Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne
machte sich auch Sorgen um die Katze, aber in diesem Moment war Guenhwyvar die geringste seiner Sorgen. »Das Tor schließt sich, geht und holt die Priesterinnen!«
Bevor Drizzt aufbrechen konnte, rutschte eine Felsenplatte in der Wand hinter ihm ab, und die felsenharte Faust Beiwar Dissengulps traf ihn am Hinterkopf.
Ein einziger sauberer Schlag
»Die Gnome haben ihn mitgenommen«, sagte Masoj zu Dinin, als der Führer der Patrouille in die Höhle zurückkehrte. Der Zauberer hob seine Arme über den Kopf, um der Hohenpriesterin und ihren Assistentinnen einen besseren Blick auf seine mißliche Lage zu gewähren.
»Wohin?« fragte Dinin. »Warum haben sie Euch am Leben gelassen?«
Masoj zuckte mit den Achseln. »Durch eine Geheimtür«, erklärte er, »irgendwo in der Wand hinter Euch. Ich vermute, daß sie mich auch mitgenommen hätten, wenn ich nicht...« Masoj sah zu Boden, der ihn noch immer bis zur Taille einschloß. »Die Gnome hätten mich getötet, wenn Ihr nicht gekommen wärt.«
»Ihr habt Glück gehabt, Zauberer«, sagte die Hohepriesterin zu Masoj. »Ich habe mich heute eines Zaubers erinnert, der Euch aus dem Griff der Felsen befreien wird.« Sie flüsterte ihren Assistenten einige Anweisungen zu, und diese nahmen Wasserschläuche und Lehmbeutel heraus und begannen rund um den gefangenen Zauberer ein zehn Fuß großes Viereck auf den Boden aufzuzeichnen. Die Hohepriesterin ging zur Wand des Raumes und bereitete sich auf ihre Gebete vor.
»Einige sind entkommen«, sagte Dinin zu ihr.
Die Hohepriesterin verstand. Sie flüsterte einen schnellen Entlarvungszauber und besah sich die Wand. »Genau dort«, sagte sie.
Dinin und ein anderer Mann eilten hinüber zu der Stelle und fanden bald den kaum erkennbaren Umriß der Geheimtür.
Als die Hohepriesterin mit ihrer Beschwörung begann, warf eine ihrer geistlichen Assistentinnen Masoj das Ende eines Seiles zu. »Haltet Euch fest«, forderte die Assistentin, »und haltet die Luft an!«
»Wartet...«, begann Masoj, aber der ganze Felsenboden um ihn herum verwandelte sich in Matsch, und der Zauberer rutschte hinein. Zwei Priesterinnen zogen Masoj einen Augenblick später lachend heraus.
»Ein hübscher Zauber«, bemerkte der Zauberer und spuckte Matsch aus.
»Er hat seinen Sinn«, erwiderte die Hohepriesterin. »Besonders, wenn wir gegen die Gnome und ihre Tricks mit dem Stein kämpfen. Ich habe ihn als Sicherheit gegen Erdenurwesen bei mir gehabt.« Sie schaute auf ein Stück Felsen zu ihren Füßen, das unverkennbar ein Auge und die Nase einer solchen Kreatur war. »Ich sehe, daß mein Zauber nicht so stark hätte sein müssen.«
»Ich habe es vernichtet«, log Masoj.
»Tatsächlich«, sagte die wenig überzeugte Hohepriesterin. Sie konnte aus der Schnittstelle des Felsens ersehen, daß eine Klinge die Wunde verursacht hatte. Sie ließ das Thema fallen, als das Geräusch rutschenden Felsgesteins sie alle sich zur Wand umwenden ließ.
»Ein Labyrinth«, klagte der Kämpfer neben Dinin, als er in den Tunnel spähte. »Wie sollen wir sie finden?«
Dinin dachte einen Moment nach und wandte sich dann Masoj zu. »Sie haben meinen Bruder«, sagte er und hatte eine Idee. »Wo ist Eure Katze?«
»Hier irgendwo«, wich Masoj aus, denn er erriet Dinins Plan und wollte nicht wirklich, daß Drizzt gerettet würde.
»Bringt sie mir«, befahl Dinin. »die Katze kann Drizzt wittern.«
»Ich kann nicht... ich meine«, stotterte Masoj.
»Jetzt, Zauberer!« befahl Dinin. »Es sei denn, Ihr wollt, daß ich dem Herrschenden Konzil erzähle, daß einige der Gnome entkommen konnten, weil Ihr Euch geweigert habt zu helfen!«
Masoj warf die Figur zu Boden und rief nach Guenhwyvar, obwohl er nicht wußte, was als nächstes geschehen würde. Hatte das Erdenurwesen Guenhwyvar wirklich vernichtet? Der Nebel erschien und transformierte sich innerhalb von Sekunden zu dem physischen Körper des Panthers.
»Gut«, sagte Dinin sofort und deutete auf den Tunnel.
»Geht und findet Drizzt!« befahl Masoj der Katze. Guenhwyvar schnüffelte einen Moment umher und eilte dann den kleinen Tunnel entlang, während die Drowpatrouille leise folgte.
»Wo...«, begann Drizzt, als er schließlich aus den Tiefen seiner Bewußtlosigkeit auftauchte. Er bemerkte, daß er saß, und erkannte auch, daß seine Hände vor ihm festgebunden waren.
Eine kleine, aber unleugbar starke Hand ergriff ihn hinten am Haar und zog seinen Kopf hart zurück.
»Ruhig!« flüsterte Belwar rauh, und Drizzt war
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