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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Schnauzen. Sie sahen aus, als entstammten sie einer anderen Welt, obwohl sie in diesem Moment zweifellos und voll und ganz in dieser weilten.
    »Jennsen«, flüsterte die Stimme ganz dicht über ihr. »Jennsen«, girrte sie, »Jennsen.« Sie lächelte ein Lächeln, so unergründlich finster wie die Augen Kaiser Jagangs, so dunkel wie eine Neumondnacht.
    »Was …«, wimmerte sie unter Tränen. »Was sind das für Wesen dort draußen?«
    »Nun, das sind die Hunde der Rache«, sprach die Stimme leise in vertraulichem Ton. »Umarme mich, dann lasse ich sie los.« Sie riß die Augen auf. »Was?«
    »Gib dich mir hin, Jennsen. Umarme mich, und ich werde die Hunde in deinem Namen loslassen.«
    Jennsen vermochte nicht einmal zu blinzeln, als sie vor dem Wesen zurückwich. Es verschlug ihr fast den Atem. Ein leises Geräusch, ein schnurrendes Rasseln drang aus der Kehle des Wesens, als es sich ganz weit über sie beugte und ihr von oben herab in die Augen blickte. Sie suchte krampfhaft nach dem einen kleinen Wort, dem ach so wichtigen kleinen Wort. Es verbarg sich irgendwo in ihren Gedanken, doch als sie jetzt in diese leuchtenden Augen hinaufstarrte, wollte es ihr einfach nicht einfallen. Ihr Verstand schien wie erstarrt. Sie brauchte dringend dieses Wort, doch es war einfach wie verschwunden.
    »Grushdeva du kalt misht«. girrte die Stimme mit ihrem kehligen, hallenden Knurren. »Rache geschieht durch mich.«
    »Rache«, wiederholte Jennsen benommen mit leiser Stimme. »Öffne dich mir, öffne dich mir. Gib dich hin. Räche deine Mutter.« Das Wesen strich ihr mit einem langen Finger über das Gesicht, und plötzlich spürte sie deutlich, wo Richard Rahl sich befand – so als fühlte sie die Bande, die anderen Menschen seinen Aufenthaltsort verriet. Irgendwo im Süden, tief unten im Süden. Jetzt konnte sie ihn finden.
    »Umarme mich«, hauchte die Stimme, nur wenige Zoll vor ihrem Gesicht.
    Plötzlich wurde Jennsen sich bewußt, daß sie flach auf dem Rücken lag, eine Erkenntnis, die sie gleichermaßen überraschte und bestürzte. Sie konnte sich überhaupt nicht erinnern, sich zurückgelehnt zu haben. Ihr war. als beobachtete sie eine andere, die all diese Dinge tat. Sie merkte, daß das Wesen, das die Stimme war, zwischen ihren leicht gespreizten Beinen kniete.
    »Gib deinen Willen hin, Jennsen. Gib deinen Körper hin«, girrte die Stimme, »und ich werde die Hunde in deinem Namen loslassen. Ich werde dir helfen, Richard Rahl zu töten.«
    Das Wort war weg, verloren. Einfach verloren, genau wie sie. »Ich … ich«, stammelte sie, während ihr die Tränen aus den weit aufgerissenen Augen liefen.
    »Umarme mich, und dein wird die Rache sein. Dann steht es ganz in deiner Macht, Richard Rahl zu töten. Umarme mich. Gib deinen Körper hin, und mit ihm deinen Willen.«
    Sie war Jennsen Rahl. sie war es, die ihr Leben bestimmte. »Nein.«
    Die Schwestern im Kreis wimmerten plötzlich vor Schmerzen. Sie schlugen sich die Hände auf die Ohren, schrieen vor Schmerzen und heulten wie die Hunde.
    Die leuchtenden Wachslichtaugen musterten sie von oben herab.
    Das Lächeln kehrte zurück, diesmal begleitet von leise zischendem Dampf, der zwischen seinen Reißern entwich.
    »Gib dich hin, Jennsen«, polterte die Stimme plötzlich in einem so gebieterischen Ton, daß Jennsen glaubte, davon erdrückt zu werden. »Gib deinen Körper hin. Gib deinen Willen hin. Und die Rache wird dein sein. Richard Rahl wird dir ausgeliefert sein.«
    »Nein«, wiederholte sie und wich zurück, als das Wesen sich noch näher vor ihr Gesicht schob. Ihre Finger krallten sich in die Erde.
    »Nein! Ich werde meinen Körper hingeben und meinen Willen auch, wenn das der Preis ist, wenn es das ist, was ich tun muß, um die Welt des Lebens von diesem mörderischen Bastard Richard Rahl zu erlösen, aber das tue ich erst, wenn Ihr mir zuvor das andere zugesteht.«
    »Du willst einen Handel?«, zischte die Stimme. Die leuchtenden Augen färbten sich gefährlich rot.
    »Das ist mein Preis. Laßt Eure Hunde los. Helft mir, Richard Rahl zu töten. Sobald ich mich gerächt habe, werde ich mich hingeben.« Das Wesen grinste ein wahrhaft alptraumhaftes Grinsen. Eine lange, dünne Zunge schnellte vor und schleckte sie in grauenhaft verheißungsvoller Vertraulichkeit vom Schritt hinauf bis zwischen ihre Brüste ab, eine Berührung, die sie bis auf den Grund ihrer Seele erschauern ließ.
    »Abgemacht, Jennsen Rahl.«

53. Kapitel
    Friedrich schlängelte sich zwischen den

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