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Die Saeulen der Macht

Die Saeulen der Macht

Titel: Die Saeulen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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es waren einfach zu viele. Sie haben mich gepackt, und dann hat er die Waffen gestreckt. «
    Den Rest konnte Tahan sich denken. » Was ist mit dem Brief? « Der Brief war das Wichtigste, nur deshalb war er hier.
    Â» Den hat der Fürst. «
    Â» Und wo ist Noan geblieben? Ist er ohne dich geflohen? «
    Â» Auf so einen Gedanken kannst auch nur du kommen « , meinte Jalimey verächtlich. » Noan hätte mich nie im Stich gelassen. Sie haben uns beiden die Haare abgeschnitten und uns zu den übrigen Gefangenen gesteckt. « Sie erinnerte sich plötzlich und griff nach ihren kurzen Strähnen. » Oh nein « , flüsterte sie. » Sie sind ab. Jetzt sehe ich aus wie eine Sklavin! «
    Â» Sie werden wieder wachsen. Weiter. Was ist passiert? «
    Â» Ein Mann hat ihn abgeholt, ein Mönch. Er kam hinter uns her und hat verlangt, dass man ihm genau diesen Sklaven übergibt. Normalerweise findet der Markt erst in Mai-Senn statt, aber die Händler sind sofort eingeknickt und haben Noan herausgegeben. Sie haben nicht einmal Geld angenommen. « Sie richtete sich auf, kniete sich vor ihm auf die kalte Erde und hielt sich stöhnend den Kopf. » Noan wollte mich mitnehmen. Er hat immer wieder gesagt, dass ich zu ihm gehöre, dass ich seine Leibeigene sei. Aber es hat nichts genützt. Der Mönch hat ihn gewollt und mich nicht. « Der Schmerz in ihren Augen griff auf ihn über. Was für Schrecken erwartete sie von einem Mönch?
    Â» Welcher Orden? « , fragte er. In Helsten wie auch in Terajalas wurden verschiedene Götter verehrt. Soviel er wusste, war Banu, die Göttin der fruchtbaren Erde, hierzulande eine der beliebtesten Gottheiten, gleich nach Findalia, der Göttin des Morgens. Dennoch bezweifelte er, dass der Mönch Blumen im Haar getragen und Noan für ein fröhliches Fruchtbarkeitsritual abgeholt hatte. Dieser Mann war ganz sicher derjenige, der die beiden Reisenden durch den Wald verfolgt hatte.
    Â» Fragst du das im Ernst? Es gibt nur einen Orden, der gewieften Sklavenhändlern so viel Respekt abverlangt, dass sie einem Mönch einen Gefangenen abtreten und dabei noch froh sind, so billig weggekommen zu sein. « Ihr Gesicht verdunkelte sich, ihre Stimme wurde leiser. » Es gibt nur einen Gott, der so viel Angst verbreitet. «
    Sie konnte nicht Keioron meinen, den grausamen Eisgott, oder? Weder in Terajalas noch in Helsten hatte Tahan je einen seiner Anhänger gesehen, trotzdem wusste jedes Kind, wie die todbringenden Kriegermönche aussahen. » Was für eine Kutte hat er getragen? «
    Â» Felsgrau « , sagte sie und wischte sich über die Augen. » Einen langen Mantel mit weiten Ärmeln. Er war kahlköpfig, genau wie in den Geschichten. Die Händler sind totenbleich geworden, als er plötzlich vor uns stand. Sie hätten ihm alles gegeben, egal was er verlangt hätte. «
    Â» Grau « , wiederholte Tahan und dachte an den Mönch, der ihn verflucht hatte. Er glaubte nicht an einen Zufall. » Wetten, er hat sich den Schädel rasiert, damit man ihn für einen Kriegermönch hält? Ein geringer Preis, um sich ohne Kampf das zu holen, was man haben will. «
    Jalimey blickte ihn an, als hätte er den Verstand verloren. » Niemand würde es wagen, sich als einer von Keiorons Kriegermönchen zu verkleiden. Selbst die freundlichen Hohen Götter würden das niemals dulden. Er würde den Schutz seines eigenen Gottes verlieren, und der Eisgott würde jemandem für so einen Frevel die Haut bei lebendigem Leibe abziehen! «
    Â» Ja « , sagte Tahan leise. » Es sei denn, der Mann kann sich auf einen Schutz verlassen, der sogar den schlimmsten der Hohen Götter in die Schranken weist: auf die Macht der Vier. «
    Jetzt hielt sie ihn endgültig für verrückt. » Es gibt keine Bruderschaft der Vier. Sie haben keine Namen, sie verleihen keine Macht. «
    Ein Orden, von dem auch der Prinz bis zu jenem denkwürdigen Abend auf Burg Ameer nie gehört hatte. Wenn es wirklich stimmte– und er war lange genug Singendes Schwert gewesen, hatte oft genug mit Glasbestien gekämpft–, dann kam niemand gegen sie an. Kein Diener eines der Hohen Götter hatte Kräfte, wie sie die Vier verliehen.
    Â» Du irrst dich. Dieser verkleidete Mönch ist der beste Beweis dafür, wie groß ihre Macht tatsächlich ist. Er hätte eine Armee von Glasbestien auf euch

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