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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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blutigen Haufen, der der Lehnsherr des Hauses Do'Urden gewesen war.

Teil 2
Belwar

    Freundschaft: Dieses Wort hat bei den mannigfachen Rassen und Kulturen sowohl des Unterreichs wie denen an der Oberfläche viele verschiedene Bedeutungen gewonnen. In Menzoberranzan wird Freundschaft im allgemeinen aus beiderseitigem Vorteil geboren. Solange beide von dieser Gemeinschaft profitieren, ist sie gefestigt. Aber Loyalität ist keine Regel im Elfenleben, und sobald ein Freund glaubt, dass er ohne den anderen mehr gewinnen wird, wird die Gemeinschaft - und wahrscheinlich das Leben des anderen - zu einem schnellen Ende kommen.
    Ich habe in meinem Leben wenige Freunde gehabt, und selbst wenn ich tausend ]ahre leben sollte, so glaube ich, dass dies wahr bleiben wird. Aber dies soll beileibe keine Klage sein, denn diejenigen, die mich Freund genannt haben, waren Personen mit Charakter, und sie haben meine Existenz bereichert, ihr Wert gegeben. Da war zuerst Zaknafein, mein Vater und Mentor, der mir zeigte, dass ich nicht allein war und dass ich nicht falsch handelte, wenn ich an meinen Überzeugungen festhielt. Zaknafein rettete mich vor dem Schwert und vor der chaotischen, bösen und fanatischen Religion, die mein Volk verdammt.
    Doch ich war nicht weniger verloren, als ein handloser Tiefengnom in mein Leben trat, ein Svirfneblin, den ich viele Jahre zuvor vor dem sicheren Tod und vor der gnadenlosen Klinge meines Bruders Dinin gerettet hatte. Meine Tat wurde mir voll vergolten, denn als der Svirfneblin und ich uns wiederbegegneten - dieses Mal war ich in der Gewalt seines Volkes -, wäre ich getötet worden, wenn da nicht Belwar Dissengulp gewesen wäre.
    Meine Zeit in Blingdenstone, der Stadt der Tiefengnome, war nur eine kurze Spanne in meinem Leben. Ich erinnere mich gut an Belwars Stadt und sein Volk und werde das immer tun. Ihre Gesellschaft war die erste, die ich kennenlernte, die sich auf die Kraft der Gemeinschaft gründet, nicht auf den Wahnsinn egoistischen Strebens. Gemeinsam überleben die Tiefengnome gegen die Gefahren des feindseligen Unterreichs, schinden sich endlos bei ihrem mühsamen Erzabbau und spielen Spiele, die schwer von jedem anderen Aspekt ihres reichen Lebens unterscheidbar sind.
    Grösser sind geteilte Freuden.
    Drizzt Do'Urden

Ehrenwerter Höhlenvater

    »Unsern Dank für Euer Kommen, Ehrenwerter Höhlenvater«, sagte einer der Tiefengnome, die sich vor dem kleinen Raum versammelt hatten, in dem der Elf gefangen war. Die ganze Gruppe der Svirfneblin-Älteren verbeugte sich tief bei der Ankunft des Höhlenvaters.
    Belwar Dissengulp zuckte bei dieser huldvollen Begrüssung zusammen. Er hatte sich nie mit den vielen Ehren abfinden können, mit denen sein Volk ihn seit jenem verhängnisvollen Tag vor über eine Dekade überschüttet hatte, als die Dunkelelfen seinen Trupp von Bergleuten in den Tunneln östlich von Blingdenstone, nahe Menzoberranzan entdeckten. Entsetzlich verstümmelt und fast tot durch den Blutverlust, hatte Belwar sich als einziger Überlebender der Expedition nach Blingdenstone geschleppt.
    Die versammelten Svirfneblin machten Belwar Platz, damit er den Raum und den Elf gut sehen konnte. Für Gefangene, die an den Sessel gefesselt waren, schien die runde Kammer aus massivem, ganz normalen Stein zu bestehen, in der es keine andere Öffnung als die schwere, eisenverstärkte Tür gab. Es gab jedoch ein Fenster in der Kammer, verborgen durch optische und akustische Illusionen, das den Svirfneblin gestattete, den Gefangenen ständig zu beobachten.
    Belwar musterte Drizzt mehrere Augenblicke. »Er ist ein Dunkelelf«, brachte der Höhlenvater mit seiner hallenden Stimme ägerlich hervor, die ein wenig beunruhigt klang. Belwar konnte noch immer nicht verstehen, warum man ihn herbeigerufen hatte. »Er sieht wie jeder andere Dunkelelf aus.«
    »Der Gefangene behauptet, er sei Euch im Unterreich begegnet«, sagte ein uralter Svirfneblin zu Belwar. Seine Stimme war kaum ein Flüstern, und er senkte seinen Blick zu Boden, als er den Gedanken vollendete. »An dem Tag des großen Verlustes.«
    Belwar zuckte bei der Erwähnung dieses Tages zusammen. Wie viele Male musste er das wieder durchleben?
    »Das mag sein«, sagte Belwar unverbindlich. »Ich kann Dunkelelfen nicht sonderlich voneinander unterscheiden, und ich will das auch gar nicht versuchen!«
    »Es ist wahr«, sagte der andere. »Sie sehen alle gleich aus.«
    Während der Tiefengnom sprach, drehte Drizzt sein Gesicht zur Seite und sah

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