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Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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sie auch nur die überlebenden Adligen übernahm. Wenn das Haus Baenre zu mächtig wurde, würde Lloth Anstoß daran nehmen. In Situationen wie diesen, wo ein Haus fast ausgerottet worden war, wurden überlebende Krieger normalerweise auf die meistbietenden Häuser verteilt. Malice würde auf solche Auktion achten müssen. Krieger waren nicht billig, aber in diesem Falle würde Malice die Gelegenheit begrüßen, ihre Streitkräfte zu erweitern, besonders wenn Zauberkundige darunter waren. Die Oberin Baenre sprach das schuldige Haus an. »Haus Teken'duis!« rief sie. »Ihr habt unsere Gesetze gebrochen und seid rechtmäßig überführt worden. Kämpft, wenn Ihr wollt, aber Ihr wißt, daß Ihr dieses Los selbst verschuldet habt!« Mit einem Wink ihrer Hand setzte sie die Mitglieder der Akademie, der die Gerechtigkeit ausübenden Instanz, in Bewegung.
    Große, flache Kohlenpfannen wären an acht Stellen rund um Haus Teken'duis aufgestellt worden, die von den Herrinnen von Arach-Tinilith und den höchstgestellten geistlichen Schülern bewacht wurden. Flammen schrien nach Leben und schössen in die Luft, als die Hohepriesterinnen die Tore zu den niederen Ebenen öffneten. Drizzt beobachtete dies alles aufmerksam und wie hypnotisiert und hoffte, einen Blick auf Dinin oder Vierna zu erhäschen.
    Bewohner der unteren Ebenen, große vielfach bewaffnete Monster, schleimbedeckt und feuerspeiend, traten aus den Flammen heraus. Auch die am nächsten stehenden Hohepriesterinnen wichen vor der grotesken Horde zurück. Die Kreaturen nahmen diese Unterwürfigkeit freudig zur Kenntnis. Als die Oberin Baenre das Zeichen gab, nahmen sie eifrig Haus Teken'duis ein.
    Glyphen explodierten an jeder Ecke des schwachen Tores des Hauses, aber das waren für die herbeigerufenen Kreaturen lediglich Unbequemlichkeiten.
    Dann begannen die Zauberer und Schüler von Sorcere zu handeln, indem sie mit beschworenen Blitzpfeilen und Säureund Feuerkugeln auf Haus Teken'duis losschlugen.
    Schüler und Lehrer von Melee-Magthere, der Schule der Kämpfer, eilten mit schweren Armbrüsten umher und schossen in die Fenster, durch die die zum Tode verurteilte Familie zu fliehen versuchen könnte.
    Die Horde der Monster brach durch die Türen. Blitze flammten auf, und Donner dröhnte.
    Zak schaute zu Drizzt und runzelte die Stirn. Gefangen in der Erregung - und sicherlich war es erregend -, machte sich auf Drizzts Gesicht ein Ausdruck von Ehrfurcht breit. Die ersten Schreie der zum Tode verurteilten Familie waren aus dem Haus zu hören, Schreie, die so furchtbar und voller Todesangst klangen, daß sie jegliches makabres Vergnügen unmöglich machten, das Drizzt vielleicht empfunden haben mochte. Er griff nach Zaks Schulter, drehte den Waffenmeister zu sich herum und bat um eine Erklärung.
    Einer der Söhne des Hauses Teken'duis, der vor einem zehnarmigen Monster flüchtete, trat auf die Galerie eines hochgelegenen Fensters. Ein Dutzend Armbrustpfeile trafen ihn gleichzeitig, und bevor er tot hinunterfallen konnte, hoben ihn drei getrennte Blitzpfeile nacheinander von der Galerie und ließen ihn dann darauf zurückfallen.
    Versengt und verstümmelt, begann die Leiche des Drow von ihrem hohen Standort hinunterzufallen, aber das groteske Monster streckte eine große Klauenhand aus dem Fenster und zog sie wieder hinein, um sie zu verschlingen.
    »Die Gerechtigkeit der Drow«, sagte Zak kalt. Er bot Drizzt keinerlei Trost an. Er wollte, daß die Brutalität dieses Augenblicks für den Rest seines Lebens im Gedächtnis des jungen Drow haftenblieb.
    Die Belagerung wurde noch über eine Stunde lang fortgesetzt, und als sie beendet war, als die Bewohner der niederen Ebenen durch die Tore der flachen Kohlenpfanne zurückgeschickt worden waren und die Schüler und Lehrer der Akademie ihren Rückweg nach Tier Breche angetreten hatten, war das Haus Teken'duis nur noch ein glühender Klumpen toten geschmolzenen Gesteins.
    Drizzt beobachtete das alles mit Entsetzen, aber mit zu großer Angst vor den Folgen, um fortzulaufen. Er erkannte die Vollendung Menzoberranzans nicht, als sie zum Hause Do'Urden zurückkehrten.

Die Blutspuren
    »Zaknafein ist fortgegangen?« fragte Malice.
    »Ich habe ihn und Rizzen zur Akademie geschickt, um Vierna eine Nachricht zu überbringen«, erklärte Briza. »Er wird erst in vielen Stunden zurückkehren, nicht bevor das Licht des Narbondel seinen Abstieg beginnt.«
    »Das ist gut«, sagte Malice. »Ihr habt beide Eure Aufgaben bei dieser Posse

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