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Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Titel: Die Sache mit Jo und Mo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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war denn nur passiert?
    „Lass mich los“, flüsterte dieser, seine Stimme gewann ein wenig an Kraft: „Lass mich einfach endgültig in Ruhe. Ich will mit dir nichts mehr zu tun haben.“ Jo stutzte. Die Worte schmerzten ihn. Was hatte er denn zur Hölle nur getan? Noch am Sonntag war doch zwischen ihnen alles klar gewesen.
    „Was ist los, Mo?“ Jo senkte seine Stimme, versuchte seine chaotischen Gefühle rauszuhalten. Am liebsten hätte er Monty an den Schultern gepackt und geschüttelt. „Warum benimmst dich so merkwürdig?“
    „Ich bin nicht merkwürdig!“, fauchte Monty zurück, schaute zum ersten Mal zu ihm hoch. Seine dunklen Augen blitzten wütend aber tief drinnen lauerte Schmerz. „Ich will nur nichts mehr mit dir zu tun haben, aber dass kapierst du ja wieder nicht.“
    „Habe ich etwas getan, was dir nicht gefallen hat? Habe ich dir wehgetan? Was ist los? Verdammt, ich habe überhaupt gar keine Ahnung, was falsch gelaufen ist?“, schnappte Jo zurück, dessen Sorge in Ärger umschlug. „Seit Montag bist du verschwunden und ich suche dich überall. Wenn ich was falsch gemacht habe, dann sage es mir doch, verflucht noch einmal. Ich werde wahnsinnig, wenn du weiterhin vor mir davon läufst und nicht mit mir redest.“ Jo lockerte seinen Griff, trat schwer atmend einen Schritt zurück und sah Monty herausfordernd an.
    Dieser sackte ein wenig zusammen, wand sich unruhig, lief allerdings nicht gleich weg. Seine Lippen bebten und Jo glaubte, Tränen in den Augen glitzern zu sehen.
    „Du hast gesagt, ich wäre etwas Besonderes für dich“, flüsterte Monty plötzlich mit schmerzerfüllter Stimme. „Dabei wolltest du mich nur endlich rumkriegen. Dich nur etwas mit mir vergnügen. Das war alles nur Lüge.“ Seine Stimme wurde lauter, eindringlicher und er starrte Jo herausfordernd an. „Gratulation, du hast es geschafft. Der große Jo kriegt immer was er will.“
    Verblüfft starrte Jo ihn an. Monty klang extrem verbittert, seine dunklen Augen spießten ihn regelrecht auf. Jo wich unmerklich vor ihm zurück, verstand hingegen nicht, was Monty meinte. Verwirrt schüttelte er den Kopf.
    „Hast du deinen tollen Freuden allen erzählt, wie ich war? Hast du ordentlich angegeben, was du alles mit mir gemacht hast und wozu du mich gebracht hast?“, schnaubte Monty immer wütender werdend.
    „Nein, natürlich nicht? Spinnst du?“, gab Jo sofort entsetzt zurück und runzelte die Stirn.
    „Ah und warum wollen die plötzlich was von mir?“, zischte er ihn an. „Vorher haben sie mich kaum mehr beachtet als ein Insekt. Jetzt kommt dieser Typ und bietet mir Geld, wenn ich auch mit ihm ins Bett steige. Hältst du mich etwa für einen billigen Stricher?“ Er schrie nun fast, Tränen schimmerten in den schwarzen, zornverdunkelten Augen.
    „Was?“ Jo würgte bestürzt an dem Kloß in seinem Hals. Eine unglaubliche Kälte breitete sich in ihm aus. Die Art von Kälte, die dem Hass vorausgeht. „So etwas habe ich niemals behauptet. Bist du verrückt?“
    „Nein, bin ich nicht. Aber du hast mir schließlich auch Geld angeboten“, warf ihm Monty vor. Er schluckte mehrfach hart, schien seine Tränen mit aller Kraft zurückzudrängen. „Du bist nicht besser.“ Verächtlich sah er Jo an. „Verschwinde einfach, hau endlich ab. Ich war gut genug, dass du etwas Spaß mit mir haben konntest, nicht? Prima, den hattest du ja jetzt. Ich hoffe du bist stolz drauf. Ich dachte echt ...“ Monty wandte sich ab, lehnte das Gesicht gegen die Fliesen und nun rollten ihm wirklich Tränen über das Gesicht.
    „Mo ...“, setzte Jo an, dem zu dämmern begann, was passiert war.
    Monty schluchzte gegen die Wand. Das Geräusch klang merkwürdig verzerrt von den gekachelten Wänden wieder.
    „Du siehst auf mich hinab, weil ich eben nicht bin wie ihr. Weil ich anders aussehe, in einfachen Klamotten herumlaufe. Ein Zigeuner aus dem Zirkus eben und nie zu euch gehöre. Oder zu irgendwem.“ Jo trat einen Schritt auf ihn zu, berührte ihn an der Schulter, aber augenblicklich schlug Monty seine Hand beiseite.
    „Es hat eben nicht jeder Glück im Leben, Jo. Nicht jeder lebt auf der Sonnenseite, so wie du“, fauchte Monty.
    Jo wusste absolut nicht, was er tun oder sagen sollte. Alles in ihm schrie danach, Monty zu berühren, ihn an sich zu ziehen, doch sobald er die Hand auch nur ausstreckte, wich dieser vor ihm zurück.
    „Verschwinde einfach, verschwinde aus meinem Leben“, flüsterte Monty tonlos mit vor Tränen erstickter

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