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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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gespannt den Fall des ihn repräsentierenden Steins ab.
    Eine Gänsehaut überlief seine Arme, als er den dunklen, kleinen Stein exakt an derselben Stelle wie die beiden Male zuvor liegen bleiben sah. Er war kaum ausgerollt, als bereits ein Donner krachte.
    Oba legte die Hände auf die Knie und lehnte sich zurück. »Das ist ein Trick.«
    »Nein, kein Trick«, meinte sie. »Das ist Magie.«
    »Ich dachte, Ihr könntet keine Magie mehr bewirken.«
    »Kann ich auch nicht.«
    »Und wie macht Ihr es dann?«
    »Wie ich schon sagte, ich mache es nicht. Die Steine tun es ganz von selbst.«
    »Na schön, und was soll das jetzt über mich aussagen, daß er immer an derselben Stelle liegen bleibt?«
    Ihm fiel auf, daß sie irgendwann aufgehört hatte zu lächeln. Mit einem vom Schein des Feuers angestrahlten Finger zeigte sie auf die Stelle, wo sein Stein lag.
    »Diese Stelle repräsentiert die Unterwelt«, erklärte sie mitleidlos. »Die Welt der Toten.«
    Oba versuchte so zu tun, als interessiere ihn das bestenfalls am Rande. »Und was hat das mit mir zu tun?«
    Ihre großen, dunklen Augen bohrten sich weiter unbeirrt bis in die Tiefen seiner Seele. »Von dort kommt die Stimme, Oba.«
    Eine Gänsehaut überlief seine Arme. »Woher wißt Ihr meinen Namen?«
    Sie neigte ihren Kopf zur Seite, so daß eine Gesichtshälfte in tiefe Schatten getaucht wurde. »Ich habe einmal, vor langer Zeit, einen Fehler gemacht.«
    »Was denn für einen Fehler?«
    »Ich habe geholfen, dein Leben zu retten. Ich habe deiner Mutter geholfen, dich aus dem Palast zu schaffen, bevor Darken Rahl von deiner Existenz erfahren und dich töten konnte.«
    »Ihr lügt!« Oba klaubte den Stein vom Brett. »Ich bin sein Sohn! Warum hätte er mich töten sollen?«
    Ihr durchdringender Blick war noch immer auf ihn gerichtet. »Vielleicht weil er wußte, daß du auf die Stimmen hören würdest, Oba.«
    Am liebsten hätte Oba ihr diese fürchterlichen Augen ausgestochen. Er nahm es sich ganz fest vor. Zunächst jedoch hielt er es für das Sinnvollste, noch mehr in Erfahrung zu bringen, vorausgesetzt er schaffte es, seinen ganzen Mut zusammenzunehmen.
    »Ihr wart mit meiner Mutter befreundet?«
    »Nein. Ich kannte sie eigentlich kaum, Lathea kannte sie viel besser. Deine Mutter war nur eins von vielen jungen Dingern, die in Schwierigkeiten steckten und sich in große Gefahr gebracht hatten. Ich habe ihnen damals geholfen, weiter nichts. Dafür hat Darken Rahl mich zum Krüppel gemacht. Solltest du es vorziehen, seine wahren Absichten dich betreffend nicht zu glauben, so steht es dir frei, dir nach eigenem Gutdünken eine andere Antwort darauf auszudenken.«
    Oba ließ sich ihre Erwiderung durch den Kopf gehen und prüfte sie auf irgendwelche Verbindungen zu den Dingen auf seinen Listen. Auf Anhieb vermochte er keine zu erkennen.
    »Ihr und Lathea habt den Kindern Darken Rahls geholfen?«
    »Meine Schwester und ich standen uns damals sehr nahe. Wir beide hatten es uns, jede auf ihre Art, zur Aufgabe gemacht, Menschen in Not zu helfen. Doch dann begann sie dich und deinesgleichen, die Nachkommen des Lord Rahl, zu verabscheuen, weil ich für den Versuch, Euch zu helfen, solche Qualen erleiden mußte. Sie ertrug es nicht länger, Zeugin meiner Strafe und meines Leids zu sein. Also ging sie fort.
    Das war eine Schwäche von ihr, aber ich wußte, diesen Gefühlen stand sie machtlos gegenüber. Ich liebte sie, also unterließ ich es, sie zu bitten, mich hier – in diesem Zustand – zu besuchen, so sehr ich sie auch vermißte. Ich habe sie nie wieder gesehen. Es war der einzige Liebesdienst, den ich ihr erweisen konnte – sie weggehen zu lassen. Ich könnte mir denken, daß sie keine gute Meinung von dir hatte.«
    Oba war nicht gewillt, sich Mitleid für dieses verhaßte Weibsstück einreden zu lassen. Er untersuchte den dunklen Stein einen Augenblick, ehe er ihn Althea zurückgab.
    »Die drei Würfe waren purer Zufall. Versucht es noch mal.«
    »Du würdest mir nicht mal glauben, wenn ich es hundertmal probierte.« Sie gab ihm den Stein zurück. »Versuch du es. Wirf ihn selbst.«
    Oba schüttelte den Stein trotzig in seiner geschlossenen Hand, wie er es bei ihr gesehen hatte. Sie ließ sich gegen ihren Sessel zurücksinken, wahrend sie ihn beobachtete. Ihre Augen wurden schläfrig.
    Oba schmiß den Stein so schwungvoll auf das Brett, daß er sicher war, er würde über das Brett hinausrollen und sie widerlegen. Als der Stein seine Hand verließ, zuckte ein so

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