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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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weil sie kein unnötiger Tand von ihrer Mission ablenken sollte.
Bis auf die Tasche, in der sie fein säuberlich in Seidenpapier eingewickelt ihre Unterwäsche aufbewahrte. Von diesen hübschen Sachen konnte sie sich einfach nicht trennen. Jede Frau brauchte ein wenig Farbe in ihrem Leben, selbst wenn sie sonst niemand sehen konnte.
Schmuck hatte sie auch keinen, den probierte sie höchstens zum Spaß, wenn sie in den teuren Einkaufsstraßen der Städte flanierte, wo sie sonst auf die Jagd ging. Cat war immer wieder fasziniert vom Glitzern der Steine, aber sie hatte nie etwas mitgenommen, weil das wirklich zu viel des Guten gewesen wäre.
    Sie fuhren in die Tiefgarage eines riesigen Wolkenkratzers, an dem sie selbst schon vorbei gefahren war. Hier wohnte er also? Das mondäne Gebäude schien irgendwie nicht mit seinem geistlichen Stand vereinbar zu sein, aber er war ja auch ein Krieger.
Cat staunte Bauklötze, als sie seine Wohnung betraten, die irgendwo in den höheren Etagen lag, die sie mit einem Expressfahrstuhl betreten hatten. Luxus pur . Flauschige Teppiche, exquisite Möbel und exzellenter Geschmack bei der Zusammenstellung der Einrichtung.
Und dann zeigte er ihr das Badezimmer, das ein Traum in Marmor war und in dem eine riesige Wanne mit Whirlpool-Funktion stand, so dass Cat blutrot anlief, als Nathan ihr einen fragenden Blick schenkte. Sie wäre ihm am liebsten vor Begeisterung um den Hals gefallen. Er konnte ja nicht wissen, dass sie eine große Schwäche für solche Dinge hatte. Außerdem war es peinlich, dass sie überhaupt daran dachte, sich über solch profane Dinge zu freuen, die eigentlich absolut unwichtig waren.
Nathan war Priester … Er würde sie bestimmt für ihre Schwäche verachten. Dies hier war bestimmt so etwas wie eine Dienstwohnung. Wie die Festung der Tatarescus in den rumänischen Karpaten, nur dass der Luxus sich dort in Grenzen hielt, wenn es nicht um Waffen ging…
     
    Catalinas Sachen waren sehr schnell zusammengesucht und Nathan war froh, dass sie ihm keinerlei Widerstand mehr leistete. Denn das hätte unweigerlich bedeutet, dass er ihr doch hätte wehtun müssen. Etwas, was er, nachdem sie sich schon etwas näher gekommen und einander nicht gerade abgeneigt waren, nicht unbedingt wollte.
Sie überließ ihm sogar in großzügiger Geste das Steuer ihres Wagens. Aber sie hätte den Weg sowieso nicht gekannt und sie war zu schwach, um sich noch auf den New Yorker Stadtverkehr zu konzentrieren. Damons Viper durfte mittlerweile eine neue Heimat auf dem Abschleppparkplatz der Polizei gefunden haben. Darum konnte sich Ray kümmern. Ein Einhacken in das örtliche Register und die Falschparkerei würde sich als Irrtum herausstellen. Das war zwar ein Delikt, das er als Priester normalerweise nicht duldete, aber ein Seitenblick auf Cat und der schwere Duft von Vanille, der den gesamten Wagen ausfüllte, ließ ihn seine Vorstellung von Anstand und Moral sehr schnell vergessen. Je weniger Ärger es gab, desto besser und Damon hatte keinen Grund, Krokodilstränen zu vergießen, weil sein geliebter Schatz ja unbeschadet zu ihm zurückkehren würde.
Nathan parkte den Wagen in der Tiefgarage des Eagle Buildings. Cat bestaunte alles mit großen Augen und stützte sich im Fahrstuhl einen Moment an ihm ab, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, als das Ding in einem Wahnsinnstempo in die oberen Etagen rauschte, nachdem Nathan sich identifiziert hatte. Nur mit einem persönlichen Zugangscode, Fingerabdruck, Gesichts- und Netzhautscan kam man in die oberen, ganz privaten Apartments der Warrior. Eine Sicherheitsmaßnahme, die sein musste. Sonst hatte man die unliebsamen Besucher, die man unten abwimmeln konnte, doch irgendwann dort, wo sie nicht hingehörten. Sicherheit war eben alles und Ray sorgte hervorragend dafür, dass diese funktionierte. Er war ein absolutes, technisches Ass.
    Ihre kurze Berührung ging ihm durch und durch und er war froh, noch immer die schützende Sonnenbrille zu tragen, die das erneut gierige Leuchten in seinen Augen verborgen hielt. Allerdings war der Duft von Bitterorangen wieder allgegenwärtig. Dagegen konnte er sich nun mal nicht wehren und als sie verlegen die Hand fortnahm und in die andere Richtung starrte, als würde sie den flachen Screen mit der Stockwerkanzeige interessanter finden als ihn, erlaubte sich Nathan ein kleines, amüsiertes Lächeln.
    In seinem persönlichen Teil des Gebäudes machte der Lift halt, öffnete seine Türen und ließ sie aussteigen.

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