Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
ihn sehr genau. Sie fühlte seine Qualen wegen Drizzt, wie Zak wußte, und sie billigte es ganz gewiß nicht. Zak war oftmals ihr Geliebter, aber sie teilten kaum mehr als nur das.
    Zak dachte zurück an die Kämpfe, die er und Malice vor Jahrhunderten wegen Vierna ausgetragen hatten, einem weiteren Kind, das die üblichen Sorgen bereitete. Vierna war eine Frau, deren Schicksal vom Zeitpunkt der Geburt an besiegelt war, und Zak konnte nichts gegen die Bedrohung durch die überwältigende Religion der Spinnenkönigin tun.
    Fürchtete Malice, daß er größeres Glück bei der Beeinflussung der Handlungen eines männlichen Kindes haben könnte? Offensichtlich war das so, aber selbst Zak war sich nicht allzu sicher, ob ihre Ängste begründet waren. Selbst er konnte seinen Einfluß auf Drizzt nicht beurteilen.
    Er schaute nun über die Stadt hinweg und achtete insgeheim auf die Rückkehr der Patrouillengruppe - und wartete wie immer auf Drizzts sichere Heimkehr, wobei er aber im stillen hoffte, daß dieses Dilemma durch die Klauen und Fänge eines lauernden Monsters beendet werden würde.

Das Hinterzimmer
    »Ich grüße Euch, Gesichtsloser«, sagte die Hohepriesterin und drängte an Alton vorbei in seine Privatgemächer in Sorcere. »Und ich grüße Euch, Herrin Vierna«, erwiderte Alton und versuchte die Angst in seiner Stimme zu verbergen. Wenn ihn Vierna Do'Urden um diese Zeit besuchte, war das mehr als ein Zufall. »Welchem Umstand verdanke ich die Ehre des Besuches einer Herrin von Arach-Tinilith?«
    »Ich bin keine Herrin mehr«, sagte Vierna. »Ich bin nach Hause zurückgekehrt.«
    Alton hielt inne, um die Neuigkeiten zu überdenken. Er wußte, daß auch Dinin Do'Urden seinen Posten an der Akademie aufgegeben hatte.
    »Die Oberin Malice hat ihre Familie wieder zusammengebracht«, fuhr Vierna fort. »Es gibt Gerüchte über einen Krieg. Ihr habt sie doch sicher auch gehört?«
    »Nur Gerede«, stotterte Alton, der jetzt zu verstehen begann, warum Vierna ihn besuchte. Das Haus Do'Urden hatte den Gesichtslosen schon früher für Intrigen gebraucht - bei dem Versuch, Alton zu töten! Jetzt, wo Gerüchte über einen Krieg in Menzoberranzan die Runde machten, baute die Oberin Malice ihr Netz von Spionen und Mördern neu auf.
    »Ihr wißt davon?« fragte Vierna scharf.
    »Ich habe davon gehört«, keuchte Alton, der jetzt darauf achtete, die mächtige Frau nicht zu verärgern. »Nicht genug, um Eurem Haus darüber zu berichten. Ich habe bis jetzt, da Ihr mich darüber informiert, noch nicht einmal angenommen, daß das Haus Do'Urden davon betroffen sein könnte.« Alton konnte nur hoffen, daß Vierna keinen Aufdeckungszauber für seine Worte parat hatte. Vierna entspannte sich und war offensichtlich erfreut über die Erklärung. »Lauscht noch sorgfältiger auf die Gerüchte, Gesichtsloser«, sagte sie. »Mein Bruder und ich haben die Akademie verlassen, also müßt jetzt Ihr Augen und Ohren des Hauses Do'Urden an diesem Ort sein.«
    »Aber...«, stotterte Alton.
    Vierna hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Wir kennen unsere Fehler der letzten Vereinbarung«, sagte sie. Sie verbeugte sich tief, und das war etwas, was eine Hohepriesterin einem Mann gegenüber selten tat. »Die Oberin Malice sendet ihre herzlichsten Entschuldigungen dafür, daß die Salbe, die Ihr für die Ermordung Alton DeVirs erhalten habt, die Verunstaltungen Eures Gesichtes nicht rückgängig machen konnte.«
    Alton blieb bei diesen Worten fast die Luft weg, und er verstand nun, warum ein unbekannter Bote vor mehr als dreißig Jahren das Gefäß mit Heilsalbe gebracht hatte. Die verhüllte Gestalt war ein Agent des Hauses Do'Urden gewesen, der gekommen war, um den Gesichtslosen für seine Ermordung Altons zu bezahlen! Natürlich hatte Alton die Salbe niemals ausprobiert. Bei seinem Glück hätte sie vielleicht gewirkt und seine Gestalt als Alton DeVir wiederhergestellt.
    »Dieses Mal kann Eure Bezahlung nicht fehlschlagen«, fuhr Vierna fort, obwohl Alton, der zu sehr in der Ironie des Ganzen befangen war, kaum zuhörte. »Das Haus Do'Urden besitzt die Ausrüstung eines Zauberers, aber keinen Zauberer, der es wert wäre, sie zu handhaben. Sie gehört Nalfein, meinem Bruder, der beim Sieg über DeVir starb.«
    Alton hatte das Verlangen, sie zu schlagen. Aber selbst er war nicht so dumm.
    »Wenn Ihr feststellen könnt, welches Haus gegen das Haus Do'Urden intrigiert«, versprach Vierna, »wird die Ausrüstung Euch gehören! Und das wäre

Weitere Kostenlose Bücher