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Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Titel: Die Sache mit Jo und Mo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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rasch um, Liebling. Das wird schön werden, wenn wir alle drei dort auftauchen.“ Damit verschwand seine Mutter auch schon und Jo schlüpfte rasch in die relative Sicherheit seiner Wohnung. Er würde einfach mitspielen. Wie immer. Vielleicht lenkte ihn das von seinen Gedanken ab. Er musste nicht viel sagen, nur immer lächeln und brav nicken. Das konnte er, darin hatte er jahrelange Übung.
    So musste er nicht dauernd an Monty denken.
    Es gelang ihm relativ gut. Das Essen war vermutlich wirklich hervorragend, aber er würde dem Koch unrecht tun, wenn er es beurteilen sollte, denn in Wahrheit bemerkte er nicht einmal, was er aß. Es mochte Lachs sein, hätte aber auch Labskaus sein können, Jos Gedanken schweiften ohnehin immer wieder zu dunklen Augen ab.
    „Du bist ziemlich still heute“, bemerkte sein Vater und musterte ihn kritisch. Jo setzte ein Bester-Sohn-Lächeln auf.
    „Alles okay, bin nur ein bisschen müde“, behauptete er.
    In Wahrheit habe ich mich unsterblich verliebt, nur will er nicht mehr mit mir reden, Vater. Ja, du hast richtig gehört. Er. Monty. Ich habe mich in einen Jungen verliebt, dachte Jo.
    „Du solltest dich nicht übernehmen, Liebling“, warf seine Mutter von der Seite ein. „Am Wochenende sind wir auf die Gartenparty der Fengrows in Schottland eingeladen. Das wird bestimmt sehr nett werden. Die haben doch zwei so entzückende Töchter, mit denen du dich gut verstehst.“ Sie lächelte vielsagend.
    Abermals gelang es Jo zurückzulächeln. Ja, verstehen kann man wohl sagen, dachte er. Mit Mary habe ich es in der Sattelkammer gemacht und Jane hat mich nachts im Zimmer besucht. Die war ganz schön wild. Auf eine Wiederholung hatte er keine Lust.
    Seine Mutter plante bereits ihren Besuch in Schottland, wobei die Frage, was sie anziehen sollte und welches Geschenk wohl angebracht war, das restliche Gespräch bestimmte.
    Jo hörte nicht wirklich zu, hing auch auf der Rückfahrt seinen trüben Gedanken nach. Morgen würde er Monty in der Schule abpassen und wenn er nicht kommen würde, zu ihm nachhause fahren und irgendwie schon zu ihm gelangen. Er musste einfach mit ihm reden.
    Jo verließ am nächsten Morgen sehr früh die Villa, besorgte sich sein Frühstück und war bereits eine halbe Stunde vor Schulbeginn da. Er beobachtete den Fahrradständer von seinem Auto aus, bis es zur ersten Stunde läutete. Monty tauchte nicht auf. So langsam machte sich Jo wirklich Sorgen.
    Er vermochte kaum dem Unterricht zu folgen, auch wenn ihn Sven immer wieder anstieß, als er abwesend aus dem Fenster starrte. Kurz vor Beginn der großen Pause gab Jo vor, ihm sei schlecht und er wurde von Frau Krüger mit einem mitleidigen Blick entlassen. Sofort eilte er zu Montys Klassenraum, blieb etwas von der Tür entfernt stehen, sodass ihn Monty, sollte er da sein, nicht sofort sehen würde.
    Es läutete zum Pausenbeginn und rasch eilten die Mitschüler aus dem Raum. Erst hinter dem Lehrer tauchte Monty auf. Jo seufzte erleichtert. Monty sah indes nicht gut aus. Er war blasser als sonst. Sein Buch wie gewohnt fest gegen seine Brust gepresst. Mühsam hielt Jo sich zurück, beobachtete, wie Monty sich sichernd umsah. Zum Glück bemerkte er Jo nicht, der verborgen blieb. Monty eilte in Richtung Toiletten davon und Jo folgte ihm zügig. Kurz vor den Toiletten schloss er dichter auf.
    „Monty“, rief er. Sofort wirbelte dieser herum, erkannte Jo und drehte sich augenblicklich wieder weg, beschleunigte seine Schritte.
    „Mo, warte doch mal. Ich muss mit dir reden“, rief Jo, beschleunigte ebenfalls, rannte schließlich los und versperrte Monty den Weg.
    „Was ist los? Warum haust du vor mir ab?“, fragte er außer Atem. Monty sah nicht zu ihm hoch, drückte sein Buch nur noch fester an sich.
    „Geh mir aus dem Weg“, sagte er, bemüht seiner Stimme einen festen Klang zu geben. Jo hörte dennoch das feine Zittern darin.
    „Was ist denn los?“, hakte er nach, bemüht, Monty in die Augen zu sehen, doch dieser drehte sich weg, wich Jo aus und öffnete rasch die Tür zur Toilette. Jo reagierte schnell, eilte ihm hinterher, und noch bevor Monty hinter der Klotür verschwinden konnte, drückte Jo ihn hart gegen die Fliesen.
    Erschrocken keuchte Monty auf, wehrte sich allerdings nicht, behielt den Blick starr auf den Boden gerichtet. „Was ist mit dir los? Wo warst du gestern? Warum versteckst du dich vor mir? Ich suche dich schon seit Montag.“ Jos Herz pochte schmerzhaft laut. Warum verhielt sich Monty so? Was

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