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Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Drizzt.
    Drizzt schlüpfte eilig aus seinen normalen Schuhen und zog die neuen an. Sie waren unglaublich weich und paßten sich seinen Füßen magisch an. Drizzt wußte um die Magie in ihnen: Sie würden es ihm ermöglichen, sich absolut geräuschlos zu bewegen. Bevor er sie jedoch weiter bewundern konnte, reichte Maya ihm die nächste Gabe, die noch großartiger war.
    Drizzt ließ seinen Piwafwi zu Boden sinken, als er einen silbrigen Kettenpanzer entgegennahm. In allen Königreichen gab es keinen zweiten so geschmeidigen und fein gearbeiteten Kettenpanzer wie den der Drow. Er wog nicht mehr als ein schweres Hemd und würde sich so leicht wie seidene Kleidung anschmiegen, lenkte aber mit seinen winzigen Noppen die Spitze eines Speeres unfehlbar ab.
    »Ihr kämpft mit zwei Waffen«, sagte Maya, »und darum braucht Ihr keinen Schild. Steckt aber Eure Krummsäbel hier hinein. Das paßt besser zu einem Drowadligen.« Sie gab Drizzt einen schwarzen Ledergürtel, dessen Schnalle ein großer Smaragd war und dessen beide Schwertscheiden mit Edelsteinen und Perlen reich verziert waren.
    »Haltet Euch bereit«, sagte Malice zu Drizzt. »Ihr müßt Euch die Gaben verdienen.« Als Drizzt begann, die Ausrüstung anzulegen, trat Malice neben den verwandelten Goblin, der angesichts der wachsenden Erkenntnis, daß sein Kampf keine einfache Sache werden würde, unruhig zu werden begann.
    »Wenn du ihn tötest, werden die Gegenstände dir gehören«, versprach Malice. Das Lächeln des Goblins kehrte in zehnfacher Intensität zurück. Er konnte nicht erkennen, daß er gegen Drizzt keine Chance hatte.
    Während Drizzt seinen Piwafivi wieder im Nacken befestigte, stellte Maya den falschen Drowkrieger vor. »Dies ist Byuchyuch«, sagte sie, »mein Kämpe. Ihr müßt ihn besiegen, um Euch die Gaben zu verdienen... und Euren angemessenen Platz innerhalb der Familie.«
    Da er niemals an seinen Fähigkeiten zweifelte und diesen Wettbewerb als einfachen Übungskampf ansah, stimmte Drizzt bereitwillig zu. »Also laßt uns beginnen«, sagte er und zog die Krummsäbel aus ihren reichverzierten Scheiden.
    Malice nickte Byuchyuch ermutigend zu, und der Goblin nahm das Schwert und den Schild auf, die Maya bereitgehalten hatte, und ging direkt auf Drizzt zu.
    In dem Versuch, seinen Gegner abzuschätzen, ließ Drizzt es langsam angehen, bevor er gewagte offensive Schläge versuchte. Innerhalb kürzester Zeit erkannte Drizzt, wie schlecht Byuchyuch mit Schwert und Schild umzugehen wußte. Da er die wahre Identität der Kreatur nicht kannte, konnte Drizzt kaum glauben, daß ein Drow an der Waffe solche Unfähigkeit zeigen sollte. Er fragte sich, ob Byuchyuch ihn ködern wollte, und bei dem Gedanken behielt er seine vorsichtige Art der Annäherung bei.
    Nach einiger Zeit, in der Byuchyuch wilde und unausgewogene Schwünge gezeigt hatte, fühlte Drizzt sich jedoch gezwungen, die Initiative zu ergreifen. Er schlug mit einem Krummsäbel gegen Byuchyuchs Schild. Der GoblinDrow antwortete mit einem schwerfälligen Stoß, und Drizzt schlug ihm mit seiner freien Klinge das Schwert aus der Hand. Dann führte er eine Drehung aus, die die Spitze des Krummsäbels vor der Mulde in Byuchyuchs Brust verharren ließ.
    »Zu leicht«, murmelte Drizzt leise.
    Aber die wahre Prüfung hatte erst begonnen.
    Auf ein Stichwort hin sprach Briza einen das Bewußtsein betäubenden Zauber über dem Goblin aus, der ihn in seiner hilflosen Position in Eis einschloß. Da er sich seiner unangenehmen Lage bewußt war, versuchte Byuchyuch herauszukommen, aber Brizas Zauber hielt ihn fest.
    »Führt den Stoß zu Ende«, sagte Malice zu Drizzt. Drizzt sah auf seinen Krummsäbel, dann zu Malice und glaubte nicht, was er hörte.
    »Mayas Kämpe muß getötet werden«, knurrte Briza.
    »Ich kann nicht...«, begann Drizzt.
    »Tötet ihn!« brüllte Malice, und dieses Mal hatten die Worte das Gewicht eines magischen Befehls.
    »Stoßt zu!« kommandierte Briza gleichermaßen.
    Drizzt spürte, wie ihre Worte seine Hand zum Handeln zwangen. Völlig angewidert von dem Gedanken, einen hilflosen Gegner töten zu sollen, konzentrierte er sich mit seiner ganzen geistigen Kraft darauf, dem zu widerstehen. Obwohl es ihm gelang, die Ausführung der Befehle ein paar Sekunden lang zu verweigern, bemerkte Drizzt jedoch, daß er die Waffe nicht bewegen konnte.
    »Tötet ihn!« schrie Malice.
    »Stoßt zu!« kreischte Briza.
    Das ging einige weitere quälende Sekunden lang so weiter. Schweiß perlte auf

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