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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Wucht gegen das Türschloss, so dass das alte Holz splitterte und die Tür krachend gegen die Wand flog. Sie stürmte wie ein Rachengel mit gezogener Waffe (dieses Mal eine kleine, handliche Beretta, die mit Silberkugeln gefüllt war) in den Raum und blieb dann wie angewurzelt stehen, als sie bemerkte, dass sie wahrscheinlich in ein kleines Tête-à-Tête geplatzt war, bei dem sicher keine Zuschauer gebraucht wurden.
    Da stand ein Bild von einem Mann in ein Laken gehüllt, das kaum zu verhüllen vermochte, wie erregt er war.
Mächtig! , ging Cat durch den Kopf, ohne es zu wollen.
Das Zimmer war angefüllt von dem Duft nach bitteren Orangen, der Cats Nase bestürmte und ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Zuerst einen angenehmen, dann einen des blanken Entsetzens, weil ihr klar wurde, wen sie hier aufgescheucht hatte. Oder besser gesagt, was…
    Cat hob die linke Hand in einer friedvollen Geste und steckte den Revolver wieder in das Halfter unterhalb ihres linken Armes, nachdem sie sie gesichert hatte.
„Tut mir leid… Ich wollte nicht stören! Ich habe die Schreie gehört, ich dachte, es wäre ein Überfall!“, sprach Cat sehr bedacht, damit sie ihren Akzent besser in den Griff bekam, der ihr Englisch immer noch einfärbte. Ihr Französisch war um Längen besser, weil das einfach eine melodischere Sprache war. Sie rollte das R noch zu stark und sprach das K zu hart aus. Sie sollte viel mehr üben, aber beim Jagen im Dunkeln konnte sie schlecht einen Sprachkurs machen...
    Sie wich einen Schritt zurück, wobei ihr Blick auf den kaputten Schrank fiel und auf die verstreute Kleidung, die schwer nach Priestergewändern aussah. Die Frau funkelte sie wütend an, so dass Cat sich lieber an den Geistlichen hielt.
- Brauchen Sie vielleicht Hilfe? -, fragte sie auf telepathischem Weg, weil sie wusste, dass ihre Antennen sehr gut bei ihm funktionieren würden.
Es konnte ja sein, dass der Immaculate-Mann ein Leben fern von seiner Spezies gewählt hatte, das die Frau hier stören wollte. Es könnte sogar seine Mutter sein... Obwohl er dann sicher nicht den Paarungsduft aussondern würde. Wohl eher eine verschmähte Geliebte, wenn sie raten müsste. Cat schenkte ihr ein schiefes Grinsen, weil sie solche Anwandlungen ja gar nicht kannte. Sie hatte aber gehört, dass sie einen in Teufels Küche bringen konnten.
    Wie passend, sie befanden sich ja eigentlich mittendrin!
     
    Nathan wandte lediglich den Kopf dem Eindringling zu und seine Augen schienen nun endgültig wie sein Innerstes in Flammen zu stehen. Sie roch bei weitem besser als Acantha und der Geruch des Blutes, das aus einer Wunde an ihrem Oberschenkel tropfte, brachte ihn an den Rand der Raserei. Dabei war sie nichts weiter als eine Breed mit einem sehr guten Auffassungsvermögen. Ihr war klar, dass sie störte, aber ihr war nicht klar, dass nicht er, sondern sie sich in unmittelbarer Gefahr befand.
Die Waffe, die sie da in der Hand hatte und auf sie richtete, war lächerlich. Wenigstens steckte sie diese gleich wieder ein, sonst hätte er sie entwaffnet. Wusste sie, was er mit ihrem kleinen Körper anstellen konnte? Von dem körperlichen Verlangen, das er gerade verspürte einmal abgesehen? Wusste sie wirklich, was er war? Sie glaubte ihn harmlos, sonst hätte sie nie im Leben ihre Hilfe angeboten. Ihr Geruch erschien ihm der Himmel auf Erden zu sein. Er hatte die andere schon so gut wie vergessen. Er wollte jetzt diese neue, diese eine Frau, die seine Tür eingerannt und ihm zu Hilfe geeilt war, ohne zu wissen, was sie erwartete.
    Acantha hatte ihren Duft ebenfalls wahrgenommen. Es war wie Vanille aufgelöst in heißer Milch und die Immaculate war nicht begeistert, machte ihr dieses andere, plötzlich von irgendwoher aufgetauchte Frauenzimmer doch einen Strich durch die Rechnung. Der Krieger-Priester bemerkte es und er wollte die andere unbedingt schützen. Ihr sollte nichts geschehen... zumindest nicht durch die Hand eines anderen Vampirs.
    „Raus hier!“, grollte Nathan heiser, mit einer Stimme, die nicht ihm zu gehören schien, doch es war zu spät. Acantha stürzte sich mit einem Schrei auf die Breed-Frau. Er musste eingreifen. Ein Ruck seines Kopfes genügte und Acantha fand sich erneut in den Trümmern des Schrankes wieder, der nun gerade noch als Feuerholz dienlich sein würde. Dann widmete er sich wieder der Breed, die keinen Zentimeter gewichen war und sich auf den Angriff vorbereitet zu haben schien. Wer war sie? Woher kam sie? Und was hatte sie

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