Die Saat Der Makellosen
größer zu werden. Romy war vollkommen weggetreten und Rys wünschte sich, das ebenfalls tun zu können. Dann würde er endlich aufhören, scharf auf sie zu sein. Nein, er war überhaupt nicht scharf auf sie. Sein Verstand war klarer als klar und der sagte eindeutig nein. Seit wann ließ er seinen Körper über sein Gehirn regieren? Noch nie.
Also würde es heute Abend auch nicht der Fall sein. Romy war eine einzige Unannehmlichkeit und den Teufel würde er tun und sich länger als nötig mit ihr beschäftigen. Es gab noch fünf andere, die das tun konnten, sofern Theron selbst auch keine Lust dazu hatte.
„Und was machen wir jetzt mit ihr? Sie kann auf keinen Fall hier bleiben. Das ist viel zu gefährlich.“
Nicht, dass hier in diesem Haus eine Bande von Aryanern eindringen und sie entführen würde, aber in ihrem Zustand von männlichen Kriegern ihrer Spezies umgeben zu sein, konnte im Mindesten genauso angsteinflößend sein, sofern sie ihre Selbstbeherrschung vergaßen, was der Fall sein würde, wenn Peachgirl sich noch länger in diesen Mauern hier aufhielt.
Ihr Soulmate musste so schnell wie möglich gefunden werden. Alles andere war nicht diskutabel.
„Wir können sie nach Hause bringen und sie dann heimlich beobachten. Sie wird nicht in Gefahr geraten, solange wir auf sie aufpassen, bis ihr Soulmate gefunden ist.“
Rys wandte sich nach Theron um.
„Und vielleicht wäre es gut, ihr Gedächtnis ein wenig zu manipulieren, Bruder. Nicht, dass sie noch mal auf die Idee kommt, eine Schicht in Ash’s Club antreten zu wollen.“
Oder schlimmer noch, plötzlich bei ihm auf der Matte stand und sich ganz genau daran erinnerte, wie er da unten auf der Straße mit ihr umgesprungen war. Rys wünschte sich fast, dass diese Breed die Fähigkeit hätte, tatsächlich jemanden an einen anderen Ort verbannen zu können. Der Nordpol, auf dem Romy ihn noch vor ein paar Minuten gern gesehen hätte, kam ihm im Vergleich zu seinem eigenen Wohnzimmer, in dem es nach Paarungsbereitschaft, Resten von Ghouls und eindeutig nach grauenhaften Zukunftsplänen roch, gerade wie das reinste Paradies vor.
Theron war selbst schon auf dem Sprung gewesen, die Frau aufzufangen, doch sein Bruder schlug ihn um Millisekunden. Seine besitzergreifende Reaktion sprach Bände. Genauso wie die körperliche Reaktion der beiden, als würde er ihnen beim Sex zusehen. Ron verzog das Gesicht, weil das wirklich das Letzte war, was er von seinen Mitstreitern wissen wollte, die ja alle seine Brüder waren. Ihre Bande würden für die Ewigkeit halten, nachdem sie den Initiationsritus gemeinsam überstanden hatten.
Ron hatte das Ganze schon ein Mal mitgemacht, damals mit Bone. Rys würde die Sache hoffentlich ohne seine Hilfe regeln können, er blaffte ihn ja auch ganz schön vorlaut an, dafür dass er ihm den Schwarzen Peter zuschieben wollte.
Theron bemerkte ganz genau, wie Rys die bewusstlose Frau ansah, deren Haut geradezu strahlte. Sie war eben paarungsbereit, ihr Körper wollte den passenden Gefährten anlocken und machte sie unwiderstehlich. Nach der Verwandlung würde sie wirklich eine Zierde für jedes Haus sein, das bereit war, sie aufzunehmen.
Die Immaculate Biologie war viel stärker als die des Homo Sapiens, sie würden auf diese Weise niemals aussterben, wenn die Vereinigung für sie beinahe lebenswichtig war. Sie konnten natürlich eine ganze Weile darauf verzichten, wenn es sich um belanglose Affären handelte, aber trafen sie einmal auf die für sie bestimmte Partnerin, dann arbeitete die Zeit gegen einen. Theron war ein Mann von großer Selbstbeherrschung, aber selbst er bezweifelte, dass er seinem genetischen Code ein Schnippchen schlagen konnte. Allerhöchstens mit Drogen, die bei ihrer Spezies auch nicht unbedingt lange die gewünschte Wirkung brachten. Es gab kein Entrinnen!
Rys war ziemlich mutig, ihm praktisch zu befehlen, wie er seinen Job machen sollte. Theron ließ es ihm durchgehen, bei dem Odeur konnte man wahrscheinlich gar nicht anders, als wie ein Neandertaler zu reagieren.
„Genau deshalb war ich so offen zu ihr! Sie wird nicht im Traum daran denken, den Club jemals wieder zu betreten, es sei denn, sie ist in passender Begleitung! Ich kann keine Zeit verschwenden, indem ich die Samthandschuhe überziehe! Das hätten wir vor ein paar Jahren tun können! Je eher sie begreift, wer sie ist, desto besser für sie! Dieser Zusammenbruch kommt nicht von ungefähr, Rys! Und Du weißt das!“
Theron erhob sich von dem Sessel und
Weitere Kostenlose Bücher