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Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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sagte Malice ruhig.
    »Wir kamen in Eure Stadt mit der Hoffnung auf gute Geschäfte«, erklärte der andere Duergar. Er warf seinem Gegenüber einen ärgerlichen Blick zu, und Malice sah, daß die beiden Gegner waren, die wahrscheinlich dieselben Waren im selben Drowhaus verschachern wollten.
    »Ich werde Euch Eure Unverschämtheit vergeben...«, bot sie gnädig an und begutachtete noch immer die Kisten.
    Die beiden Duergar ahnten, was kommen würde. Ebenso Zak. »Wir werden heute abend hervorragend speisen«, flüsterte er Drizzt mit listigem Augenzwinkern zu. »Die Oberin Malice wird eine solche Gelegenheit nicht nutzlos vorübergehen lassen.«
    »... wenn Ihr die Möglichkeit seht, die Hälfte dieser Kisten heute abend zum Tor des Hauses Do'Urden zu liefern«, beendete Malice ihren Satz.
    Der Duergar wollte protestieren, vergaß aber schnell seine törichte Regung. Wie sie es haßten, mit Drowelfen zu handeln!
    »Ihr werdet entsprechend entlohnt werden«, fuhr Malice fort. »Das Haus Do'Urden ist kein armes Haus. Eure beiden Karawanen zusammengenommen, werdet Ihr immer noch genug Waren übrig haben, um das Haus, dessentwegen Ihr hierhergekommen seid, zufriedenzustellen.«
    Keiner der Duergar konnte diese einfache Logik widerlegen, aber unter diesen Handelsbedingungen, da sie eine Mutter Oberin beleidigt hatten, war ihnen klar, daß die Entlohnung kaum angemessen sein würde. Dennoch konnten die Grauen Zwerge das alles nur als Risiko beim Handeln in Menzoberranzan akzeptieren. Sie verbeugten sich höflich und veranlaßten ihre Leute, den Weg für den Zug der Drow freizumachen.
    Das Haus Teken'duis, der erfolglose Angreifer der vorangegangenen Nacht, hatte sich innerhalb seines von zwei Säulen begrenzten Anwesens verbarrikadiert und war auf das vorbereitet, was folgen würde. Außerhalb ihrer Tore hatten sich alle Adligen Menzoberranzans, über tausend Drow, versammelt, allen voran die Oberin Baenre und sieben andere Mutter Oberinnen des Herrschenden Konzils. Und noch verhängnisvoller für das schuldige Haus war die Tatsache, daß sich die gesamte Belegschaft der drei Schulen der Akademie, Schüler und Lehrer, um das Teken'duis-Anwesen herum aufgestellt hatten.
    Die Oberin Malice führte ihre Gruppe zur vordersten Linie hinter den herrschenden Oberinnen. Da sie die Oberin des neunten Hauses war, also nur einen Schritt vom Konzil entfernt, machten ihr andere Adlige der Drow bereitwillig Platz.
    »Das Haus Teken'duis hat die Spinnenkönigin erzürnt!« verkündete die Oberin Baenre mit einer Stimme, die durch magischen Zauber verstärkt war.
    »Nur weil sie versagt haben«, flüsterte Zak Drizzt zu.
    Briza warf beiden Männern einen ärgerlichen Blick zu.
    Die Oberin Baenre bat drei junge Drow, zwei Frauen und einen Mann, zu sich. »Dies sind alle, die vom Hause Freth übriggeblieben sind«, erklärte sie. »Könnt Ihr uns sagen, Ihr Waisen des Hauses Freth«, forderte sie sie auf, »wer Euer Heim angegriffen hat?«
    »Das Haus Teken'duis!« riefen sie zusammen.
    »Das war geprobt«, kommentierte Zak.
    Briza wandte sich erneut um. »Ruhe!« flüsterte sie barsch.
    Zak gab Drizzt einen Klaps auf den Hinterkopf. »Ja«, stimmte er zu. »Seid still!«
    Drizzt wollte protestieren, aber Briza hatte sich bereits abgewandt, und Zaks Lächeln war zu offensichtlich, um dem zu widersprechen.
    »Dann ist es der Wille des Herrschenden Konzils«, sagte die Oberin Baenre gerade, »daß das Haus Teken'duis die Konsequenzen seines Handelns auf sich nimmt.«
    »Was geschieht mit den Waisen des Hauses Freth?« fragte eine Stimme aus der Menge.
    Die Oberin Baenre tätschelte der ältesten Frau, einer Priesterin, die kürzlich ihre Ausbildung an der Akademie beendet hatte, den Kopf. »Als Adlige wurden sie geboren, und Adlige werden sie bleiben«, sagte die Oberin. »Das Haus Baenre nimmt sie unter seinen Schutz. Sie tragen nun den Namen des Hauses Baenre.«
    Verärgertes Raunen wurde in der versammelten Menge laut. Drei junge Adlige, zwei von ihnen Frauen, waren ein guter Preis. Jedes Haus der Stadt hätte sie mit Freuden aufgenommen.
    »Baenre«, flüsterte Briza Malice zu. »Das ist genau das, was das erste Haus braucht, noch mehr Priesterinnen!«
    »Sechzehn Hohepriesterinnen sind anscheinend nicht genug«, antwortete Malice.
    »Und zweifellos wird Baenre auch jeden überlebenden Krieger des Hauses Freth übernehmen«, stellte Briza fest.
    Malice war sich da nicht so sicher. Die Oberin Baenre wanderte auf einem schmalen Grat, wenn

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