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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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leidenschaftlichen Sex. Das war hier nicht das Problem, viel eher ihre bröckelnde Selbstbeherrschung.
Allein das rote Aufleuchten seiner Augen forderte sie heraus, es ihm mit gleicher Münze heim zu zahlen. Allerdings verblasste ihr Grinsen sofort, als er den Dolch hervorzog, den er vor ihr verborgen gehalten hatte.
    “Nathan… Nein!“, wisperte sie entsetzt.
Doch er hörte nicht auf sie, schnitt sich einfach ins Handgelenk, wo sich sofort sein rotes Blut sammelte. Ein Anblick, der sie beinahe hätte aufknurren lassen, doch sie unterdrückte den Impuls, der brennend heiß in ihr aufstieg.
Sie konnte allerdings ihren Blick nicht von der Flüssigkeit nehmen, deren Geschmack sie plötzlich auf ihrer Zunge zu schmecken schien, was sie leise aufstöhnen ließ.
    “Hör auf, Nathan! Das ist kein Spiel! Du kannst das nicht von mir verlangen! Mir geht es doch gut!“, flehte sie mit zitternder Stimme, doch er war niemand, den sie einfach so um den Finger wickeln konnte. Das wollte sie ja auch gar nicht, dazu bedeutete er ihr viel zu viel.
Allerdings legte er sich nicht dieselbe Zurückhaltung wie sie auf. Er zwang sie, aufzustehen und auf ihn zuzugehen, drang ungefragt in ihren Kopf ein und brach ihren Willen. Es tat weh, weil sie sich wehrte.
“Wag es ja nicht, Nathan!“, äußerte sie dieselben Worte, als er ihr mit der Kette gedroht hatte, doch diesmal hatte die Warnung, die dahinter stand, viel mehr Gewicht, weil sie nicht mehr schwach und wehrlos war. Sie zahlte ihm seinen Angriff mit gleicher Münze zurück, wenn er ihre Bitten schon nicht verstand oder einfach nicht verstehen wollte. Sie tat es doch nur zu seinem Besten.
    „Cat, wenn du dir auch nur ein kleines bisschen aus mir machst, dann nimmst du das hier jetzt an. Egal, was auch passiert. Ich will, dass du es tust!“
Nathan schaffte es, den Schmerz in seinem Kopf zu überwinden und ihr erneut mit beschwörendem, diesmal allerdings keineswegs bösen Blick zu begegnen.
    “Ich mache mir sehr viel aus dir, Nathan! Du weißt gar nicht wie viel…“, flüsterte Cat und ließ ihre Gegenwehr sofort sein, weil sie ihm nicht wirklich wehtun wollte.
Es ging nur darum, sich nicht weiter auf ihn zu bewegen zu müssen. Was, wenn sie ihn so ernsthaft verletzte, dass sie ihn verlor, wo sie ihn doch gerade erst gefunden hatte?
Sie war nicht geblieben, um Devena zu werden, sie war nur seinetwegen an einem Leben bei den Immaculates interessiert. Sie wäre ihm überall hin gefolgt, auch in die brennende Hölle. Ja, sie stand in Flammen, ihr war unerträglich heiß und Cat spürte, wie ihre Augen glühend rot aufleuchteten, weil ihre Natur ihren Tribut forderte. Sein Blut!
    Nathan könnte ihr ganz einfach sagen, dass das Orakel es ihnen beiden befohlen hatte, doch das würde sie genauso wenig überzeugen wie jede andere Devena, die ihr ihren Posten hätte schmackhaft machen können. Stattdessen hatte das Orakel auf ein unschuldiges Mädchen zurückgegriffen. Das einfachste Mittel von allen.
Er sollte es ihr nachtun und auch zu einem solchen Mittel greifen. Dem einfachsten und zugleich Wirkungsvollsten, das er besaß.
    „Ich liebe dich, Catalina!“
Nathan schluckte schwer, hielt den Blutstrom aus seinem Handgelenk erneut auf, verzichtete aber darauf, wieder in ihren Kopf einzudringen. Sie musste von selbst zu ihm kommen. Ganz allein, weil sie es so wollte und nicht weil er es ihr befahl. Ihre innere Aufgewühltheit, die Stärke, die aus ihr herausströmte und der Hunger, der sie quälte, nahm ihm den Atem und fügte ihm gleichzeitig die größte Schwäche zu. Er wollte nicht fühlen oder mit ansehen, wie sie litt. Er wollte ihr helfen und er wollte, dass sie ein einziges Mal in ihrem bisher so kurzen, aber leidensvollen Leben glücklich war. So wie er, wenn er an ihrer Seite sein und den bald schon nicht mehr benötigten Beschützer spielen konnte.
Bevor sie ihn aufhalten konnte, hielt er sich den Dolch an die linke Seite seines Halses und zog einen winzigen Schnitt, aus dem nur wenige Tropfen Blut quollen, solange er sich ruhig verhielt. Er bot sich ihr selbst dar und hoffte, dass Cat nicht länger widerstehen konnte.
     
    Seine Worte trafen sie härter als jeder Schlag, den er ihr hätte versetzen können. Cat war absolut fassungslos. Sekundenlang stand sie völlig erstarrt da, vergaß alle Pein, die der Anblick seines Blutes ihr bereitete und spürte, wie Tränen reinen Glücks über ihre Wangen liefen.
Allerdings sprengte er ihre Zurückhaltung mit dem kleinen Schnitt,

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