Die Saat Der Makellosen
wurden! Bleib bis dahin stark und gesund, mein Kind!“
Das Orakel neigte den Kopf und wandte sich dann ab, um sich auf der Schwelle noch einmal zu Catalina umzudrehen.
„Ach, Catalina? Du solltest deinen Krieger vielleicht darauf hinweisen, dass er mit seinem alten Anzug der neuen Devena in keinem Fall Ehre machen wird! Er wird das schon verstehen! Auf Wiedersehen!“
Cat blieb wie erstarrt zurück und ließ sich zurück auf die Couch fallen, weil sie sich nun tatsächlich dazu verpflichtet hatte, diesen Posten, diese Berufung, oder wie man das auch nennen mochte, anzunehmen. Wie hatte sie sich da nur herein geritten? Sie hatte doch den festen Vorsatz gehabt, so schnell wie möglich die Flucht zu ergreifen.
Aber dann hätte sie auch Nathan verlassen müssen, was ihr unmöglich erschien. Sie konnte sich nicht vorstellen, jemals wieder von ihm getrennt zu sein. Und wenn sie dafür Devena spielen musste, dann würde sie das wohl machen. Die kleine Nico würde ihr zu gerne alle Fragen beantworten, so dass sie nun schon eine Verbündete hatte, die auf jeden Fall unter ihrem Schutz stand. Wie auch immer das Haus heißen sollte, das sie begründen würde… Sie erwarteten doch nicht allen Ernstes, dass sie die passenden Babies dazu lieferte?!
Sie blickte Nathan mit einem leichten Schmollen entgegen, als er zu ihr ins Zimmer kam. Er hatte bestimmt gewusst, dass sie dem Orakel nicht so einfach wie gedacht entkommen würde.
„Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich annehmen, dass Du dem Orakel einiges über mich verraten hast… Das war ein ziemlich hinterhältiger Schachzug, mir das Mädchen unter die Nase zu halten!“
Das Knurren, das diesmal Nathans Kehle entschlüpfte, klang drohend und er konnte froh sein, dass das Orakel in Begleitung war und heute ganz offenbar guter Dinge und nicht in Stimmung für Bestrafungen. Sie würde aus so kurzer Distanz zu ihm all seine Emotionen gespürt haben, als sie an der Tür seines Zimmers vorbeischwebte, ohne ihm weitere Beachtung zu schenken. Die Wut, die ihn im Angesicht des Unweigerlichen überkam. Die selbstsüchtige Angst, Cat zu verlieren, obwohl sie ihm nicht einmal mit einer einzigen Faser ihres Körpers gehörte.
Doch, sie gehörte ihm! Er hatte sie gemacht. Aber er würde sich schwer dafür bestrafen müssen, nach all den Jahren, die er lebte, nicht über solch ein Gefühl erhaben zu sein.
Der Geruch bittersüßer Orangen erfüllte seine unmittelbare Umgebung, als er aus dem Arbeitszimmer kam und Cat ein Stück weit entgegen ging. Sein rechter Mundwinkel verzog sich zu einem spöttischen Lächeln nach oben und in seinen grünen Augen flackerte es rot auf.
„Ich bin froh, dass du es besser weißt, Catalina.“
Er hatte nichts verraten und das Reden demjenigen überlassen, der in diesem Fall zuständig war. Theron. Außerdem war das Orakel in all seiner Macht und Weisheit allwissend. Über alle Dinge erhaben und keineswegs geschwätzig wie eine Bauersfrau auf dem Markt. Was zwischen ihr und Cat besprochen worden war, würde immer zwischen ihnen bleiben. Genauso wie gewisse Dinge zwischen ihm und ihr bleiben würden, die niemanden etwas angingen.
„Und die Beweggründe des Orakels sind niemals hinterhältig. Es mag uns nicht immer für uns selbst passend oder einleuchtend erscheinen, aber hinterher wird man selbst für sich feststellen, dass es der einzig richtige Weg gewesen ist. Kein anderer außer diesem Mädchen, die ich übrigens ebenfalls sehr passend für deine Gesellschaft erachte, wenn Du meine bescheidene Meinung hören willst, hätte dich davon überzeugen können, deinen Platz als Devena in unseren Reihen einzunehmen. Du hättest dich geweigert und Du wärst geflohen. Aber das weißt du schon selbst. Du bist eine überaus intelligente Frau, Catalina. Du brauchst mich nicht, um Bestätigung zu finden, nicht wahr?!“
Nathan hoffte, sie würde gleich das Gegenteil behaupten, doch sie zuckte nur mit den Schultern.
Cat verschränkte die Arme unter der Brust und schnaubte leise, weil sie so leicht einzufangen gewesen war. Eine andere Devena hätte dagegen nicht den geringsten Eindruck auf sie gemacht, weil sie nicht viel von Autoritätspersonen hielt.
„Wie es aussieht brauche ich einen Begleiter für das Wochenende, werter Krieger! Und ich soll dir vom Orakel ausrichten, dass Du wahrscheinlich einen neuen Anzug brauchen könntest! Das waren ihre Worte und nicht meine!“
Cat grinste ihn nun doch an, weil sie sich vorstellen konnte, dass er als
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