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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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dreinblickenden Soldaten der Imperialen Ordnung.
    Natürlich war ihr bewußt, daß diese Soldaten mit ihrem Kampf gegen Lord Rahl unschätzbare Arbeit leisteten, aber das änderte nichts daran, daß es sie beim bloßen Gedanken an diese Männer eiskalt überlief. Ihre Gegenwart machte sie so nervös wie ein Kitz unter den Blicken eines Rudels gierig geifernder Wölfe.
    Wenn sie einfach nur tat, was Schwester Perdita von ihr verlangte, würden Sebastian und sie am Morgen fortgehen können. Was immer die Schwestern an Hilfe für sie vorgesehen hatten, sie gaben ihr damit die Zuversicht, Richard Rahl leichter töten zu können. Im Augenblick war dies abgesehen von Sebastian das Einzige, was Jennsen interessierte.
    Sie hatten die Pferde in einem völlig kahlen, größtenteils aus Eichen bestehenden Waldstück zurückgelassen. Da die Bäume noch nicht ausgeschlagen hatten, war der Wald anfangs noch licht gewesen, mittlerweile jedoch drangen sie immer tiefer in einen dichteren Wald aus Tannen, Fichten und Föhren vor, deren mächtige Zweige oft bis hinunter auf den Boden reichten. Die himmelwärts strebenden Föhren hatten zwar unten am Stamm keine Zweige, dafür sperrten ihre breiten Wipfel das trübe Mondlicht aus. Schwester Perdita bewegte sich dennoch mit der Sicherheit eines Menschen, der einer Straße folgt, obwohl es hier weit und breit nicht mal einen Pfad zu geben schien.
    Dann plötzlich drang ein schwaches Geräusch durch das dichte Unterholz an Jennsens Ohr. Weiter vorn erblickte sie einen schwachen rötlichen Lichtschein auf der Unterseite einiger Zweige. Eine merkwürdige, unangenehme Witterung lag in der eisigen Luft, Verwesungsgeruch ganz ähnlich, allerdings mit einer äußerst ekelhaften süßen Note.
    Während sie Schwester Perdita weiterhin durch die dichten, eng beieinander stehenden Nadelbäume folgte, konnte Jennsen nach und nach einzelne, zu einem leisen rhythmischen, heiseren Sprechgesang vereinte Stimmen unterscheiden. Die Worte selbst verstand sie nicht, ihre Schwingungen jedoch spürte sie bis in ihre Brust und – da der ungewöhnliche Rhythmus ihr verwirrend vertraut erschien – sogar bis in den entlegensten Winkel ihres Verstandes. Auch ohne die einzelnen Worte unterscheiden zu können, schien es dieser Sprechgesang zu sein, der der Luft den üblen Geruch verlieh. Die ebenso seltsamen wie quälend vertrauten Worte hatten zur Folge, daß sich ihr vor Übelkeit der Magen umdrehte.
    Schwester Perdita hielt einen niedrigen Tannenzweig für sie zur Seite, und Jennsen trat hindurch. Als sie unmittelbar dahinter die im Sprechgesang vereinten Stimmen vernahm, schlug ihr das Herz bis zum Hals. Durch die Lücke konnte sie eine Lichtung im Wald erkennen, die einen ungehinderten Blick auf den Himmel und den hoch oben stehenden Mond gewährte.
    Jennsen warf einen Blick in das unfreundliche Gesicht der Schwester, dann trat sie noch ein Stück weiter vor bis zum Rand der Lichtung. Vor ihr befand sich ein weiter Kreis aus Kerzen. Die Kerzen standen so dicht nebeneinander, daß sie fast wie ein zur Abwehr von Dämonen angelegter Feuerring wirkten. Unmittelbar innerhalb des Kerzenrings war ein zweiter Kreis auf den nackten Waldboden gezeichnet worden, mit einer Substanz, die an weißen, im Mondschein glitzernden Sand erinnerte. Die gesamte Innenfläche des Kreises war mit geometrischen; aus dem gleichen Sand gezeichneten Figuren ausgefüllt, die Jennsen nichts sagten.
    Inmitten der glitzernden Sandfiguren saßen sieben Frauen im Kreis. Einen Platz hatte man für eine noch fehlende Person freigelassen, offenbar Schwester Perdita. Während sie den Sprechgesang in der fremden Sprache anstimmten, hatten die Frauen die Augen geschlossen. Das Mondlicht spiegelte sich blinkend auf den Ringen in ihrer Unterlippe, als sie die heiseren, kehligen Worte intonierten.
    »Dir ist der Platz in der Mitte des Kreises vorbehalten«, meinte Schwester Perdita mit leiser Stimme. »Leg deine Kleider ab und setz dich, das Gesicht dem freien Platz zugewandt, in die Mitte des Kreises.«
    Der Befehl wurde mit derart kühler Autorität erteilt, daß Jennsen schlichtweg keine andere Wahl hatte, als zu gehorchen. Die Schwester nahm ihren Umhang entgegen, dann schaute sie ihr schweigend zu. Nachdem ihr Kleid zu Boden geglitten war, schlang Jennsen sich die Arme um die fröstelnden Schultern. Ihre Zähne klapperten, aber keineswegs nur wegen der Kälte. Als sie den stummen, funkelnden Blick der Schwester bemerkte, schluckte Jennsen

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