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Die Saeulen der Macht

Die Saeulen der Macht

Titel: Die Saeulen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Menschen zu bauen. War ich blind, mein Leben lang? Hat die Bruderschaft zu angestrengt nach Ghi Naral geblickt und das Offensichtliche übersehen? «
    Â» Ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht. « Noan klang unsicher.
    Â» Von der Quelle der Gerechtigkeit « , antwortete der Mönch, » die uns verloren gegangen ist. Aber vielleicht ist dem ja gar nicht so. Ich habe immer gedacht, sie müsse in der Nähe von Rajalan gewesen sein, wo der König täglich daraus trinken konnte. Was, wenn sie nie dort war? Sondern immer schon in… Garlawin? «
    Noan lachte ungläubig.
    Â» Denkt bitte darüber nach. Die Quelle der Gerechtigkeit muss nicht notwendigerweise eine Quelle sein. Was ist mit dem Wasserfall? Oder habt Ihr einen Brunnen? «
    Â» Nein, wir haben einen Teich im Garten… « Noan stockte. » Das kann nicht sein, oder? Wir schwimmen darin, schon die Säuglinge werden darin gebadet. «
    Â» Erlaubt, dass Bruder Berias und ich Euch begleiten. Gleich morgen. Vielleicht irre ich mich ja, aber es ist unsere einzige Hoffnung. «
    Â» Was wollt Ihr mit dem Wasser tun? « , fragte Noan. » Es Dasnaree zu trinken geben? Er ist auf dem Weg nach Mai-Senn. Bis wir Garlawin erreicht haben und wieder von den Bergen heruntergestiegen sind, hat er halb Helsten dem Erdboden gleichgemacht. «
    Â» Wusstet Ihr, dass die Blüten des Baums sich rot gefärbt haben? Nein, das könnt Ihr gar nicht wissen. Mein ganzes Leben lang habe ich auf den Tag gewartet, an dem er erwacht, und nun verströmt er den fauligen Duft verwesenden Fleisches, seine Wurzeln trinken das Blut, das Dasnarees gläserne Heerschar vergießt… Dem Baum selbst werde ich das Wasser bringen, und ich glaube, dass es das Einzige ist, was ihn heilen kann von diesem Rausch der Vernichtung. Die Glassoldaten werden in die Erde zurückkehren, wo sie hingehören, die Gruben und Klüfte müssen sich wieder schließen. Frühling und Sommer stehen kopf… die Welt muss wieder in Ordnung kommen, und zwar so schnell wie möglich. Wir haben keine Zeit zu verlieren. «
    Â» Was wird mit Dasnaree geschehen, wenn Ihr dem Baum Gerechtigkeit einflößt? Wird der Baum ihn dann auch verwandeln? «
    Â» Ich weiß es nicht « , gab Ralnir unumwunden zu. » Vielleicht. Vielleicht löst sich die Verbindung von selbst. Vielleicht tötet der Baum seinen Wirt, wenn er erkennt, welchen Wurm er an seinem Holz nagen lässt. Ich bin mir nicht sicher, was geschehen wird, denn einen solchen Fall gab es noch nie. Nur eins weiß ich ganz gewiss: Ohne die Quelle der Gerechtigkeit ist nicht nur Terajalas verloren, sondern die Grundfesten der Ordnung dieser Welt sind in Gefahr. «
    Â» Gut « , sagte Noan leise. » Dann gehen wir morgen zusammen nach Garlawin. Ich werde Tahan davon überzeugen, dass es notwendig ist. «
    Die knirschenden Schritte des Mönchs entfernten sich, und Noan nahm seine Wanderung wieder auf.
    Tahan lauschte in die Dunkelheit, auf das leise Rascheln der Decke, das Knarren der Pritsche. Dann war Jalimey bei ihm, ihr Atem streifte sein Gesicht, ihre Locken streichelten sanft seine Stirn. Er fühlte sich zu alt, um solche Angst zu haben vor dem, was geschehen mochte mit ihnen beiden. Sie zu gewinnen. Sie zu verlieren. Er zog sie näher an sich heran, sein Mund fand ihren, warm, weich, hungrig. Wie konnte es sein, dass sie ihn liebte? Dass sie ihm verzieh?
    Sie drückte ihn auf die Pritsche, legte sich über ihn, küsste ihn weiter. Er war glücklich, wie im Rausch, bis er plötzlich die Klinge an seinem Hals spürte.
    Da hörte er auf zu atmen. » Warum? « , flüsterte er.
    Â» Schweig still! « , zischte sie. » Ein Schrei nach Noan, und du bist tot. «
    Â» Jalimey… «
    Â» Es tut mir leid. « Die Schneide ritzte seine Haut, er fühlte das Blut heiß daraus hervorquellen. Ihre Hand zitterte, aber er spürte ihre Entschlossenheit. » Das ist der Handel. Manchmal muss man Opfer bringen. «
    Er wagte nicht, sich zu bewegen. Drehte nur ganz sacht sein rechtes Handgelenk. Sie war keine eiskalte Mörderin. Sie würde ihm sagen, warum er sterben musste.
    Â» Ich bin Garlawins Wächtern entwischt « , sagte sie, » und nach Ghi Naral gegangen, zu Dasnaree. Er war nur zu gerne bereit, ein Geschäft mit mir abzuschließen. «
    Endlich verstand er. » Dein Sohn? «
    Â» Kiriell. « Sie sprach den

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