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Die Säulen des Feuers

Titel: Die Säulen des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Männerbrust.
    »Hier«, antwortete Tasfalen. »Oder zumindest so nahe, daß es auf dasselbe hinauskommt. Ich lernte diesen Trick von einem Bandaraner.« Er machte ein paar Schritte und blickte auf den Stiefsohn hinunter, der weiß und still neben Stilchos Knie lag. »Ischades Liebster. Das ist wahrhaftig ein Fund! Du wirst uns nicht wegsterben, o nein, das lassen wir nicht zu!«
    »… lassen wir nicht zu«, sagte eine fremde Stimme, dann eine andere, verhaßte: »Ich hatte auch nicht die Absicht. Nicht bei allem, was er weiß.«
    »Er bietet auch noch andere Möglichkeiten. Immerhin ist er ihr Geliebter. Das wird äußerst störend für ihre Konzentration sein. Selbst wenn es nur ihr Stolz ist, den wir damit treffen.«
    »Oh, es ist mehr als das.« Finger schlossen sich um Strats Handgelenk, hoben es, ließen es fallen, hoben das andere, das der verletzten Hand, daß der Schmerz ihm kurz das Bewußtsein raubte; dann kam er wieder zu sich und spürte Hände an seiner Kleidung hantieren. »Ah, das ist er!«
    »Ihrer?«
    »Ich gab ihn ihm. Ich hätte ihn zu Euch bringen sollen. Zu Tasfalen.«
    Da wurde Strat klar, wovon sie sprachen. Er hätte den Ring behalten. Er bedauerte, daß er ihn verlor. Er war ein Narr gewesen. Auch das bedauerte er. Äußerst störend für ihre Konzentration.
    Bei allem, was er wußte.
    Auch das verstand er nur allzu gut. Er hatte jahrelang die Fragen gestellt. Jetzt würde man sie ihm stellen. Er dachte an Dutzende seiner eigenen Fälle und gab sich keinen Illusionen über sich hin. Er versuchte zu sterben. So angestrengt er konnte, dachte er daran. Wahrscheinlich hatten seine eigenen Fälle das in irgendeinem Stadium auch versucht.
    »Er will uns verlassen«, sagte die fremde Stimme. Strat spürte eine federweiche Berührung über der Halsschlagader. »Das darf er nicht.« Wärme breitete sich von dieser Berührung aus, sein Herz schlug fester; wie Wellen brandete Stärke auf und trug ihn wie eine Flut aus der Dunkelheit. »Wacht auf, macht schon! Wir haben noch nicht einmal angefangen. Öffnet die Augen. Denkt einfach nur daran, was ich über Eure Freunde wissen will. Wo sie sind, was sie tun werden – es ist ungemein schwierig, an etwas nicht zu denken, habe ich recht?«
    Crit. Ihr Götter! Crit. Warst du es also doch?
    »Wir können ihn in die Küche bringen«, schlug jemand vor. »Da ist viel Platz, ihn uns vorzunehmen.«
    »Nein!« rief eine Frau.
    »Mach keine Schwierigkeiten. Sei ein gutes Mädchen. Geh dich waschen. Du willst doch bestimmt lieber baden, als dabeisein, nicht wahr? Du brauchst wirklich ein Bad, Moria.«
    Originaltitel: Death in the Meadow
Copyright: 1986 by C. J. Cherryh

Die Beysa
Die dunklen Fäden der Magie
    Lynn Abbey
    Was Molin Fackelhalters höchstprivate Zuflucht gewesen war, sah jetzt wie ein Schlachtfeld aus. Niko lag auf dem Schreibtisch, während Jihan ihre Heilkräfte an seinem gemarterten Körper ansetzte. Hin und wieder öffnete der Söldner die schier herausquellenden Augen, und Höllenlaute barsten aus seinem Mund. Dann hörten die anderen zu streiten auf, doch nur bis die Gischttochter ihn wieder beruhigt hatte.
    Crits lakonische Bemerkung, daß sie etwas falsch gemacht hatten, traf auf jeden in diesem Gemach zu – keiner von ihnen war ein Versagen in solchem Ausmaß gewöhnt. Nikos körperlicher Schmerz war ihre geringste Sorge. Der Dämon, der in Nikos, von seinem Maat geformten Ruheort ausbrach, hatte die Kraft, die gesamte Schöpfung umzubilden – wenn Roxane nicht schon zuvor die Machtkugel einsetzte oder die tödliche Anarchie der VFBF-geschürten Aufstände alle Bemühungen vorzeitig beendete.
    Keiner bemerkte den neuen Schatten an der Schwelle.
    »Göttliche Mutter! Das gibt es doch nicht!«
    Shupansea, die beysibische Kaiserin im Exil und dank des ausländischen Goldes und der Stärke des Burek-Clans De-facto-Herrscherin von Freistatt, blieb wie angewurzelt an der offenen Tür stehen. Sie starrte – obwohl sie wußte, daß das diesen Landbewohnern unangenehm war, aber es ging nicht anders. Ihr Verstand, der hinter den glasigen bernsteinfarbenen Augen sehr rege war, wanderte forschend von einer dunklen Ecke des Studiergemachs zur anderen, vom Fußboden zur Decke, und dadurch, daß sie sich selbst nicht bewegte, entging ihr nicht die geringste Einzelheit.
    Sie hatten gestritten, einzelne und mehrere, doch ihr Anblick vereinte sie in Schweigen. Sie kannte sie alle, außer der dunkelgewandeten, ziemlich mitgenommen aussehenden Frau, die mit

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