Ausdruck wahrzunehmen, der vor eine Stunde, als sie losgeflogen waren, noch nicht da gewesen war.
    »Tut mir leid, Dr. Cameron, die Information ist nur privilegierten Kreisen zugänglich.«
    »Ah, privilegiert - da können Sie sich ja richtig glücklich schätzen. Nun, ich könnte mir denken, dass die Antwort ›keine‹ lautet, da Sie vor allem damit beschäftigt waren, das Leben ganz normaler Menschen auszuspähen, ihre Abfalleimer zu durchwühlen und ihre Post zu lesen. Ich frage mich, was Sie in den Moment gemacht haben, als an der Ausgrabungsstätte die Kugeln geflogen sind und Menschen, darunter auch ich, um ihr Leben rannten.

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