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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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mit der Einführung der Devena kehrte sie einfach unter den Teppich, weil sie nicht wusste, in wie weit sie die Erlaubnis hatte, darüber zu sprechen, auch wenn niemand ausdrücklich ihr Stillschweigen verlangt hatte. Für den Chief war dieses Detail sicher nicht weiter von Interesse. Es ging dabei ja nicht um sie persönlich, sie unterstützte nur Catalina auf ihrem Weg.
    Fast hätte Damon gelacht, weil sie ernsthaft zu glauben schien, die Warrior der Immaculates würden immer noch so hausen wie Jahrhunderte zuvor im Mittelalter. Natürlich gingen sie mit der Zeit und passten sich an. Alles andere käme unwiderruflich Selbstmord gleich. Das Einzige, was sich nicht geändert hatte, waren die Rituale und die Art, in der man ihr Volk regierte.
Was die Fortress anging, so konnte Damon nicht anders, als stolz auf Ray zu sein, der diese Wunder der Technik vollbrachte und sie besser dastehen ließ, als Agenten des Britischen Empires es je sein könnten. So hatte Nico sich selbst ein Bild machen können, das alles für ihre eigene Sicherheit getan werden und sie zukünftig wieder ganz ruhig in ihrem Bett schlafen würde. Kein Aryaner, nicht mal ein Lord, würde es schaffen, nach dem Klingeln auch nur einen Schritt ins Haus zu setzen.
Hoffentlich hatte Nathan ihr keine Angst eingejagt. Der gute Krieger war momentan alles andere als in friedlicher Stimmung. Musste an dem Blutverlust liegen und der Hingabe, die er für Catalina empfand, sich jedoch noch nicht ganz traute, diese auszuleben. Sie war die zukünftige Devena eines neuen Hauses. Da galten gewisse Umgangsformen. Aber wenn man Damon persönlich nach seiner Meinung fragen würde, dann hatten sich die zwei gesucht und gefunden. Beneidenswert. Ein Gedanke, den Damon allerdings vollkommen wertungsfrei hegte und sicher nicht auf sich bezog. In seinem Leben gab es viele Frauen, um die er sich kümmern musste. Um die einen mehr, um die anderen weniger. Nico war jetzt eine davon. Allerdings waren die Umstände zwischen ihnen anders als gewohnt. Etwas, das Damon keineswegs bedauerte. Sie würden gewiss gute Freunde werden.
    „Ich bin sicher, dass sich alles mit der Zeit finden wird, Miss D' Amores.“ Damon nickte gewichtig und meinte es auch so.
„Und hören Sie endlich auf, sich zu entschuldigen.“ Damon streckte die Hand nach ihr aus und legte sie über ihre, die sich immer noch an der Wasserflasche festhielt. Ein kurzer Blick über den oberen Rand seiner Sonnenbrille hinweg, ein kleines Lächeln, bevor er sich wieder hinter der schützenden Fassade des Chiefs und den dunklen Gläsern versteckte. Fühlte er in diesem Augenblick Unsicherheit darüber, ihr nicht gleich reinen Wein über seine Herkunft eingeschenkt zu haben, als er die Gelegenheit dazu hatte?
Welche Gelegenheit? Vor oder nachdem die Aufklärungsaktion ihn zum Trottel abgestempelt hatte oder der Albura tot in der Gasse lag, Nico außer sich war und er ihr Tee gekocht hatte? Vielleicht nach dem kleinen, unschuldigen Kuss auf die Wange? –Ach übrigens Nico, ich bin ein Warrior. – Nein, eine gute Gelegenheit hatte es nie gegeben und da sie sich zweifellos nicht so bald wieder sehen würden, musste er auch nicht danach suchen.
    Nico bemühte sich wirklich, nicht aus der Haut zu fahren, als der Chief sie an der Hand berührte und ihr einen kurzen Blick über den Gläsern direkt in seine Augen zu schenken, der sie bedauern ließ, die eigene Brille abgezogen zu haben, weil sie sich nicht mehr hinter den schützenden dunklen Gläsern verstecken konnte. Sie hatte schon überlegt, welche Farbe seine Augen genau hatten. Blau, Grün oder doch eher Grau? Sie hatte schon wieder nicht genug Zeit gehabt, diese Frage genau zu ergründen, weil sie einfach zu schnell weggeschaut hatte und während des Blickkontaktes sowieso nicht fähig war, rational zu denken. Immaculate waren extrem psi-begabte Menschen, wie sie sich immer wieder sagen musste, damit sie nach außen hin Ruhe bewahrte und nicht zu viel durchdringen zu lassen, was er vielleicht falsch verstehen könnte.
Was gibt es da falsch zu verstehen? Sie hatte Angst, er würde sie einfach durchschauen und sich dann wirklich belästigt fühlen. Sie konnte einfach nicht anders, als mit (ziemlich heftiger) Schwärmerei auf ihn zu reagieren. Aber sie wusste natürlich, dass sie das nicht offen zeigen durfte.
    Damon zog seine Hand fort und lehnte sich auf der Bank zurück. „Und sagen Sie Damon zu mir, Nico. Chief Archer bin ich nur, wenn ich im Dienst bin und gerade sehe

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