Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
Vom Netzwerk:
die er wie einen Jonglierstock auffing und um sein rechtes Handgelenk aufwickeln ließ, als wäre es nicht mehr als ein Seilchen. Dabei konnte das Ding mit Leichtigkeit Knochen brechen, aber genauso leicht Knochen im Zaum halten.
Er wandte sich, einen Teil der langen Eisenkette mit beiden Händen straff haltend, während das andere Ende von seinem Handgelenk herunterbaumelte, wieder Cat zu.
Jetzt war es vollkommen egal, ob sie bereit war oder nicht. Er jedenfalls war es.
    Er war unglaublich… În drac din iad *… Sie war beinahe rasend vor Verlangen, als mit einem weiteren seiner Tricks schwere Ketten auf ihn zuflogen und sich um seine Handgelenke wickelten. Das brachte Cat dazu, aufzuspringen und richtig vor ihm zurückzuweichen. (*Ein Teufel aus der Hölle)
„Was hast Du vor?“, hauchte sie mit erstickter Stimme und hätte sich im nächsten Moment am liebsten auf die Zunge gebissen, als er sie mit einem Lächeln bedachte, mit dem er ihr bestimmt ihre Naivität unter die Nase reiben wollte.
    Eine Frage, die sich Catalina mit Leichtigkeit selbst beantworten konnte. Nathan stand schweigend vor ihr, ließ das eine Ende der langen Kette baumeln und zeigte ihr lediglich ein kleines, nachsichtiges Lächeln. Ein Lächeln für ein Kind, das noch viel zu lernen hatte, jedoch auch sehr schnell begriff.
    „Wag es ja nicht!“, fauchte Cat und für einen Moment waren der Hunger und das Verlangen vergessen, auch wenn ihr Körper etwas anderes wollte.
    Und wenn er es doch wagte, was passierte dann? Einen Moment war er tatsächlich überrascht, wie kontrolliert Hunger und Leidenschaft in ihr plötzlich zusammensackten und dem Überlebenswillen Platz machten. Sie musste eine viel bessere Jägerin sein, als er ihr zugestanden hatte. Wenn sie derart fähig war, sich zusammenzureißen und ihre Instinkte niederzukämpfen, dann war sie ihres neuen Titels wahrhaft würdig. Ein Grund mehr, stolz darauf zu sein, ihr den Übergang zu ermöglichen.
    Er sollte lieber friedlich bleiben und ihr nicht allzu viele Spielereien zeigen. Sonst verlor er noch den Sinn und Zweck des Ganzen hier aus den Augen.
Es roch inzwischen so stark nach Blut, Vanille und bitteren Orangen, dass sein Wohnzimmer einer Opiumhöhle ohne Rauchschwaden gleichkam. In seinem Inneren tobte ein Sturm, hin und her gerissen, einfach willentlich über sie zu verfügen und sie damit aller Wahlmöglichkeiten zu berauben, weil er es kaum noch erwarten konnte, sie zu einer von ihnen zu machen und dem Wissen, die Sache mit ihr trotz aller Ungezähmtheit, die in ihr hoch kochte und sie ihres Verstandes beraubte, langsam angehen zu lassen.
    Cat reagierte nur noch aus purem Instinkt heraus, weil ihr Gehirn auf höherer Ebene beinahe schon ausgeschaltet war. In ihrem Kopf waberten schwere Wolken, die nach Bitterorangen dufteten und nach frischem Blut.
Sie machte aus dem Stand einen Salto rückwärts, so dass sie vor dem Sofa aufkam und Nathans Schwert am Griff packte, um es aus seiner Hülle zu ziehen. Es lag schwer in der Hand, aber das war ihr gerade nur mehr als recht, weil sie es gegen die Ketten zum Einsatz bringen würde. Sie hatte schon zwei schwere Waffen gleichzeitig geschwungen, so dass es für eine erste Gegenwehr reichen würde. Wenn er sich dazu entschließen sollte, sie mit seiner mentalen Kraft zu entwaffnen, hatte sie sowieso keine Chance, aber der große Krieger nahm ihre Herausforderung an, weil sie ihn bestimmt amüsierte. Cat hätte gerade wieder ein aggressives Knurren ausstoßen können. Diese Ungleichheit der Kräfte war zum Kotzen!
    Er war ihr auch ohne Psi-Fähigkeiten überlegen. Sie schaffte es zwar, zwei Mal auf die Kette einzuschlagen, doch beide Male flogen nur Funken und die Glieder der Kette gaben nicht nach, die auf keinen Fall aus einem gewöhnlichen Eisen geschmiedet sein konnten. Ihre Arme wurden viel zu schnell müde, weil sie nicht auf der Höhe ihrer Kräfte war und Nathan um ein Vielfaches stärker als jeder Gegner, den sie bisher bekämpft hatte. Und es wurde auch nicht leichter, dass sein Geruch ihre Selbstbeherrschung so leicht untergraben konnte. Warum konnte sie ihn nicht im Gegenzug auch in die Knie zwingen?!
Mit einem wütenden Kampfschrei hieb sie erneut auf die Kette ein, da fing er ihre Klinge mit einer schnellen Handbewegung ein, indem er sie mit der Kette umwickelte, und zog sie auf sich zu und samt Kette herunter, so dass sie die Balance verlor und gegen ihn stolperte. Die Spitze seines Schwertes schrammte über seine muskulöse

Weitere Kostenlose Bücher