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Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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auf die Schreie des Gnoms warten, sie angstvoll erwarten.
    Belwar bemerkte Drizzts Reaktion. War es Mitgefühl?
    Dann schwang der Drowkrieger sein Schwert. Belwar nahm seinen Blick keine Sekunde von Drizzt, als das Schwert über seine Handgelenke schnitt und eine Million Feuer tödlichen Schmerzes in seinen Armen entfachte.
    Belwar schrie auch nicht. Die Genugtuung wollte er Dinin nicht geben. Der Gnomenführer sah ein letztes Mal zu Drizzt zurück, als zwei Drowkrieger ihn aus dem Raum führten, und er erkannte die ehrliche Qual und die Entschuldigung hinter der vorgetäuscht gleichgültigen Fassade des jungen Drow.
    Gerade als Belwar ging, kehrten die Dunkelelfen, die den fliehenden Gnomen hinterhergejagt waren, aus dem anderen Tunnel zurück. »Wir konnten sie in diesen kleinen Gängen nicht fangen«, beschwerte sich einer von ihnen.
    »Verdammt!« grollte Dinin. Ein Gnomenopfer ohne Hände nach Blingdenstone zurückzuschicken war eine Sache, aber gesunde Mitglieder der Gnomenexpedition entkommen zu lassen eine ganz andere. »Ich will, daß sie gefangen werden!«
    »Guenhwyvar kann sie fangen«, verkündete Masoj und rief die Katze an seine Seite, während er Drizzt unverwandt ansah.
    Drizzts Herz raste, als der Zauberer die große Katze tätschelte. »Komm, mein Liebling«, sagte Masoj. »Es gibt noch etwas zu jagen!« Der Zauberer sah Drizzt bei diesen Worten verlegen an, denn er wußte, daß Drizzt es nicht guthieß, wenn Guenhwyvar bei solchen Aktionen eingesetzt wurde.
    »Sind sie fort?« fragte Drizzt Dinin, und seine Stimme schwankte am Rande der Verzweiflung.
    »Sie rennen den ganzen Weg nach Blingdenstone zurück«, erwiderte Dinin ruhig. »Wenn wir sie lassen.«
    »Und werden sie zurückkehren?«
    Dinins böses Stirnrunzeln spiegelte die Absurdität der Frage seines Bruders wider. »Würdet Ihr zurückkehren?«
    »Dann ist unsere Aufgabe beendet«, überlegte Drizzt in dem nutzlosen Bemühen, einen Ausweg aus Masojs gemeinen Plänen für den Panther zu finden.
    »Wir haben den Tag gewonnen«, stimmte Dinin zu, »obwohl unsere eigenen Verluste erheblich waren. Vielleicht werden wir noch mehr Spaß haben, mit der Hilfe des Lieblingstieres des Zauberers.«
    »Spaß«, echote Masoj gezielt zu Drizzt gewandt. »Laß uns gehen, Guenhwyvar, in die Tunnel. Laß uns erfahren, wie schnell ein furchtsamer Gnom laufen kann!«
    Nur ein paar Minuten später kam Guenhwyvar in den Raum zurück und trug einen toten Gnom im Maul.
    »Zurück!« befahl Masoj, als Guenhwyvar den Körper vor seine Füße legte. »Bring mir mehr!«
    Drizzts Herz sank bei dem Geräusch des zu Boden fallenden Körpers. Er sah Guenhwyvar in die Augen und sah eine Traurigkeit, die so tief war wie seine eigene. Der Panther war ein Jäger, der auf seine Art genauso ehrenwert handelte wie Drizzt. Für den bösen Masoj war Guenhwyvar jedoch ein Spielzeug und nicht mehr, ein Werkzeug für sein gemeines Vergnügen, das nur deshalb tötete, weil sein Herr Freude am Töten empfand.
    In den Händen des Zauberers war Guenhwyvar nichts anderes als ein Mörder.
    Guenhwyvar blieb am Eingang des kleinen Tunnels stehen und sah Drizzt fast entschuldigend an.
    »Zurück!« schrie Masoj und trat die Katze in die Kehrseite. Dann sah auch Masoj Drizzt an - mit rachsüchtigem Blick. Masoj hatte die Chance verpaßt, den jungen Do'Urden zu töten. Er würde vorsichtig sein müssen, wenn er seiner unerbittlichen Mutter diesen Fehler erklärte. Masoj beschloß, sich später Gedanken über dieses unerfreuliche Zusammentreffen zu machen. Zumindest im Moment hatte er das Vergnügen, Drizzt leiden zu sehen.
    Dinin und die anderen vergaßen das sich entwickelnde Drama zwischen Masoj und Drizzt, denn sie waren zu sehr damit beschäftigt, auf Guenhwyvars Rückkehr zu warten und sich den Schrecken auszumalen, mit dem die Gnome so einen perfekten Mörder herannahen sehen würden, zu befangen in dem makabren Spaß des Augenblicks, dem verdorbenen Drowhumor, der Lachen bewirkte, wo Tränen gebraucht wurden.

Teil 5
Zaknafein
    Zaknafein Do'Urden: Mentor, Lehrer, Freund. Ich habe ihn, in dem blinden Schmerz meiner eigenen Frustrationen, mehr als einmal als nichts davon erkannt. Habe ich mehr von ihm gefordert, als ergeben konnte? Habe ich Perfektion von einer gequälten Seele erwartet, Zaknafein nach Maßstäben beurteilt, die jenseits seiner Erfahrungen lagen oder nach Maßstäben, die angesichts seiner Erfahrungen unmöglich gewesen waren?
    Ich könnte er gewesen sein. Ich hätte

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