Die Sache mit Callie und Kayden
sich hin, hebt ein Bein über meinen Schoß und legt die Arme um meinen Hals, ihren Kopf an meine Schulter. Sie drückt mich fest, und ich reiße die Augen auf. Mein ganzer Leib zieht sich zusammen, als ich versuche, die Finger von ihr zu lassen. Ich habe keine Ahnung, was ich tun oder wie ich reagieren soll. Es dauert nicht lange, bis mich ihr Geruch und ihre Wärme überwältigen, und meine Hände gleiten auf ihren Rücken. Ich kneife meine Augen wieder zu und erwidere ihre Umarmung mit aller Kraft.
Callie
Es ist seltsam, wenn jemand einem genügend vertraut, um einem seine Geheimnisse zu erzählen. Es macht es leichter, demjenigen ebenfalls zu vertrauen. Wenn ein anderer einem das Herz öffnet, sollte sich das eigene ihm doch auch öffnen, oder nicht?
Kayden hat sich mir geöffnet, und ich wollte es ihm gegenüber auch, aber ich konnte nicht. Jedenfalls nicht ganz. Ich will ja. Ich will ihn so sehr, dass ich gar nicht weiß, wohin mit mir.
Ich will ihn. Ich will ihn. Ich will ihn.
Egal wie oft ich es schreibe, es fühlt sich immer noch nicht real an. Nichts von alldem, weil ich nie gedacht hätte, dass es geschehen könnte.
Es klopft an meiner Tür, und ich stehe vom Bett auf, um zu öffnen. Kayden steht draußen, einen Football unter dem Arm. Anstelle des Trikots trägt er eine hübsche Jeans und ein graues T-Shirt. Sein braunes Haar steht unter der schwarzen Baseball-Kappe ab.
»Ich muss dich um einen Gefallen bitten.« Es ist ein paar Wochen her, seit er von seinem Vater erzählt hat, und wir sind oft zusammen, freundschaftlich. Heute jedoch ist etwas in seinen Augen anders, unbeschwerter.
»Okay …« Ich trete von der Tür weg, um ihn hereinzulassen. Sein Blick fällt sofort auf das aufgeschlagene Notizheft auf meinem Bett. Ich springe hin und schiebe es unters Kopfkissen.
»War das ein Tagebuch?« Er grinst und schiebt den Ball unter seinen anderen Arm.
»Kannst du bitte so tun, als hättest du es nicht gesehen?« Ich falte die Hände vor mir. »Bitte, bitte!«
»Steht da was über mich drin?«, fragt er grinsend.
Ich tue, als würde mein Auge jucken, um zu verbergen, dass ich rot werde. »Nein.«
»Callie, du wirst rot«, spöttelt er und macht einen Schritt nach vorn, um meine Hand von meinem Gesicht zu ziehen. »Versteck es nicht. Das ist niedlich.«
Ich verdrehe die Augen, allerdings mehr über mich, denn jetzt werden meine Wangen noch heißer. »Also, um welchen Gefallen geht es?«
»Du musst mitkommen und mir beim Training helfen.« Er wandert im Zimmer umher, sieht sich alles an und wirft den Ball von einer Hand in die andere. »Luke ist mit irgendeinem Mädchen beschäftigt, das er seit einer Woche kennt, und will nicht mit mir trainieren.«
»Kann ich machen«, sage ich. »Aber du bist nicht fürs Training angezogen.«
»Es wird ja nur ein leichtes Training.« Er sieht mich an. »Bloß ein bisschen Werfen.«
»Und du denkst, dabei kann ich dir helfen?«, frage ich und mustere seinen sehr durchtrainierten Körper.
»Ich habe dich in dem Laden gesehen. Anscheinend bist du mehr als fit. Außerdem hast du vor Ben auf der Party geprahlt, wie unglaublich viel du über Football weißt.«
»Habe ich nicht! Habe ich?«
Er nickt. »Du hast.«
Automatisch frage ich mich, was ich sonst noch gesagt habe. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich Sachen zu ihm gesagt habe, die er mir verschweigt.
»Na gut.« Ich nehme meine Schlüssel vom Schreibtisch und ziehe meine Chucks an. »Ich werde mein Bestes geben.«
Er lacht leise, als er sich zur Tür dreht, und mir kommt der Gedanke, dass er eventuell an den Abend denkt, an dem wir uns geküsst haben … so wie ich.
Im Stadion scheinen die Flutlichter auf das grüne Spielfeld. Die Tribünen sind leer, und der einzige Mensch weit und breit ist der Platzwart, der die Mülleimer leert.
Wir gehen in die Spielfeldmitte, und ich drehe mich im Kreis, sehe zu den Tribünen und komme mir in dieser riesigen Kulisse sehr klein vor. Der Himmel über uns ist schwarz mit funkelnden Sternen und einem runden Vollmond.
Kayden wirft den Football in die Luft, während ich meine Jacke zuknöpfe. »Übrigens bin ich schon seit dem Tag im Laden gespannt darauf, dich wieder werfen zu sehen. Ich frage mich die ganze Zeit, ob es ein Glückstreffer war.«
Ich stemme die Hände in die Hüften und sehe ihn streng an. »Hey, soll das eine Beleidigung sein?«
»Ich versuche bloß, dich in Fahrt zu bringen.« Er fängt an, mit dem Ball in der Hand rückwärtszulaufen.
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