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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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beschwörte und kannte einige afrikanische Tänze, weil sie sie in Miami während ihrer Arbeit als Santera gelernt hatte.
Das Mädchen stellte ihr den älteren Bruder vor, der eine der Trommeln schlug und sie kamen sehr schnell ins Gespräch, um über die verschiedenen Instrumente zu fachsimpeln.
    Als er eine Pause machte, um etwas zu trinken und eine Zigarette zu rauchen, bot er ihr seinen Platz an, den Nico zuerst ein wenig zögernd annahm, doch die anderen Musiker forderten sie lachend auf, es doch zu probieren, so dass sie nicht widerstehen konnte.
Wie immer wenn sie die Trommel schlug, fühlte sich Nico von einer unglaublichen Energie durchdrungen, die sie die Augen schließen ließ. Sie ging vollkommen in den fiebrigen Rhythmen auf und pushte die anderen Trommler zu Höchstleistungen auf, bis sich auf ihrer Stirn kleine Schweißperlen der Anstrengung bildeten. Das Trommeln auf dem großen Instrument war ziemlich anstrengend und sie hatte ihre Finger nicht getaped, so dass ihre Fingerspitzen glühten, doch in ihrer Trance merkte sie es nicht.
    Ihre Lider hinter den dunklen Gläsern wurden schwer und dann passierte es… Völlig unbeabsichtigt bekam sie eine Vision. Die dunkle Silhouette eines Mannes, der aus einer Nebelwand trat, die ihn umwaberte. Sein bloßer Oberkörper glänzte und diffuses Licht tanzte auf seinen gestählten Muskeln. In seiner starken Hand hielt er ein Schwert. Er kam immer näher, bis sie einen roten Striemen quer über seiner Brust erkannte, aus dem rote Flüssigkeit tropfte, was ihr die Kehle eng werden ließ. Ihre Augen plötzlich weit aufgerissen, ohne jedoch wirklich etwas zu sehen, erkannte sie das Gesicht des Mannes. Es war Damon .
Die letzten Trommelschläge, lauter Applaus, ihre Hände blieben zitternd auf der gespannten Haut über der Trommel liegen und Nico kehrte langsam in die Wirklichkeit zurück. Ihr Herz schlug zum Zerspringen und ihr Atem kam nur noch stoßweise über ihre Lippen. Benommen schüttelte sie die Hände ihrer Mitspieler und wagte es nicht, sich von der Treppe zu erheben, weil ihre Knie sich schwach und zittrig anfühlten. Außerdem prickelte ihre Haut am ganzen Körper, als wäre ER in der Nähe. Und das konnte nicht sein, weil er ja nicht wissen konnte, wo sie sich aufhielt und bestimmt nicht nach ihr suchte…
     
    . . .
Binnen weniger Minuten hatte Damon sie gefunden und - war fasziniert. Hinter den Gläsern seiner Sonnenbrille konnte er sie ungehindert beobachten.
Nico war auf dem Festgelände auf eine Gruppe von Trommlern gestoßen und sich ihnen kurzerhand angeschlossen, als durch die kurze Pause eines der Gruppenmitglieder ein Platz an einer Trommel frei wurde. Sie schlug das Instrument in vollkommener Hingabe. Höchst konzentriert, den Rhythmus vorgebend und sich durch nichts irritieren lassend. Sie schwitzte. Es war warm und Damon kaufte, nachdem er es endlich geschafft hatte, sich von ihrem sirenengleichen Anblick zu lösen, eisgekühltes Mineralwasser in Flaschen an einem Hotdogstand neben den Zuschauern. Die Erfrischung würde sie nach diesem kurzen Zwischenspiel sicher willkommen heißen. Noch hatte sie ihn nicht wahrgenommen. Zumindest glaubte er es. Höchstens ihre gute Mélusina könnte ihn verraten haben. Doch so wie Nico trommelte, ging Damon gerade einmal vom Gegenteil aus. Die Überraschung würde diesmal ganz auf seiner Seite sein. Ein zufriedenes Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Sie glaubte wohl, ihn losgeworden zu sein. Da musste er sie leider enttäuschen.
Damon wartete geduldig im Schatten einiger Bäume auf das Ende der Vorstellung. Dabei wippte er mit dem linken Fuß den Takt des Stückes nach. Schließlich brandete der begeisterte Applaus des Publikums auf, Münzen flogen in einem hohen Bogen in einen bereitgestellten bunten Hut und Nico ließ sich erschöpft, aber sicher nicht unglücklich auf den Treppenstufen, auf denen die Trommler ihr Lager aufgeschlagen hatten, nieder. Die anderen Mitspieler gratulierten ihr. Damon ging langsamen Schrittes auf sie zu, näherte sich ihr von der Seite und hielt ihr schließlich eine der von kaltem Wasserfilm überzogenen Wasserflaschen vor die sichtlich verdutzte Nase.
    Nico war noch völlig gefangen von der Vision, die sie gehabt hatte. Oder war es einfach nur ihre rege Fantasie, die ihr Streiche spielte? Es gab überhaupt keinen Grund, dass Chief Archer ihr erscheinen sollte. Außer dem, dass sie viel zu oft an ihn dachte. Ja, das war es… Das Bild hatte auch gar nicht zu ihm gepasst, er

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