Die Saat Der Makellosen
hinterlassen! Vergessen Sie einfach, dass ich angerufen habe! Vielen Dank für alles!“
Nico legte voller Panik auf und schaltete ihr Handy aus, obwohl sie nicht damit rechnete, dass der Chief sie nach diesem Aussetzer jemals wieder anrufen würde. Das war so peinlich!
Sie war viel zu aufgewühlt, um ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten, wenn sie weiter mit ihm hätte sprechen müssen. Sie war einfach nur durcheinander. Es war so viel passiert und sie hatte einfach mit jemandem reden wollen, der sie ein bisschen verstehen würde. Natürlich, ohne sich wirklich mit ihm unterhalten zu müssen. Sie wollte ihm schließlich nicht auf die Nerven gehen. Er hatte den Teil seiner Abmachung erfüllt und war somit aus der Pflicht entlassen.
Nico hätte in Tränen ausbrechen können, doch sie blinzelte nur hinter den Gläsern ihrer Brille und steckte das Telefon weg, als würde es ihre Finger verbrennen. Sie sollte seine Nummer aus ihrem Gedächtnis löschen, bevor sie sich noch weiter zum Narren machte.
Sie hatte einfach aufgelegt.
Damon starrte das Handy an, als käme es von einem anderen Stern und wählte dann im Rückrufmodus die Nummer, die auf dem Display erschienen war. Es kam augenblicklich die Mailbox an den Apparat. Nico hatte also nicht nur aufgelegt, sondern ihr Telefon gleich komplett ausgeschaltet.
Hatte er was falsch gemacht? Etwas Komisches gesagt? Damon war sich eigentlich keiner Schuld bewusst. Ray war, wie versprochen, bei ihr gewesen und sich die Sache mit der Sicherheit angesehen. Es gab einiges zu verbessern, aber nichts was besondere Schwierigkeiten bereiten würde. Standard sozusagen. Die Eagle Corp würde dafür aufkommen.
Und das Orakel? Nun ja, er war bei ihr gewesen, aber die Sache mit dem Aryaner-Lord ließ sich nur auf eine Weise regeln. Das hatte Damon ein wenig resignieren lassen, galt es somit für Nico den passenden Auserwählten zu finden, der sie durch die Verwandlung bringen konnte. In seinem Kopf ging er die wenigen vertrauenswürdigen Bekannten durch, die er hatte. Doch außer seinen Warriorbrüdern kam kein einziger in Frage. Nicht für ein so sensibles Mädchen wie Nico.
Sollte er sie suchen gehen? Damon sah sich in seinem Apartment nach einer Antwort um, die ihm niemand geben würde. Er war allein. Er hatte Schichtdienst gehabt, jetzt einen Tag frei und war gerade dabei gewesen, etwas zu essen. Der Truthahnbraten mit Kartoffelsalat und gegrilltem Gemüse wartete immer noch unter der Haube auf der Anrichte seiner Apartmentküche.
Manchmal vermisste er die Zeit, in der die Warrior noch auf beengterem Raum gewohnt und zusammen gegessen hatten. Jetzt war jeder von ihnen mit sich selbst beschäftigt und sie kamen nur zur Jagd oder Besprechungen zusammen, seit sie eigene Verpflichtungen außerhalb der Jagd angenommen hatten und jeder ein eigenes Apartment in den Türmen der Fortress bewohnte. Ein Jahrhundert mit viel Privatleben war aber bestimmt besser als gar keins. Also gab Damon sich zufrieden, wie es war.
Kurzerhand wählte er die Nummer eines Enforcers, der Nico bewachte. Subito gab ihm den genauen Standpunkt von Miss D' Amores durch. Central Park. Ein Straßenfest und Nico mittendrin. Nicht auszudenken, was passierte, wenn sie der zuständige Enforcer aus den Augen verlor. Damon schnappte augenblicklich seine Schlüssel und zog los.
. . .
Rhythmische Trommelschläge weckten Nicos Aufmerksamkeit und sie bemerkte, dass sie auf einem kleinen Platz angelangt war, auf dem eine bunt gemischte Truppe ein kleines Straßenfest feierte. Überall waren Stände und Tische, die mit bunten Decken geschmückt waren, aufgebaut, wo Handwerkskunst oder exotische Spezialitäten dargeboten wurden. Unter einem Denkmal auf den Stufen hatte sich eine Gruppe von Trommlern versammelt, die von einer klatschenden und tanzenden Zuschauermenge umringt waren. Nico beschloss hier zu bleiben, um sich ein wenig abzulenken. Allein daheim würde sie nur Trübsal blasen.
Die zuschauende Menge ließ sie netterweise nach vorne durchgehen, weil sie keine Absätze trug und nicht viel größer als ein Kind war, wie sie feststellen musste, als sie neben einem kleinen, schwarzen Mädchen zum Stehen kam, das etwa elf oder zwölf war. Sie trug ihre Haare in dicken Zöpfen an den Kopf frisiert und hatte es an den Enden mit bunten Perlen festgesteckt.
Sie machten sich irgendwann einen Spaß daraus, auf die Beats der Trommeln zu tanzen, was Nico als sehr befreiend empfand. Sie tat das auch, wenn sie die Geister
Weitere Kostenlose Bücher