Die Sadir-Katastrophe
Astronavigatrice hatte in der Projektion ein Farbfeld näher gemustert, welches unmittelbar neben dem Standort der Sonne Sadir zu erkennen war.
„ Ich müsste mich sehr täuschen, aber ich halte diese farbige Darstellung für eine Spektralanalyse von Sadir. Als ich im Urlaub dort war, hatte ich mich für alles interessiert, was mit dem gesamten System zu tun hatte“, fügte sie erklärend hinzu, als sie die erstaunten Blicken ihrer Kollegen bemerkte.
„ Allerdings gibt es da ein paar Unregelmäßigkeiten…“
„ Unregelmäßigkeiten?“, fragte Carna nach.
„ Wie meinst du das?“
„ Das ist eine Analyse von Sadir, und doch wieder nicht“, begann die Griechin zu erklären. „Die groben Werte scheinen zu stimmen. Doch einige Bereiche haben sich verschoben, und das in einer Weise, die mir echte Kopfschmerzen bereitet!“
„ Klartext, Mädchen!“, forderte Carna sie auf.
Hanne nickte.
„ Wenn diese Analyse aktuell ist, dann scheint Sadir sich auf dem schnellsten Weg zur Supernova zu befinden. Der Stern heizt auf und gibt für seine Klasse schon jetzt mehr Energie ab, als üblich.“
Der Commander war blass geworden.
„ Eine Supernova? Wie lange noch…?“
Die Agentin zuckte mit ihren Schultern.
„ Dazu bräuchte ich meine Instrumente auf dem Schiff“, sagte sie bedauernd. „Sollte diese Entwicklung jedoch linear sein, dann gebe ich dem Stern höchstens noch acht, höchsten neun Tage!“
Harriet stieß einen leisen, erschrockenen Schrei aus und Tom zog hörbar die Luft ein.
„ Mein Gott!“
Er war sichtlich erschüttert.
„ Im Sadir- System leben fast zweihunderttausend Menschen. Das ist eine beliebtes Touristenziel!“
„ Und so wie es aussieht, haben da die Dreiaugen ihre Finger mit im Spiel!“ Nomo presste die Lippen zusammen und ballte seine freie Hand zur Faust. „Wir müssen schnellsten wieder nach oben und die Flotte, SADMIT und unser Hauptquartier verständigen!“
„ Ich glaube, daraus wird so schnell nichts“, sagte da Harriet mit seltsam ruhiger Stimme, den Blick auf die Eingangstür zum Projektionsraum gerichtet.
Carna wirbelte herum, die Waffe im Anschlag. Er sah noch eine Gruppe von Außerirdischen, die plötzlich wie aus dem Boden gewachsen in dem Raum erschienen waren. Die fremdartigen Waffen in ihren Händen sprachen Bände. Im nächsten Moment traf die vier TESECO- Agenten ein heftiger Schlag und löschte ruckartig ihr Bewusstsein aus. Das sie auf dem Boden aufschlugen, bekamen sie schon nicht mehr mit. In die Gruppe der Extraterrestrier kam Bewegung. Sie luden sich die Menschen auf ihre Schultern und trugen sie aus dem Raum hinaus.
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„ Also, wenn du mich fragst, Peter, dann sollten wir so schnell wie möglich wieder nach Hause zurückfliegen!“
Erika Lonwil klang besorgt. Zuerst diese Meldungen von den mysteriösen unbekannten Flugobjekten, die auch über Topic aufgetaucht waren, und dann auch noch die Nachrichten vom Angriff Außerirdischer auf Luneville.
„ Unsinn, Erika“, versuchte Peter Olson seine Frau zu beruhigen.
„ Wir sind hier genauso sicher wie auf jedem anderen Planeten der Stellaren Union.“
Mit dem Handrücken fuhr er sich über die Stirn, um den dort perlenden Schweiß abzuwischen.
„ Gute Güte, heute meint es Sadir aber besonders gut mit uns“, stöhnte er. „Ist das heiß!“
Er stand auf, ging zum Regler für die Klimaanlage und stellte sie gleich zwei Stufen höher ein. Seit zwei Tagen herrschte auf Topic eine Hitzewelle. Die meisten Menschen, egal ob Tourist oder Siedler, lagen meist träge in ihren Wohnungen herum, denn in der prallen Sonne war es kaum auszuhalten. Nur wer arbeiten musste, der arbeitete auch. Peter Olson öffnete die Balkontür und trat hinaus, um nach seinen beiden Kindern zu sehen. Janet und George tummelten sich unterhalb des Apartments in der großen Badelandschaft.
„ Na, den beiden scheint die Hitze ja nichts auszumachen“, brummte Peter vor sich hin. „Man wird eben älter und verträgt nicht mehr alles so wie früher.“
Dann zog er sich wieder ins kühle Zimmer zurück. Vor der Videowand ließ er sich in einen der beiden bequemen Sessel fallen. Ein kurzer Zuruf aktivierte die Bildfläche, auf der dann kurz noch die letzten Szenen eines Krimis zu sehen waren. Nach dem Nachspann liefen ein paar Programmhinweise, dann
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