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Die Sadir-Katastrophe

Die Sadir-Katastrophe

Titel: Die Sadir-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Berner
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riss das Schiff seitlich aus dem Kurs und verhinderte so eine Kollision mit der Explosionszone, die die eigenen Schirmfelder ohne Zweifel zusätzlich beansprucht hätte.
    „ Funkspruch vom USF- Leitschiff ZODIAC!“, meldete Harriet durch den in der Zentrale herrschenden Lärm. „First Def-Ad Wilmer befiehlt punktuellen Einsatz von Antimaterie- Minen. Koordinaten ausgewählter Ziele werden soeben überspielt. Anflug, Abwurf und Flucht in den Hyperraum!“  
    „ Verstanden!“, rief Carna zurück. „Bestätige den Befehl!“  
    Und zu Nomo gewandt sagte er: „Ich gebe dir gleich die Zielkoordinaten auf dein Pult. Erlaubnis zum Abschuss dem AM- Bomben nach eigenem Gutdünken hiermit erteilt. Lasst uns Bowling mit diesen UFO- Kugeln spielen!“
    „ Alles Klar, Chef!“, gab der Defenser zu Antwort, während er schon damit beschäftigt war, einige der AM- Minen für den Abschuss vorzubereiten.  
    „ Glenn!“  
    „ Ja, Tom?“  
    „ Während ich mit dem Anflug beschäftigt bin, wirst du eine Fluchtroute bestimmen und den Hyperflug vorbereiten, damit ich mich voll und ganz auf den Angriff konzentrieren kann. Du übernimmst sofort ab dem Abwurf der Minen die Steuerung!“  
    „ Bestätige!“, antwortete der Submaster.  
    Während die Besatzung der PRINCESS II, wie auch die von vielen anderen terranischen Einheiten die Vorbereitungen für den AM- Mineneinsatz trafen, tobte die Raumschlacht über Luneville in unvermittelter Härte weiter.
    Mehrere Kuppeln der Mondhauptstadt wiesen bereits schwerste Schäden auf. Die Schutzschirme dort waren zusammengebrochen, so dass die Kampfstrahlen der Angreifer das Kuppelmaterial ungeschützt treffen konnten. Nullitrium war zwar ungeheuer widerstandsfähig, selbst gegen Waffenbeschuss. Aber irgendwann wurde auch hier der kritische Punkt erreicht. Dann brach die atomare Struktur des Kristallmaterials zusammen und das Material zerfiel. Riesige, gezackte Löcher wiesen auf die Stellen in den Kuppeln hin, an denen dies bereits der Fall war, und das mit dramatischen Folgen. Einige nicht erkennbare Gegenstände wirbelten herum, von der geringen Mondschwerkraft nur langsam zu Boden gezogen. Sie waren von der explosiven Dekompression beim punktuellen Zusammenbruch der Kuppelintegrität in den luftleeren Raum hinaus gerissen worden.
    In der Ferne, hoch über der Mondoberfläche, glühte ein gewaltiger Feuerball auf. Raumstation INTERPLANAR III hatte dem konzentrierten Beschuss der kugelförmigen Angreiferschiffe nicht mehr standhalten können und war in einer gigantischen Explosion vergangen.
    Auf beiden Seiten des Kampfes wuchsen die Verluste an Schiffen langsam, aber stetig an, wobei sich das Verhältnis dabei noch in etwa die Waage hielt. Bisher hatten weder Angreifer, noch Verteidiger das Blatt eindeutig zu ihren Gunsten wenden können. Jedoch wurde die Lage für Terra langsam aber sicher kritisch. Die Entsatzverbände aus den Übungsräumen waren noch nicht eingetroffen. Immer stärker verschob sich die Front zu Ungunsten der Erde.
    Doch dann begann der Einsatz der Antimaterieminen. Schlagartig entstanden in den Verbänden der gegnerischen Kugelraumer gewaltige, Miniatursonnen gleicher Feuerbälle. Etliche der angreifenden Schiffe wurden Opfer dieser Höllenglut. Mehr und mehr der tödlichen Sonnen leuchteten auf. Schon begann sich Unruhe in den Reihen der Fremden abzuzeichnen. Erste Einheiten lösten sich aus dem bis dato geschlossenen Verbänden heraus, strebten dem freien Raum zu. Dort flogen sie jedoch den heranrückenden terranischen Reserveverbänden vor die Energiekanonen. Als dann zudem noch die ersten Einheiten der anrückenden Übungsflotten eintrafen, begannen die Angreifer mit hastigen, unkoordiniert wirkenden Rückzugbewegungen. Schlagartig hatte sich das Blatt gewendet, und aus den unbekannten Aggressoren wurden Gejagte, die mit panikartigen Beschleunigungswerten ihr Heil in der Flucht suchten. Genau so schnell, wie sie über dem Mond aufgetaucht waren, verschwanden sie auch wieder.
    Die erste Schlacht mit einem außeridischen Eindringling war gewonnen. Doch der Preis dafür war ziemlich hoch ausgefallen. Es waren nicht nur die Energiesalven der Kugelraumer gewesen, die Schaden anrichteten, auch die eingesetzten Antimateriebomben blieben nicht ohne Folgen für ihre unmittelbare Umgebung. Insgesamt war die Schadensbilanz verheerend. Neun der 37 Nullitriumkuppeln Lunevilles waren praktisch zerstört worden. Zwölf weitere wiesen schwere und schwerste Schäden

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