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Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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verstanden?«
    Briza und Maya nickten. »Ich habe bisher noch nie von einer solchen Täuschung gehört. Ist das unbedingt nötig?«
    »Dieses Täuschungsmanöver war für ein anderes Mitglied des Hauses gedacht«, antwortete Briza und sah Malice um Bestätigung heischend an. »Vor fast vier Jahrhunderten.«
    »Ja«, bestätigte Malice. »Dasselbe sollte mit Zaknafein geschehen, aber der unerwartete Tod der Oberin Vartha, meiner Mutter, verhinderte die Pläne.«
    »Das war, als Ihr die Mutter Oberin wurdet«, sagte Maya.
    »Ja«, antwortete Malice, »obwohl ich mein erstes Lebensjahrhundert noch nicht vollendet hatte und noch in Arach-Tinilith ausgebildet wurde. Es war keine erfreuliche Zeit in der Geschichte des Hauses Do'Urden.«
    »Aber wir haben überlebt«, sagte Briza. »Durch den Tod der Oberin Vartha wurden Nalfein und ich Adlige des Hauses.«
    »Die Prüfung Zaknafeins fand niemals statt«, bemerkte Maya.
    »Zu viele andere Pflichten gingen vor«, antwortete Malice.
    »Also werden wir es bei Drizzt versuchen«, sagte Maya.
    »Die Bestrafung des Hauses Teken'duis hat mich davon überzeugt, daß diese Tat vollbracht werden muß«, sagte Malice.
    »Ja«, stimmte Briza zu. »Habt Ihr Drizzts Gesichtsausdruck während der Vollstreckung bemerkt?«
    »Das habe ich«, antwortete Maya. »Er war empört.«
    »Das paßt nicht zu einem Drowkrieger«, sagte Malice, »und somit obliegt uns diese Pflicht. Drizzt wird bald zur Akademie aufbrechen. Wir müssen seine Hände mit Drowblut beflecken und ihm seine Unschuld stehlen.«
    »Das klingt nach sehr vielen Schwierigkeiten für einen Jungen«, brummte Briza. »Wenn sich Drizzt unserer Denkungsart nicht anpassen kann, warum opfern wir ihn dann nicht einfach Lloth?«
    »Ich werde keine Kinder mehr gebären!« antwortete Malice grollend. »Jedes Mitglied dieser Familie ist wichtig, wenn wir Bedeutung in der Stadt erlangen wollen!« Im stillen erhoffte sich Malice noch einen anderen Gewinn, wenn Drizzt zu der bösen Denkungsart der Drow bekehrt werden würde. Sie haßte Zaknafein genausosehr, wie sie ihn begehrte, und Drizzt in einen Drowkrieger umgewandelt zu sehen, einen wirklichen herzlosen Drowkrieger, würde dem Waffenmeister erhebliche Qualen bereiten.
    »Also machen wir weiter«, verkündete Malice. Sie klatschte in die Hände, und eine große Kiste kam herein, die von acht belebten Spinnenbeinen getragen wurde. Dahinter folgte ein nervöser Goblinsklave.
    »Komm her, Byuchyuch«, sagte Malice mit ermutigender Stimme. In dem Bemühen zu gefallen, näherte sich der Sklave Malices Thron und hielt vollkommen still, als die Mutter Oberin einen langen und komplizierten Zauberspruch intonierte.
    Briza und Maya sahen dem Können ihrer Mutter bewundernd zu. Die Umrisse des kleinen Gobiin verformten sich, und seine Haut wurde dunkler. Ein paar Minuten später hatte der Sklave die Gestalt eines männlichen Drow angenommen. Byuchyuch betrachtete seine Gestalt glücklich, denn er verstand nicht, daß seine Umwandlung lediglich ein Vorspiel des Todes war.
    »Du bist jetzt ein Drowkrieger«, erklärte ihm Maya, »und mein Kämpe. Du mußt nur einen einzigen schlechter gestellten Kämpfer töten, um deinen Platz als freier Bürger des Hauses Do'Urden einnehmen zu können!«
    Nach zehn Jahren als vertraglich verdingter Diener der bösartigen Dunkelelfen war der Goblin mehr als bereit dazu. Malice erhob sich und verließ den Vorraum. »Kommt mit mir«, befahl sie, und ihre beiden Töchter, der Goblin und die belebte Kiste folgten ihr.
    Sie fanden Drizzt im Übungsraum, wo er die Schneiden seiner Krummsäbel reinigte. In stummer Aufmerksamkeit sprang er sofort auf, als er die unerwarteten Besucher bemerkte. »Ich grüße Euch, mein Sohn«, sagte Malice in einem Ton, der mütterlicher klang, als Drizzt es je gehört hatte. »Wir werden Euch heute einer Prüfung unterziehen, einer einfachen Aufgabe, die für Eure Aufnahme in Melee-Magthere notwendig ist.«
    Maya trat vor ihren Bruder. »Ich bin neben Euch die Jüngste«, erklärte sie. »Und somit habe ich das Recht der Herausforderung, das ich hiermit ausübe.«
    Drizzt war verwirrt. Er hatte noch nie von solch einem Recht gehört. Maya rief die Kiste zu sich und öffnete ehrfurchtsvoll den Deckel.
    »Ihr habt Eure Waffen und Euer Piwajwi«, erklärte sie. »Nun ist es an der Zeit, daß Ihr die vollständige Ausrüstung eines Adligen des Hauses Do'Urden tragt.« Sie entnahm der Kiste ein Paar hoher schwarzer Stiefel und gab sie

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