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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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breiten Brust verschränkte. Jetzt, wo Romy ihm klein bei gab und anfing, ihr Schicksal anzunehmen, wünschte er sich fast, sie würde weiterhin gegen ihn kämpfen.
Ihre Traurigkeit konnte einen erschlagen, aber die folgende erzwungene Nüchternheit, mit dem Romy das Ganze betrachtete, war tödlich. Sie beide wussten ganz genau, dass sie sich nicht nur selbstlos um Bekky sorgte, sondern sich just in diesem Moment fragte, ob sie genauso wahnsinnig war, wie Marga. Rys hätte das gern rigoros verneint, doch Romy würde ihm kein weiteres Mal glauben. Er war kein Arzt. Für das Gegenteil hatte er in diesem Fall keine Beweise außer seinem untrüglichen Instinkt.
    „Natürlich werden wir uns um Rebeka kümmern. Mit Ihnen gemeinsam, Romy. Glauben Sie ja nicht, dass Sie aufgrund der neuen Situation und Ihres besseren Wissens über die Vergangenheit von Ihren Verpflichtungen gegenüber Ihrer Schwester entbunden werden. Sie sind ihre Familie. Sie und diese Leute in Raleigh. Wenn Sie jetzt aus falschen Motiven davor zurückschrecken, sich weiterhin um Bekky zu kümmern, dann ist sie es, die krank werden wird. Wir sollten ehrlich miteinander sein. Kein Mensch wird vor Freude oder Begeisterung in die Luft springen, wenn er von dieser Art Verwandtschaft hört, die einem Bram Stoker -Roman entsprungen zu sein scheint, nicht wahr? Das ist es doch, was Sie insgeheim über uns denken.“
    Rebeka war am Ende sogar noch wesentlich empfindsamer als Romy. Sensibler und sehr offen für das Übernatürliche. Eine Tatsache, die ihr einen harten Schock versetzen würde, weil sie in diesem Punkt bestimmt nicht in der Lage sein würde, sachlich zu agieren, wie Romy es tat, wenn ihr eine Sache über den Kopf wuchs. Doch genau das machte es trügerisch. Während Bekky zugab, gewissen Dingen einfach nicht gewachsen zu sein, versuchte Romy es immer weiter, bis sie schließlich fast daran zerbrach und das machte die Ältere nicht unbedingt zur stärkeren, sondern am Ende zur schwächeren Schwester. Der Zusammenbruch vorhin hatte den ersten Hinweis darauf geliefert.
    „Sagen Sie es ruhig. Ich nehme es Ihnen nicht übel. Es gibt Schlimmeres, mit dem Sie mich vergleichen könnten.“ Rys legte ihr großzügig einen Köder aus, um den Funken Gefühl in ihr zu wecken, der ihre Leidenschaft und ihre Wut auf ihn und die ganze Bande Immaculates, die einfach in ihr Leben trat und alles durcheinander brachte, zündete.
Nichts dergleichen geschah. Romy war viel zu sehr mit dem Verarbeiten ihrer Emotionen beschäftigt. Ein Umstand, der Rys bei Frauen für gewöhnlich kalt ließ. In seiner Welt des Krieges war für derlei Schwächen kein Platz.
    Sie dachte, sie würde ebenfalls wahnsinnig werden, wenn sie auf die Verwandlung verzichtete. Rys seufzte. Wie sollte er ihr am besten erklären, was Theron begonnen, aber nicht richtig zu Ende geführt hatte? Das war kompliziert. Aber mit Wahnsinn hatte es nichts zu tun.
„Reden Sie nicht so. Therons Erläuterungen hatten in keiner Weise etwas mit Selbsterbauung zu tun, Romy. Ihr kleines Problem ist unser Problem und ziemlich ausgewachsen. Sie haben schon das Wenige, das er Ihnen erklärt hat, nicht auf die leichte Schulter genommen. Natürlich können Sie nicht allein durch die Verwandlung gehen, aber ich riskiere wahrscheinlich eine weitere Ohnmacht von Ihnen, wenn ich allzu offen mit Ihnen spreche. Das hier erklärt man nicht bei einem kleinen Imbiss zwischen Tür und Angel. Es ist wichtig ! Es geht hier schließlich um Ihr Überleben.“
    Rys ging ein paar Schritte vor ihr im Raum auf und ab. Seine Gedanken kreisten sich nicht um ihre Frage an sich, sondern um sie selbst. Immer wieder um Romy und das, was sie fühlte, obwohl er sich nicht für ihr Seelenheil interessieren sollte. Jedenfalls nicht mehr, als es jeder anderer Krieger tun würde.
Ihren Spott konnte ihn nicht darüber hinweg täuschen, was sie eigentlich fühlte. Angst. Davor, was hinter der Verwandlung steckte und davor, sich einem vollkommen Fremden hingeben zu müssen, wo sie doch noch nie in ihrem Leben etwas für einen Mann empfunden hatte, das ihr in irgendeiner Art und Weise helfen konnte, das Geschenk der Erneuerung einfach anzunehmen.
     
    Rys Harper hatte leicht reden. Romy sah sich sehr wohl dazu in der Lage, ihre Schwester in der normalen Welt zu beschützen. Das war nicht das Problem. Aber nun hatte sie eine neue Welt betreten, deren Gesetzmäßigkeiten ihr völlig fremd waren, die sie nicht richtig einschätzen konnte. Darin gab es

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