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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Schatten, war sie frei. Als sie nach unten blickte, lag Drizzt auf dem Boden, von einem riesigen schwarzen Panther festgehalten. Briza verlor keine Zeit damit, Fragen zu stellen, sondern rannte in den Tunnel hinter Dinin her.
    Der Jäger entzog sich Guenhwyvar und sprang auf die Beine. »Guenhwyvar!« schrie er, während er den Panther fortstieß. »Fass sie! Töte...«
    Guenhwyvar reagierte auf den Befehl, indem er sich hinsetzte und gelassen gähnte. Mit einer trägen Bewegung brachte der Panther eine Pfote unter die Schnur des Beutels und zerriss sie, so dass er zu Boden fiel.
    Der Jäger brannte vor Wut. »Was tust du?« schrie er und griff nach dem Beutel. Hatte Guenhwyvar sich gegen ihn gestellt? Drizzt wich einen Schritt zurück und brachte zögernd seine Krummsäbel zwischen sich und den Panther. Guenhwyvar machte keine Bewegung, sondern saß nur da und starrte Drizzt an.
    Einen Augenblick später verriet das Klicken einer Armbrust Drizzt, wie absurd seine Gedanken gewesen waren. Der Bolzen hätte ihn zweifellos gefunden, doch Guenhwyvar sprang plötzlich auf und unterbrach seinen Flug. Dunkelelfengift wirkte auf diese magische Katze nicht.
    Drei Dunkelelfenkrieger tauchten an einer Seite der Gabelung auf, zwei weitere an der anderen. Daraufhin verschwendete Drizzt keinen Gedanken mehr an seine Rache an Briza, und er folgte Guenhwyvar in eiliger Flucht durch die gewundenen Tunnel. Ohne die Führung ihrer Hohepriesterin und ihre Magie versuchten die gemeinen Krieger nicht einmal, ihnen zu folgen.
    Eine ganze Weile später bogen Drizzt und Guenhwyvar in einen Seitengang ab, hielten dort auf ihrer Flucht inne und lauschten nach etwaigen Verfolgern.
    »Komm!« befahl Drizzt und begann langsam weiterzugehen, sicher, dass die Bedrohung durch Dinin und Briza erfolgreich abgeschlagen war.
    Wieder bezog Guenhwyvar Sitzposition.
    Drizzt sah den Panther neugierig an. »Ich sagte, du sollst kommen«, knurrte er. Guenhwyvar richtete seinen Blick starr auf ihn, ein Blick, der den abtrünnigen Dunkelelf mit Schuldgefühl erfüllte. Dann erhob sich die Katze und ging langsam zu ihrem Herrn.
    Drizzt nickte zustimmend, da er glaubte, Guenhwyvar wollte ihm gehorchen. Er machte kehrt und ging weiter, aber der Panther umkreiste ihn und versperrte ihm den Weg. Guenhwyvar bewegte sich weiter im Kreise, und langsam tauchte der verräterische Nebel auf.
    »Was tust du?« wollte Drizzt wissen.
    Guenhwyvars Schritt wurde nicht langsamer.
    »Ich habe dich nicht entlassen!« schrie Drizzt, als die Gestalt des Panthers zerschmolz. Verzweifelt wirbelte Drizzt herum und versuchte, ihn irgendwie festzuhalten.
    »Ich habe dich nicht entlassen!« schrie er wieder hilflos.
    Guenhwyvar war verschwunden.
    Der Weg zurück zu Drizzts schützender Höhle war lang. Das letzte Bild von Guenhwyvar verfolgte ihn bei jedem Schritt, und die großen Augen der Katze bohrten sich in seinen Rücken. Guenhwyvar hatte sein Urteil über ihn gefällt - das erkannte er ohne jeden Zweifel. In seiner blinden Wut hätte Drizzt fast seine Schwester getötet. Sicherlich hätte er Briza erschlagen, wenn Guenhwyvar nicht auf ihn gesprungen wäre.
    Schließlich kroch Drizzt in die kleine Steinkammer, die ihm als Schlaf gemach diente.
    Mit ihm krochen seine Überlegungen dort hinein. Eine Dekade zuvor hatte Drizzt Masoj Hun'ett getötet, und danach hatte er geschworen, nie wieder einen Dunkelelf zu töten. Für Drizzt war sein Wort die Seele seiner Prinzipien, eben der Prinzipien, die ihn gezwungen hatten, so viel aufzugeben.
    An diesem Tage hätte Drizzt sein Wort sicherlich gebrochen, wäre Guenhwyvar nicht gewesen. Wieviel war er denn besser als diese Dunkelelfen, die er hinter sich gelassen hatte?
    Bei der Begegnung mit seinen Geschwistern hatte Drizzt ganz klar gesiegt, und er war zuversichtlich, dass er sich auch weiterhin vor Briza verstecken konnte - und vor allen anderen Feinden, die Oberin Malice nach ihm aussenden würde. Doch allein in dieser winzigen Höhle erkannte Drizzt etwas, das ihn sehr beunruhigte.
    Er konnte sich nicht vor sich selbst verstecken.

Flucht vor dem Jäger

    Drizzt verwendete in den nächsten Tagen keinen einzigen Gedanken an das, was er tat. Er wusste, dass er überleben würde. Bei dem Jäger würde das nicht anders sein. Doch der Preis dieses Überlebens schlug einen tiefen und misslingenden Ton im Herzen von Drizzt Do'Urden an.
    Wenn auch die Regelmäßigkeit des Tagesablaufes den Schmerz abwehrte, sah sich Drizzt am Abend

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