Die Sadir-Katastrophe
Hyperdimensionale Schmiegefeld, welches das Raumschiff wie eine zweite Haut umhüllte. War das SEHD- Feld etabliert, glitt ein Raumschiff wie von selbst in jenes unbegreifliche graue Wallen des Hyperraums hinein. Trotz des Hyperdimensionalen Charakters des SEHD- Feldes, stellte ein davon umhülltes Raumschiff einen Fremdkörper im übergeordneten Kontinuum dar. Es versuchte, den Fremdkörper abzustoßen. Der Kunstkniff des Hyperfluges war nun dieser, diesen Abstoßungsimpuls für die überlichtschnelle Fortbewegung zu nutzen. Man erreichte dies mit punktuell fluktuierenden Feldstärken. Dadurch konnten Raumschiffe in jeder beliebigen Richtung durch den Hyperraum getrieben werden. Und je leistungsfähiger die einzelnen Komponenten waren, je ausgewogener die Transformatoren Hyperenergie umsetzten, um so schneller w ü rde ein Schiff. Im Zielgebiet angekommen, genügte es, die SEHD- Projektoren zu deaktivieren. Daraufhin spie der Hyperraum ein Schiff geradezu in den Normalraum zurück. An Bord der PRINCESS II waren die neuesten Entwicklungen in der Hyperflugtechnik eingebaut worden. Sie erlaubten eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 0,416 Lichtjahren in der Stunde. Somit konnte man an einem Tag etwa zehn Lichtjahre zurücklegen. Für die Strecke zum Alpha Centauri hätte die PRINCESS II also etwa 10,8 Stunden benötigt.
Zunächst verlief der Flug völlig reibungslos. Der Übertritt in den Hyperraum klappte wie gewohnt. SUPRAGS, MAWIB und SEHD- Projektoren arbeiteten in perfekter Übereinstimmung. Ruhig und konstant zog das Schiff seine Bahn durch das Kontinuum, welches auf den Bildschirmen und in der Holoprojektion der Außenbeobachtung stets als graublaues Wallen dargestellt wurde, und Sterne als schwarze, Stecknadelkopfgroße Punkte erschienen.
Kurz vor erreichen des programmierten Wendepunktes ereignete sich jedoch etwas Ungewöhnliches.
Die Hyperraumresonatoren sprachen an, und ein kleines Leuchtsymbol auf der Bedienoberfläche von Hanne Arminos Astronavigations- und Raumüberwachungskontrollen machten die TESECO- Spezialistin darauf aufmerksam.
„ Ich erhalte hier gerade einige merkwürdige Impulse von den Hypertastern“, meldete sie.
„ Inwiefern merkwürdig?“, hakte der Commander nach.
„ Nun, die aufgefangenen Impulse ähneln den Mustern, die unsere SEHD- Felder im Hyperraum hinterlassen. Allerdings sind die gemessenen Werte seltsam verschoben“, erläuterte die Griechin ihre Anzeigen. „Ich habe schon einen Abgleich mit unseren Datenbanken durchführen lassen. Aber auch PRINCESS ist ratlos. Unser Bordgehirn kann die Impulse auch nicht klassifizieren.“
„ Leg mir das mal bitte auf mein Pult rüber“, bat der Commander seine Kollegin.
Sofort öffnete sich ein Datenfenster auf seinem Pult. Nachdenklich und konzentriert musterte er die Anzeigen und Werte, die von den Hyperaumresonatoren geliefert wurden.
„ Ob das eines von diesen UFOs ist?“, mutmaßte er.
Hanne zuckte ratlos mit ihren Schultern.
„ Ein Schiff der Union ist es mit Sicherheit nicht. Das ist das einzige, was ich dir mit Bestimmtheit sagen kann, Chef!“
Carna knetete heftig seine Unterlippe, während er in seinem Geiste alle Daten und alle Möglichkeiten noch einmal durchging.
„ Hast du genug Daten, um einen Kurs zu bestimmen, der uns in einem genügenden Sicherheitsabstand hinter dem Ding da vor uns her führt?“
„ Das lässt sich einrichten, Tom!“ antwortete die Spezialistin und strich sich eine ihrer dunkelbraunen Locken aus dem Gesicht.
Konzentriert gab sie die notwendigen astronavigatorischen Daten zur Kursbestimmung ein und übermittelte das Ergebnis an das automatische Steuersystem.
„ Kurs steht, Automatik hat übernommen“, meldete sie kurz.
Der Crewmaster bestätigte und wandte sich dann an Glenn.
„ He, Kanadier – fahr die Defensivsysteme in Vorbereitschaft“, wies er seinen Stellvertreter an. „Die Schirme müssen wie eine Eins stehen, falls wir sie brauchen sollten!“
„ Aber Chef, die sind doch längst in Bereitschaft!“, gab Glenn grinsend zurück. „Außerdem habe ich den Beiboothangar mit Luft geflutet, für den Fall der Fälle. Ich denke, wir sind für alle Eventualitäten gewappnet.“
„ Das will ich meinen!“, meldete sich Nomo vom Leitstand des Defensers her. „Verteidigungssystem aktiv und in Bereitschaft. Zur Not kann ich einen Feuerzauber veranstalten, der sich gewaschen hat!“
„ Was hoffentlich nicht nötig sein wird!“ meinte
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