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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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vielleicht in einigen Tagen entscheiden, aufgrund der Beobachtungen seines Beratenden Konzils - der Gruppe, die Ihr kennengelernt habt.« Der Tiefengnom beugte sich zu ihm, blickte Drizzt dann ins Auge, als er sich wieder erhob, und sagte kurz: »Ich denke, Dunkelelf, dass du hingerichtet wirst.«
    Drizzt nickte, da er sich mit der Logik abfand, die seinen Tod forderte.
    »Aber ich glaube. Ihr seid anders, Dunkelelf«, fuhr der Tiefengnom fort. »Ebenso denke ich, dass ich Milde empfehlen werde oder zumindest Gnade - bei der Hinrichtung.« Mit einem schnellen Zucken seiner breiten Schultern machte der Svirfneblin kehrt und eilte zur Tür.
    Der Tonfall des Tiefengnoms schlug eine vertraute Saite in Drizzt an. Ein anderer Svirfneblin hatte vor vielen Jahren auf ähnliche Weise zu Drizzt gesprochen, mit ähnlich überraschenden Worten.
    »Wartet«, rief Drizzt. Der Svirfneblin blieb stehen und drehte sich um, während Drizzt seine Gedanken zu ordnen und sich an den Namen des Tiefengnomes zu erinnern versuchte, den er damals gerettet hatte.
    »Was ist?« fragte der Svirfneblin, der ungeduldig wurde.
    »Ein Tiefengnom«, sprudelte Drizzt. »Aus Eurer Stadt, glaube ich. Ja.«
    »Ihr kennt jemanden von meinem Volk, Dunkelelf?« erwiderte der Svirfneblin und trat zurück an den Steinsessel. »Nennt seinen Namen.«
    »Ich weiss ihn nicht«, entgegnete Drizzt. »Ich gehörte vor vielen Jahren zu einem Kommando - vor einer Dekade vielleicht. Wir kämpften mit einer Gruppe Svirfneblin, die in unsere Region gekommen war.« Er zuckte beim Stirnrunzeln des Tiefengnomes zusammen, sprach aber weiter, weil er wusste, dass der einzige überlebende Svirfneblin dieser Begegnung seine letzte Hoffnung sein könnte. »Nur ein Tiefengnom überlebte, glaube ich, und er kehrte nach Blingdenstone zurück.«
    »Wie hiess der Überlebende?« wollte der Svirfneblin ärgerlich wissen. Er hatte die Arme fest vor seiner Brust verschränkt und tappte mit seinem schweren Stiefel auf den Boden.
    »Ich erinnere mich nicht«, gab Drizzt zu.
    »Warum erzählt Ihr mir das?« knurrte der Svirfneblin. »Ich hatte geglaubt, Ihr wäret anders als...«
    »Er verlor seine Hände im Kampf«, fuhr Drizzt hartnäckig fort. »Bitte, Ihr müsst ihn kennen.«
    »Belwar?« erwiderte der Svirfneblin sofort. Der Name weckte noch mehr Erinnerungen in Drizzt.
    »Belwar Dissengulp«, sprudelte es aus Drizzt heraus. »Dann lebt er also! Er könnte sich erinnern...«
    »Diesen finsteren Tag wird er nie vergessen, Dunkelelf!« erklärte der Svirfneblin mit zusammengepressten Zähnen, und seine Stimme hatte einen scharfen Beiklang. »Niemand in Blingdenstone wird diesen bösen Tag je vergessen!«
    »Holt ihn. Holt Belwar Dissengulp«, bat Drizzt.
    Der Tiefengnom verließ den Raum und schüttelte zum Erstaunen des Dunkelelf den Kopf.
    Die steinerne Tür schlug zu. Drizzt blieb allein zurück, um über seine Sterblichkeit nachzudenken und Hoffnungen zu verdrängen, die er nicht haben durfte.

    »Hattet Ihr geglaubt, ich würde Euch von mir gehen lassen?« sagte Malice zu Rizzen, als Dinin den Vorraum der Kapelle betrat. »Das war nur ein Trick, um SiNafay Hun'etts Misstrauen zu beschwichtigen.«
    »Danke, Mutter Oberin«, erwiderte Rizzen ehrlich erleichtert und wich, während er sich bei jedem Schritt verbeugte, von Malices Thron zurück.
    Malice blickte auf ihre versammelte Familie. »Unsere Wochen der Plage sind zu Ende«, verkündete sie. » Zin-carla ist vollendet.«
    Dinin rang erwartungsvoll seine Hände. Nur die Frauen der Familie hatten das Ergebnis ihrer Arbeit gesehen. Auf einen Wink von Malice begab sich Vierna zu einem Vorhang an der Seite des Raumes und zog ihn beiseite. Dort stand Zaknafein, der Waffenmeister - nun kein verfaulender Leichnam mehr. Er strahlte die gleiche Vitalität aus, die er im Leben gehabt hatte.
    Dinin taumelte, als der Waffenmeister vortrat und sich vor Oberin Malice aufstellte.
    »So stattlich, wie Ihr immer wart, mein lieber Zaknafein«, säuselte Malice dem Lebenden Geist zu. Das untote Ding antwortete nicht.
    »Und gehorsamer«, fügte Briza hinzu, worauf die anderen Frauen kicherten.
    »Dieses... er... wird Drizzt jagen?« wagte Dinin zu fragen, obwohl er genau wusste, dass dies nicht der Ort war, an dem er sprechen durfte. Malice und die anderen waren zu sehr mit Zaknafein beschäftigt, um den Erstgeborenen für sein Vergehen zu strafen.
    »Zaknafein wird die Strafe vollstrecken, die Euer Bruder so sehr verdient«, versprach Malice, und

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