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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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hinunter, um ihr zu helfen. Dann legte sie ihre Hände flach zu beiden Seiten neben den riesigen Riß in seinem Oberschenkelmuskel.
    Jagang schrie auf vor Schmerz.
    »Tut mir leid, Exzellenz«, sagte die Schwester. »Ich muß die Blutung stoppen, sonst verblutet Ihr.«
    »Dann macht endlich, dämliches Weib! Und quatscht mich nicht tot!«
    Die Schwester, in Tränen aufgelöst, nickte; es war offenkundig, daß ihr das, was sie tat, entsetzliche Angst bereitete, sie aber genau wußte, daß sie keine andere Wahl hatte. Sie schloß die Augen und legte ihre zitternden Hände abermals auf Jagangs behaartes, blutverschmiertes Bein. Jennsen wich ein Stück zurück, um ihr Platz zu machen und beobachtete im dämmrigen Licht, wie sie die Verletzung des Kaisers ganz offensichtlich mit Magie verwob.
    Anfangs war überhaupt nichts zu sehen. Als die Magie der Schwester zu wirken begann, biß Jagang die Zähne aufeinander und stöhnte vor Schmerz. Wie gebannt verfolgte Jennsen, wie die Gabe wahrhaftig dazu benutzt wurde, einem Menschen zu helfen, statt immer nur Leid zu verursachen. Für einen kurzen Augenblick schoß ihr der Gedanke durch den Kopf, ob die Imperiale Ordnung wohl auch diese Magie, die das Leben des Kaisers retten half, für böse hielt. Im trüben Licht beobachtete Jennsen, wie das ausgiebig aus der Wunde schießende Blut plötzlich zu einem gemächlich tröpfelnden Rinnsal gerann.
    Stirnrunzelnd beugte Jennsen sich vor und versuchte in der Dunkelheit zu erkennen, wie die Schwester mit dem Vernähen der entsetzlichen Wunde des Kaisers begann. Dicht über ihn gebeugt, hörte Jennsen ihn ganz unvermittelt flüstern.
    »Dort ist er.« Jennsen sah hoch. »Richard Rahl – dort steht er. Das ist er.«
    Jennsen folgte Kaiser Jagangs Blick, das Messer fest umklammert. Im Korridor selbst war es dunkel, am hinteren Ende jedoch sah man einen undeutlichen Lichtschein, vor dem sich eine Gestalt als Silhouette abzeichnete, die sie beobachtete.
    Die Gestalt hob ihre Arme, zwischen ihren ausgestreckten Händen erwachte ein Feuer zum Leben. Aber es war kein Feuer, wie man es normalerweise kannte, etwa aus einem offenen Kamin, sondern ein Feuer wie aus einem Traum. Es war da und auch wieder nicht, real – und gleichzeitig unwirklich. Jennsen glaubte im Grenzgebiet zweier Welten zu stehen.
    Und doch war die tödliche Gefahr, die die flackernde Flamme darstellte, nur zu offenkundig. Der rotierende Feuerball zwischen den unbeweglichen Händen wurde größer und nahm ein beängstigend zielbewußtes Aussehen an. Jennsen wußte, daß sie Zeugin einer Demonstration tödlicher Entschlossenheit wurde.
    Und dann schleuderte er dieses unerbittliche flammende Inferno in ihre Richtung.
    Jagang hatte behauptet, es sei Richard Rahl, der dort am Ende des Korridors stand; sie dagegen sah nichts weiter als die Umrisse einer Gestalt, aus deren Händen dieses entsetzliche Feuer auf sie zugeschossen kam. Obwohl die Flamme die Wände beleuchtete, blieb ihr Erzeuger merkwürdigerweise nach wie vor im Dunkeln.
    Der sengende Feuerball nahm an Umfang zu, als er mit stetig wachsender Geschwindigkeit auf sie zuraste. Die flüssigen blauen und gelben Flammen schienen vor beseelter Entschlossenheit zu brennen.
    Und doch war es auf seltsame Weise auch ein Nichts.
    »Zauberfeuer!«, kreischte die Schwester und sprang auf. »Gütiger Schöpfer, nein!«
    Die Schwester stürzte sich in den dunklen Gang, den heranrasenden Flammen entgegen, riß in ungezügelter Hingabe die Arme in die Luft, die Handflächen dem heranschießenden Feuer entgegengestreckt, so als wollte sie einen magischen Schild zu ihrem Schutz errichten. Der immer weiter anschwellende Feuerball schoß auf sie zu, beleuchtete im Vorüberheulen Wände, Decke und Trümmer.
    Mit erschütternder Wucht prallte der Feuerball gegen sie, so daß sie sich vor einem strahlend hell aufflackernden gelben Licht als gleißend heller Schattenriß abzeichnete. Einen Herzschlag später hatte die Flamme sie gänzlich umschlossen, ihren Aufschrei erstickt und sie in einem einzigen blendenden Auflodern verzehrt. Eine bläulich schimmernde Hitzewand flimmerte kurz auf als die Flamme einen Moment lang wirbelnd in der Luft stand; dann verpuffte sie, und zurück blieb nur ein winziges Rauchwölkchen und der Geruch verbrannten Fleisches.
    Jennsen starrte mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen auf die Stelle, wo soeben ein Menschenleben vernichtet worden war.
    Lord Rahl erzeugte derweil einen weiteren Ball des

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